Das Ziel der WHO, die Masern auszurotten, stand bereits 2015 unter einem schlechten Stern. Zwar nahmen die Fallmeldungen in der Schweiz zwischen 2008 (2'219) und 2017 (105) stark ab, allerdings schwankt die Zahl der Fälle in ganz Europa. Von einer Ausrottung kann also definitiv noch nicht die Rede sein.
In Deutschland berichten verschiedene Medien von einem neuen Anstieg der Maserninfektionen im Jahr 2017. So gehe aus den Daten des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) hervor, dass sich 2017 die Fälle dem Vorjahr gegenüber nahezu verdreifacht hätten. Die Gefahr, die von der Krankheit ausgeht, wird häufig unterschätzt: Masernkomplikationen können zum Tod führen. Deutsche Medien sehen Impfgegner und Verschwörungstheorien in der Schuld.
Soziale Medien stärken Impfgegnerschaft
Das ZDF-Magazin «Frontal21» berichtet, dass der Einfluss von Impfgegnern den Experten Sorge bereite. Deren Auftritte in den sozialen Medien trage wesentlich zum zunehmenden Unmut bei. So würden Ängste geschürt und Verschwörungstheorien zu Impfschäden, gekauften Ärzten und gefälschten Studien bekräftigt: «Je mehr Info Leute suchen, umso schlechter sind sie informiert, umso mehr Gerüchte glauben sie», zitiert das Magazin die Psychologin Prof. Cornelia Betsch von der Universität Erfurt.
In der Schweiz haben sich die Fälle zwar nicht verdreifacht, aber laut den Statistiken des Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit 105 (2017) gegenüber 65 (2016) Fällen fast verdoppelt. Anfang September 2017 suchte eine Masernwelle die Schweiz heim. Recherchen von BLICK zeigten, dass dabei weniger die Impfgegnerschaft als mehr schlichtes Vergessen eine entscheidende Rolle gespielt haben könnte. Damals war u.a. eine Lehrerin nicht geimpft, da sie es vergessen hatte.
Vergessen führt zu Impflücken
Eine Statistik des BAG zeigt: Im Jahr 2000 lag die Durchimpfungsquote bei den unter 16-Jährigen in den meisten Kantonen unter 75 Prozent. Heute liegt sie in fast allen Kantonen bei 90 bis 95 Prozent.
Dieser Umstand verursacht heute bei den jungen Erwachsenen eine sogenannte Impflücke. «Vielen Erwachsenen ist gar nicht bewusst, dass sie in ihrer Kindheit nicht geimpft wurden – bis sie krank werden», sagt Daniel Koch vom BAG zu BLICK. In vielen Fällen gehe eine Nachimpfung auch schlichtweg vergessen.
Auch an mehreren Schweizer Schulen kursierten Masern-Fälle. Auch Erwachsene sind betroffen. Eine Impfung gegen Masern verspricht zu 98 Prozent Schutz vor dem Virus.
Auch an mehreren Schweizer Schulen kursierten Masern-Fälle. Auch Erwachsene sind betroffen. Eine Impfung gegen Masern verspricht zu 98 Prozent Schutz vor dem Virus.
Mehr Fälle in Nachbarländern alarmierend
Die meisten Fälle werden aus dem Ausland eingeschleppt. Wenn Nachbarländer mit der Infektionskrankheit zu kämpfen haben, nimmt in der Regel auch in der Schweiz die Zahl der Fälle zu. Es ist also empfehlenswert, den Impfausweis zu kontrollieren und bei allfälligen Impflücken einen Arzt aufzusuchen.
Die Masern gelten als hoch ansteckend. Zur Infektion durch das Masern-Virus kommt es durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Die Krankheit gilt vor allem wegen ihren Komplikationen als gefährlich.
Symptome
Nach einer Infektion kommt es in der Regel zu zwei Krankheitsschüben: Nach sieben bis 18 Tagen sind Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Lichtscheu, Entzündung der Schleimhaut im Mund, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen häufige Symptome. Zwei bis vier Tage nach Eintreten erster Symptome folgt der zweite Schub. Dabei kommt es zu einem Anstieg des Fiebers. Die Symptome verstärken sich und es tritt ein auffälliger Hautausschlag auf. Fälle ohne Komplikationen heilen rasch und ohne bleibende Schäden ab.
Keine reine Kinderkrankheit
In Gewissen Fällen kann es zu Komplikationen kommen: Hirnentzündung (= Enzephalitis; 1 auf 1000 Fälle), Lungenentzündung (= Masernpneumonie; 10 bis 60 auf 1000 Fälle) oder Mittelohrentzündung (= Otitis media) gehören zu den häufigsten Komplikationen. Diese können auch zum Tod führen.
Bei den Masern handelt es sich nicht um eine Kinderkrankheit, Personen jeden Alters können betroffen sein. 2 Dosen einer sogenannten «MMR-Impfung» schützen ein Leben lang vor den Komplikationen der Masern, Mumps und Röteln. Kommt es dennoch zu einem Infekt, sollte man sicher zu Hause bleiben und sich über die Einnahme und Verwendung von Medikamenten und Salben mit einer medizinischen Fachperson beraten.
Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG)
Die Masern gelten als hoch ansteckend. Zur Infektion durch das Masern-Virus kommt es durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Die Krankheit gilt vor allem wegen ihren Komplikationen als gefährlich.
Symptome
Nach einer Infektion kommt es in der Regel zu zwei Krankheitsschüben: Nach sieben bis 18 Tagen sind Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Lichtscheu, Entzündung der Schleimhaut im Mund, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen häufige Symptome. Zwei bis vier Tage nach Eintreten erster Symptome folgt der zweite Schub. Dabei kommt es zu einem Anstieg des Fiebers. Die Symptome verstärken sich und es tritt ein auffälliger Hautausschlag auf. Fälle ohne Komplikationen heilen rasch und ohne bleibende Schäden ab.
Keine reine Kinderkrankheit
In Gewissen Fällen kann es zu Komplikationen kommen: Hirnentzündung (= Enzephalitis; 1 auf 1000 Fälle), Lungenentzündung (= Masernpneumonie; 10 bis 60 auf 1000 Fälle) oder Mittelohrentzündung (= Otitis media) gehören zu den häufigsten Komplikationen. Diese können auch zum Tod führen.
Bei den Masern handelt es sich nicht um eine Kinderkrankheit, Personen jeden Alters können betroffen sein. 2 Dosen einer sogenannten «MMR-Impfung» schützen ein Leben lang vor den Komplikationen der Masern, Mumps und Röteln. Kommt es dennoch zu einem Infekt, sollte man sicher zu Hause bleiben und sich über die Einnahme und Verwendung von Medikamenten und Salben mit einer medizinischen Fachperson beraten.
Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG)
Das sind die wichtigsten Impfungen, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt.
- Diphtherie, Tetanus (Starrkrampf), Pertussis (Keuchhusten):
5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
- Poliomyelitis (Kinderlähmung):
5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
- Masern, Mumps und Röteln:
2 Impfungen im Alter von 1 bis 2 Jahren.
- Pneumokokken (Lungen- und Hirnhautentzündung):
3 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 1 Jahr.
- Haemophilus influenzae (bakterielle Infektion):
4 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 2 Jahren.
- Meningokokken (Hirnhautentzündung):
2 Impfungen im Alter von 1 bis 15 Jahren.
- Varizellen (Windpocken, Wilde Blattern):
1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.
- Humane Papilloma-Viren (Gebärmutterhalskrebs):
1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.
Das sind die wichtigsten Impfungen, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt.
- Diphtherie, Tetanus (Starrkrampf), Pertussis (Keuchhusten):
5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
- Poliomyelitis (Kinderlähmung):
5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
- Masern, Mumps und Röteln:
2 Impfungen im Alter von 1 bis 2 Jahren.
- Pneumokokken (Lungen- und Hirnhautentzündung):
3 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 1 Jahr.
- Haemophilus influenzae (bakterielle Infektion):
4 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 2 Jahren.
- Meningokokken (Hirnhautentzündung):
2 Impfungen im Alter von 1 bis 15 Jahren.
- Varizellen (Windpocken, Wilde Blattern):
1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.
- Humane Papilloma-Viren (Gebärmutterhalskrebs):
1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.