Die nun herrschenden frühlingshaften Temperaturen werden viele freuen - nur Allergiker weniger. Allein von einer Pollenallergie sind in der Schweiz rund zwanzig Prozent der Bevölkerung betroffen. Die Diagnose einer Allergie ist bisher jedoch aufwendig, teilweise schmerzhaft und kann sogar eine allergische Überreaktion auslösen.
In der Fachzeitschrift «Journal of Allergy and Clinical Immunology» berichtet ein Team der Universität und des Inselspitals Bern von einem neuartigen, zellbasierten Allergietest. Dabei wird Blutserum von Allergikerinnen und Allergikern mit einer speziellen Zellkultur in Kontakt gebracht und danach mit den zu testenden Allergenen stimuliert. Wenn eine Überempfindlichkeit vorhanden ist, lässt sich dies am Test ablesen. Die für den Test verwendeten Zellen stammen aus dem Knochenmark von Mäusen und wurden genetisch verändert.
Um die Folgen von Allergien zu mildern, werden die Symptome bekämpft. Bei schweren Fällen kann auch eine Immuntherapie angewendet werden, mit der Betroffene ursächlich desensibilisiert werden. Jedoch gebe es zurzeit keine zuverlässige Methode, um die Erfolgsaussichten einer solchen Therapie vorherzusagen, wie die Universität und das Inselspital am Montag mitteilten.
Diese Lücke soll der neue Test nun schliessen: «Wir sind zuversichtlich, dass wir mit unserem Test innerhalb weniger Monate nach Beginn einer Immuntherapie messen können, ob und wie stark die Therapie anschlägt», sagte Co-Studienleiter Thomas Kaufmann. «Dies wäre eine wichtige Entscheidungshilfe für die behandelnden Allergologinnen und Allergologen, ob es Sinn macht, die Therapie weiterzuführen oder nicht.»
(SDA)