Folgen von Nässe und Kälte
So erkennen Sie die Überwinterungsschäden Ihrer Pflanzen

Der Frühling steht vor der Tür und bringt die Lust zum Gärtnern mit sich. Doch die eine oder andere Pflanze hat die kalte Jahreszeit vermutlich nicht überlebt. Gartenexperte Othmar Ziswiler erklärt BLICK, wie Sie Schäden erkennen und diese behandeln.
Publiziert: 03.04.2021 um 09:48 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2021 um 17:17 Uhr
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Laut dem Gartenexperten ist es im Winter nicht allein die Kälte, die den Pflanzen zusetzt, sondern eine Kombination von fehlendem Wasser, Sonne und Kälte.
Foto: Getty Images
Lea Lozano

Die Frühlingssonne regt dazu an, den Balkon oder Garten nach der Winterpause wieder mit Pflanzen und Blumen zu verschönern. Doch wie erkennen Sie, dass eine Pflanze Überwinterungsschäden hat? Wann ist sie noch zu retten und was ist jetzt bei der Pflege besonders wichtig? Othmar Ziswiler (48), Leiter Gärtnerischer Detailhandel bei Jardin Suisse, verrät BLICK die Antworten.

Nicht nur Kälte ist schuld an Überwinterungsschäden

Viele Leute sind davon überzeugt, dass hauptsächlich die Kälte den Pflanzen im Winter zusetzt. Doch dem ist laut dem Experten nicht so: «Bei vielen Pflanzen ist es nicht die Kälte allein, die ihnen zu schaffen macht. Oft ist es eine Kombination von fehlendem Wasser, Sonne und Kälte», erklärt Ziswiler.

Gerade die Sonne sei in vielen Situationen der Hauptübeltäter. Vor allem Pflanzen, die ihre Blätter oder Nadeln im Winter behalten, würden darunter leiden, wenn im Winter die Sonne scheint. Denn: Die Pflanzen verdunsten weiterhin Wasser, werden jedoch oft nicht genügend gegossen und vertrocknen so. «Besonders schlimm ist es, wenn die Erde im Kübel durchgefroren ist und die Sonne scheint», so Ziswiler.

Nicht zu trocken, aber auch nicht zu nass

Wegen der Gefahr, dass die Pflanzen sonst vertrocknen, ist es also sehr wichtig, sie auch im Winter zu giessen. Ziswiler empfiehlt, gefährdete Pflanzen, wenn möglich, an einen vor der Sonne geschützten Ort oder in den Schatten zu stellen.

Die Wintersonne ist aber nicht das einzige, das den Pflanzen zu schaffen macht. Neben zu trockener Erde sei zu viel Wasser nämlich auch schädlich. Deshalb rät der Experte: «Die Töpfe müssen immer Löcher haben, damit das Regenwasser abfliessen kann.»

Sichtbare Überwinterungsschäden

Laut dem Gartenprofi erkennt man nun im April die jeweiligen Überwinterungsschäden einer Pflanze gut und kann diese entsprechend behandeln. «Die Schäden sind erkennbar als braune Blätter oder Nadeln. Oft werden aber auch die Triebe braun und beim Biegen sind sie nicht mehr elastisch, wie es normalerweise der Fall ist, sondern brechen ab. Die Bruchstelle ist ebenfalls ausgetrocknet und weiss bis braun», führt Ziswiler aus. Die abgestorbenen braunen Triebe sollten zurückgeschnitten werden, bis die Triebe wieder grün sind. Von dort aus würden viele Pflanzen dann wieder austreiben.

Da es der diesjährige Winter ziemlich in sich hatte, vermutet der Experte, dass es die eine oder andere Pflanze, die schon mehrere Jahre im Winter draussen gestanden ist, nicht durch die kalte Jahreszeit geschafft hat. Wenn man den Verdacht hat, eine Pflanze sei abgestorben, könne man diese austopfen und die Wurzel überprüfen. «Sieht diese gesund aus, sollten lediglich die Triebe, wie beschrieben, zurückgeschnitten werden», empfiehlt Ziswiler. Danach müsse man abwarten, ob sich die Pflanze vom Winterstress erholt.

Die richtige Pflege im Frühling

Damit Ihre Pflanzen in der Frühlingssonne wieder gedeihen, gilt es ein paar Dinge zu beachten: «Im Frühling ist es wichtig, die Pflanzen umzutopfen und zu düngen. Stehen Kübelpflanzen schon zwei, drei Jahre in demselben Topf, wird es Zeit, diese umzutopfen.» Dabei sei es besser, den neuen Topf nicht allzu gross zu wählen. Drei bis fünf Zentimeter mehr Durchmesser würde völlig ausreichen. Ebenfalls wichtig sei es, ein gutes Substrat aus dem Fachhandel zu wählen, welches bereits mit einem Dünger versetzt ist.

«Sobald keine Nachtfröste mehr zu befürchten sind, können auch frostempflindliche Pflanzen nach draussen gestellt werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Pflanzen langsam an die Sonne gewöhnt werden. Ansonsten können sie Sonnenbrand bekommen», erklärt Ziswiler.

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