Gartenexpertin Scarlet Allenspach (35) weiss, wie man an Hitzetagen seine Pflanzen pflegt und schützt – und wie man mit der passenden Begrünung auch sich selbst etwas Gutes tut.
«In der Stadt mit viel Beton bekommt man die Hitze besonders zu spüren», sagt die Gründerin von Urbanroots, deren Ziel es ist, Stadtflächen mehr zu begrünen. Das tut sie auch auf ihrem Stadtbalkon, sie schützt sich mit Kletterpflanzen wie Waldreben und Feuerbohnen, die bis zu 2,5 Meter hoch werden. «Die wachsen sehr in die Höhe, spenden entsprechend Schatten und sorgen für kühlere Temperaturen», so Allenspach.
Denn an den Pflanzen und Blättern verdunstet Wasser, das entzieht der Umgebung Wärme. Dadurch wird es kühler. Allenspach: «Ein Sonnenschirm schützt vor der Sonneneinstrahlung, Pflanzen und Bäume können noch mehr: Sie kühlen die Luft aktiv ab.» Darum lohnt es sich auch, Häuserwände zu begrünen: «Es schafft ein Mikroklima, im Sommer kühlt es, und im Winter isoliert es. Zudem verändern grüne Fassaden das Stadtbild und bieten Vögeln und Insekten mehr Unterschlupf.» Blätter und Zweige fangen als natürliche Staubfilter auch Schadstoffe auf und dämmen: Das sorgt für frische Luft und weniger Lärm.
7 Tipps für Pflanzen und Gemüse bei Sommerhitze
1. Mulchen!
Die Erde mit einer Schicht Stroh, Laub und Gartenabschnitten bedecken, sogar Zeitungspapier kann verwendet werden. Dadurch wird der Erdboden geschützt. Die Extraschicht an organischem Material beschattet die Wurzeln der Pflanzen. Mit dem Mulchen verringert sich die Verdunstung, die Erde bleibt kühler und feuchter. Zudem wird aus dem Mulchmaterial langfristig Humus, der von den Pflanzen als Dünger aufgenommen werden kann.
2. Grosse Gefässe
Gerade auf dem Balkon und in kleinen Töpfen verdunstet die Feuchtigkeit schnell. Darum möglichst grosse Gefässe verwenden, denn diese können mehr Wasser speichern und es muss seltener gegossen werden. Ein Hochbeet ist daher praktisch für den Sommer.
3. Erde giessen
Die Erde giessen und nicht die Blätter der Pflanze. Die Wurzeln können das Wasser besser aufnehmen, und es entstehen weniger Mehltau und andere Krankheiten. Gerade die Tomaten mögen nasse Blätter überhaupt nicht.
4. Nicht übertreiben!
Staunässe schadet deinen Pflanzen mehr als zu wenig Wasser. Kontrolliere immer, ob die Pflanze tatsächlich gegossen werden will, und verwende immer Töpfe mit einem Loch im Boden, damit Wasser abfliessen kann.
5. PET-Flasche mit Wasser füllen
Ein Trick, wer übers Wochenende weg ist: PET-Flasche mit Wasser füllen und kopfüber etwa 5 Zentimeter tief in die Erde stecken. Das Wasser läuft so langsam aus und versorgt die Pflanze (je nach Wetter) für einige Tage. Allenfalls oben mit Nadel ein kleines Loch in die Flasche machen, dann läuft das Wasser schneller aus.
6. Morgens oder abends giessen
Giessen am besten am Morgen früh oder am Abend spät. Dann verdunstet weniger Wasser.
7. Insekten und Vögel nicht vergessen
Einen Unterteller mit Wasser füllen, für die Insekten am Rand einen Stein oder Ast reinlegen, damit sie rausklettern können. Man kann auch grössere Wasserbäder extra für Vögel bereitstellen.
Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.
Mehr findest du in unserem Dossier «Im Beet mit Blick»
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