Extremdiät
Abführmittel zum Abnehmen sind gefährlich

Abführmittel, die gegen Verstopfungen zum Einsatz kommen, sollen angeblich dabei helfen, unliebsame Fettpölsterchen schnell loszuwerden. Die Apothekerkammer Niedersachsen (DE) warnt vor der missbräuchlichen Anwendung. Durch die regelmässige Einnahme von Abführmitteln verliert der Körper Flüssigkeit und Elektrolyte – vor allem Kalium und Magnesium. Das kann schnell gefährlich werden.
Publiziert: 19.06.2018 um 11:50 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:10 Uhr
Durch die regelmässige Einnahme von Abführmitteln verliert der Körper Flüssigkeit und Elektrolyte – vor allem Kalium und Magnesium.
Foto: Getty Images

Sollen die Kilos purzeln, kann es den meisten nicht schnell genug gehen. Doch welche Ziele und Methoden machen Sinn und sind realistisch? Es gibt viele Extremdiäten, die sich eigentlich nur daheim oder in dafür geeigneten Diätkliniken realisieren lassen.

Abnehmen mit Abführmittel

Regelmässige Einnahme von Abführmitteln kann schnell gefährlich werden. Abführmittel beschleunigen zwar die Verdauung, sie wirken jedoch im Wesentlichen im Dickdarm. Die Nährstoffe werden bereits vorher im Magen und im Dünndarm aufgenommen. Zum Abnehmen sind Abführmittel daher nicht geeignet, Diätwillige sollten sich von einem Gewichtsverlust, den die Waage anzeigt, nicht täuschen lassen. Der scheinbare Erfolg ist lediglich auf den Flüssigkeitsverlust zurückzuführen. Dadurch gerät langfristig jedoch der Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht. Das führt zu einer Darmträgheit, weswegen Betroffene wieder zum Abführmittel greifen – oft in noch höherer Dosis. Ein Teufelskreis entsteht. Sind die Flüssigkeitsverluste hoch und wird gleichzeitig diätbedingt die Nahrung eingeschränkt, können schwere Hypokaliämien entstehen. Darunter verstehen Mediziner durch Kaliummangel hervorgerufene Elektrolytstörungen, Nierenversagen oder Herzrhythmusstörungen.

Eine Essensumstellung ist effektiver und gesünder

Werden Medikamente wie Abführmittel ohne medizinische Indikation absichtlich, dauerhaft, sporadisch oder übermässig eingenommen, ist von einem Arzneimittelmissbrauch die Rede. In diese Kategorie fallen auch Abführpräparate, wenn sie als vermeintliche Diäthelfer zum Einsatz kommen. Wer zum beginnenden Sommer noch das ein oder andere Kilo verlieren möchte, kann sich in der Apotheke vor Ort beraten lassen. Vielerorts haben sich Apotheker zum Thema Ernährungsberatung weitergebildet. Diätwillige können sich zu Ernährungs- und Lebensgewohnheiten informieren lassen und damit den Wohlfühlpfunden auf gesunde Weise zu Leibe rücken.

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Wie viel abnehmen ist gut?

Mehr als ein halbes bis ein Kilo Gewichtsverlust in einer Woche sollten Sie nicht anstreben, wenn Sie Ihr Gewicht langfristig und nachhaltig senken möchten. Wenn man bedenkt, dass 7000 kcal eingespart werden müssen, um ein Kilogramm Körperfett zu reduzieren, ist ein Kilo pro Woche sehr hoch angesetzt. Verteilt auf sieben Wochentage ergibt es eine Einsparung von 1000 Kalorien täglich, was für viele praktisch unmöglich ist. Würde man die tausend Kalorien mit Nordic Walking verbrennen wollen, müsste man täglich 3 Stunden 40 Minuten unterwegs sein. (aponet)

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