Impfstoffe
Sind Impfungen schuld an Allergien?

Wissenschaftler aus Schweden sind dem Vorurteil, dass Allergien durch Impfungen ausgelöst werden, auf den Grund gegangen. Das Ergebnis war eindeutig: Sie fanden keine Unterschiede zwischen geimpften und nicht geimpften Kindern.
Publiziert: 12.11.2018 um 12:48 Uhr
Die Sorge, dass Impfen Allergien fördern könnte, ist einer schwedischen Studie zufolge unbegründet.
Foto: KEYSTONE/AP/RUDI BLAHA

Kinder mit und ohne Schutzimpfungen sind gleichermassen von Allergien betroffen. Zu diesem Schluss kamen Forscher des Karolinska Instituts in Schweden, die die Entwicklung von Allergien bei Kindern bis zu einem Alter von fünf Jahren beobachteten. "Es gibt immer noch Eltern, die besorgt sind, dass Impfstoffe Kinder krank machen ", sagt Studienleiter Johan Alm von der Abteilung für Klinische Wissenschaft und Bildung des Karolinska Instituts. "Unsere Studie ist wichtig, weil das weit verbreitete Vorurteil, dass Schutzimpfungen Allergien auslösen können, nicht unterstützt."

Impfstoffe verursachen keine Allergien

Beim Vergleich geimpfter und ungeimpfter Kinder zeichnete sich zunächst besonders in den ersten Lebensjahren ein Zusammenhang zwischen Schutzimpfungen und dem Auftreten von Allergien ab, der allerdings nicht mehr nachweisbar war, wenn Einflüsse des unterschiedlichen Lebensstils bei der Analyse berücksichtigt wurden.

Die Forscher hatten Kinder aus konventionell und anthroposophisch lebenden Familien miteinander verglichen. Eine dritte Gruppe waren Kinder aus Familien mit teilweise anthroposophischer Lebensweise. Charakteristisch für einen anthroposophischen Lebensstil sind mehr Hausgeburten, eine längere Stilldauer, eine weitgehend vegetarische Ernährung und der eingeschränkte Gebrauch bestimmter Medikamente.

Die wichtigsten Impfungen der Schweiz für Kinder

Das sind die wichtigsten Impfungen, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt.

  • Diphtherie, Tetanus (Starrkrampf), Pertussis (Keuchhusten):
    5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
  • Poliomyelitis (Kinderlähmung):
    5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
  • Masern, Mumps und Röteln:
    2 Impfungen im Alter von 1 bis 2 Jahren.
  • Pneumokokken (Lungen- und Hirnhautentzündung):
    3 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 1 Jahr.
  • Haemophilus influenzae (bakterielle Infektion):
    4 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 2 Jahren.
  • Meningokokken (Hirnhautentzündung):
    2 Impfungen im Alter von 1 bis 15 Jahren.
  • Varizellen (Windpocken, Wilde Blattern):
    1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.
  • Humane Papilloma-Viren (Gebärmutterhalskrebs):
    1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.

Das sind die wichtigsten Impfungen, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt.

  • Diphtherie, Tetanus (Starrkrampf), Pertussis (Keuchhusten):
    5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
  • Poliomyelitis (Kinderlähmung):
    5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
  • Masern, Mumps und Röteln:
    2 Impfungen im Alter von 1 bis 2 Jahren.
  • Pneumokokken (Lungen- und Hirnhautentzündung):
    3 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 1 Jahr.
  • Haemophilus influenzae (bakterielle Infektion):
    4 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 2 Jahren.
  • Meningokokken (Hirnhautentzündung):
    2 Impfungen im Alter von 1 bis 15 Jahren.
  • Varizellen (Windpocken, Wilde Blattern):
    1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.
  • Humane Papilloma-Viren (Gebärmutterhalskrebs):
    1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.

466 Kinder wurden beobachtet

Viele Kinder aus diesen Familien sind individuell oder gar nicht geimpft. Frühere Studien hatten Hinweise darauf ergeben, dass Allergien aus Familien mit anthroposophischer Lebensweise seltener an Allergien leiden. Es wurden insgesamt 466 Kinder beobachtet, von denen seit der Geburt bis zu einem Alter von fünf Jahren detaillierte Informationen über Schutzimpfungen sowie mehrere Blutproben vorlagen, die auf Allergie-spezifische Antikörper hin untersucht wurden. (aponet)

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