Mythos 1: Nüchternes Joggen kurbelt Fettverbrennung an
Ob das stimmt, ist auch abhängig von deinem Chronotypen. Wenn du zu den Lerchen (Morgenmenschen) zählst, dann kommt dein Cortisolspiegel am Morgen schnell in Gang. Die Eulen (Nachtmenschen) kommen dagegen schwerer in Fahrt.
Der Speicher für Kohlenhydrate in der Leber ist am Morgen etwa um zwei Drittel geleert. Das gibt dem Körper das Signal, deine Fettverbrennung anzufeuern, indem sich der Körper an deinem Fettspeicher bedient.
Du optimierst den Fettstoffwechsel, indem du bei niedriger Intensität im GA1-Bereich trainierst und kurz vor dem Training keine Nahrung zu dir nimmst. GA1 bedeutet Grundlagenausdauer 1. Dein Puls befindet sich in dieser Phase bei einer Frequenz von 60 bis 70 Prozent des Maximalpulses.
Ein besonderer Vorteil von einem leeren Magen am Morgen ist die verbesserte Insulinempfindlichkeit. Dies bedeutet, dass der Körper leichter Fett verbrennen kann, die Muskeln werden besser mit Blut versorgt und Auswirkungen ungesunder Ernährungsweisen behoben.
Mythos 2: Laufen mit leerem Magen verbrennt Muskeln und nicht Fett
Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass Laufen mit leerem Magen zu Muskelverlust führt. Dies ist so nicht richtig. Der Körper verbrennt zuallererst Glykogenreserven in der Leber, dann greift er auf deine Fettreserven zurück, zuletzt dann auf die Proteine im Muskelgewebe. Bis dorthin wirst du aber dein Training abbrechen. Der Verlust dieser Energiereserven geht nämlich mit Übelkeit, Schwindel und Schwäche einher.
Mythos 3: Laufen am Morgen hilft beim Abnehmen
Weiter wird oft behauptet, dass morgendliches Laufen die beste Abnehmmethode sei. Es zählt am Ende des Tages allerdings die Kalorienbilanz: Hast du mehr Kalorien verbraucht, als du zu dir genommen hast, dann wirst du auch abnehmen.
Mythos 4: Nüchtern laufen steigert Ausdauerleistung
Das Laufen im nüchternen Zustand soll die Ausdauerleistung erhöhen. Aber Hobbysportler sollten hier aufpassen. Die Trainingsdauer ist durch den Glykogenspeicher begrenzt. Profisportler können hier ihren Fettstoffwechsel optimieren, jedoch zeigt sich keine merkliche Verbesserung der Wettkampfleistung.
Wichtige Tipps
Trainiere nicht länger als eine Stunde
Wähle eine niedrige Intensität, die erwähnte GA1 (Grundlagenausdauer)
Trinke ausreichend – im Minimum ein Glas Wasser (Dehydrierung wird oft unterschätzt!)
Übertreibe es nicht mit dem Nüchterntraining, da du dein Immunsystem zunehmend schwächst. Sind die Kohlenhydrate aufgebracht, beginnt der Körper, Eiweisse aus der Muskulatur und dem Immunsystem zu verbrennen.