Die Brennnessel ist eine Nutz- und Heilpflanze, die überall in der Stadt oder auch am Waldrand geerntet werden kann. Die nährstoffreiche Pflanze ist unglaublich gesund. Sie enthält mehr Eiweiss als Erbsen und mehr Eisen als Spinat, wobei dies nur einige ihrer vielen gesundheitsfördernden Attribute sind. Daher eignet sie sich ideal zum Düngen und Pflegen der eigenen Topf- und Balkonpflanzen sowie im Kampf gegen ungewollte Ungeziefer wie Blattläusen. Gartenexpertin Scarlet Allenspach (34) zeigt, wie Brennnesseln ohne Schmerzen geerntet und zu einer Jauche verarbeitet werden können.
Warum die Brennnessel brennt
Bei der Brennnessel sind alle Pflanzenteile essbar. In der aktuellen Jahreszeit werden vor allem die jungen Triebe geerntet, die derzeit überall in der Stadt sowie am Stadtrand wachsen und mit einer Gartenschere abgeschnitten werden können. Weiter empfiehlt die Garten-Expertin lange Hosen und ein langärmeliges Oberteil, um sich nicht an den Nesseln zu verletzen. Warum brennt die Brennnessel eigentlich? «Die Pflanze hat viele feine Härchen, die brechen, wenn sie berührt werden» erklärt Allenspach. «Dieser Vorgang setzt Kieselsäure frei, die auf unserer Haut brennt.»
Wie die Jauche gemacht wird
Für die Jauche wird ein Kilogramm Brennnesseln benötigt, was in etwa einer prall gefüllten Einkaufstüte entspricht. Die Nesseln werden geschnitten und anschliessend mit zehn Litern Wasser aufgegossen. Dieser Aufguss muss ein bis zwei Wochen stehengelassen werden, um zu fermentieren. Sobald die Blasenbildung nachlässt und die Jauche unangenehm zu riechen beginnt, kann sie weiterverarbeitet werden. Um den Dünger zu gewinnen, wird die Jauche durch ein Sieb gegeben. Die verbleibende Brennnessel-Masse kann dem Kompost beigemischt oder als Mulch verwendet werden, um Pflanzenerde vor Sonneneinstrahlung zu schützen.
Das gewonnene Dünger-Konzentrat ist sehr stark und muss vor dem Einsatz in einem Verhältnis von 1:2 mit Wasser verdünnt werden. Um den starken Geruch der Jauche zu regulieren und zu neutralisieren, kann ihm etwas Gesteinsmehl, Fenchelkraut oder Lavendel hinzugefügt werden.
Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.
Mehr findest du in unserem Dossier «Im Beet mit Blick»
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