«Sichere und wirksame Behandlungsmöglichkeiten zu finden ist entscheidend, um die Lebensqualität dieser Kinder zu verbessern», betonte der Studienmitautor Wesley Burks von der Universität von North Carolina in Chapel Hill.
An der am Freitag in der Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlichten Studie nahmen 146 Kinder mit Erdnuss-Allergie im Alter zwischen null und drei Jahren teil. Die Forscher untersuchten über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren, wie sich die Zugabe von Erdnüssen in deren Ernährung auf ihre allergische Reaktion auswirkte.
Dabei erhielt eine Gruppe von 96 Kindern täglich Erdnussproteinpulver, wobei die Dosis schrittweise auf das Äquivalent von sechs Erdnüssen erhöht wurde. Die anderen Kinder erhielten Hafermehl als Placebo.
Je jünger die Kinder, desto besser die Effekte
20 der Kinder aus der Erdnuss-Gruppe zeigten sechs Monate nach dem Ende der Zugabe von Erdnüssen keine allergische Reaktion mehr. Sie vertrugen eine Dosis, die 16 Erdnüssen entsprach. Bei der Placebo-Gruppe wurde dies nur bei einem Kind festgestellt.
Weitere 20 Kinder der Erdnuss-Gruppe zeigten eine höhere Toleranz gegenüber dem Allergen. Diese Kinder konnten sechs Monate nach Beendigung der Behandlung eine Dosis vertragen, die zwischen sechs und 12 Erdnüssen entsprach.
Je jünger die Kinder, desto besser die Effekte, beobachteten die Forscher. «Ein sehr frühes Eingreifen bietet möglicherweise die beste Chance», einen Rückgang der Allergie zu erreichen, sagte Mitautorin Stacie Jones von der Universität von Arkansas.
Allerdings gibt es Einschränkungen
Die Studie wurde unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Dabei kam es häufig zu leichten allergischen Reaktionen wie Hautausschlag, Darmproblemen und Atembeschwerden. Bei 21 Kindern mussten jedoch auch Adrenalininjektionen gegeben werden, um ernstere allergische Schocks zu bekämpfen.
Der Studie nach sind zwei Prozent der Kinder in westlichen Ländern von Erdnussallergien betroffen. Diese können ein Leben lang anhalten und sogar tödlich verlaufen. Manche reagieren sogar schon allergisch, wenn sie nur jemanden umarmen, der Erdnüsse gegessen hat.
«Es gibt keine Behandlungsmöglichkeiten, was zu einer erheblichen Belastung für allergische Kinder und ihre Betreuer führt», da sie ständig darauf achten müssen, sagte Burks. Insbesondere in Kindertagesstätten, Schulen und öffentlichen Räumen herrsche grosses Gefahrenpotenzial. (SDA)