Bis zu einem Drittel der Flüchtlinge in der Schweiz sind im Hinblick auf Erwerbsarbeit und Bildung gesundheitlich beeinträchtigt. Das sagte Mario Gattiker, der Staatssekretär für Migration (SEM), am Dienstag an der «Swiss Public Health Conference» in Bern.

Rudolf Elmer, Erwin Beyeler, Johann Schneider-Ammann und Mario Gattiker: Diese Namen und weitere Geschichten prägen die Schlagzeilen der Sonntagspresse.

Der Plan für den Fall einer Asyl-Notlage steht: Bund, Kantone, Städte und Gemeinden haben sich am Asylgipfel auf einen Notfallplan geeinigt. Laut Justizministerin Sommaruga ist nicht auszuschliessen, dass die Zahl der Asylgesuche innert weniger Tage stark ansteigt.

Bund und Kantone beraten heute die Notfallplanung Asyl. Eins ist schon klar: Es wird teuer für den Bund.

Nach monatelanger Vorbereitung wollen die kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren am Donnerstag ein Massnahmenpapier für den Fall einer Notlage im Asylwesen verabschieden. Es könnte in Kraft treten, wenn während drei Wochen 6000 Asylanträge eingehen.

Verteidigungsminister Guy Parmelin erwartet, dass wieder mehr Flüchtlinge über das Mittelmeer kommen. Der Bundesrat will daher in den nächsten zwei Wochen über einen allfälligen Armeeeinsatz an der Grenze befinden. Obwohl Parmelin persönlich nicht viel davon hält.

Im September haben in der Schweiz rund 500 Personen mehr Asyl beantragt als jeweils in den beiden Vormonaten. Ende Jahr dürfte die Zahl der Asylgesuche 30'000 betragen, sagte Präsident der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren, Hans-Jürg Käser.

Mit Rudolf Strahm (SP) und Hans-Jürg Käser (FDP) äussern sich gestandene Politiker kritisch zum Asylwesen und zur Arbeitsmoral von Flüchtlingen. Das sei eine «ungerechte Pauschalisierung», findet die Flüchtlingshilfe.

Für mindestens ein Jahr wird kein Asyl mehr erteilt – so hätte es die SVP gerne. Mit diesem Asylstreik und mit Militärkontrollen an den Landesgrenzen soll die Schweiz für Flüchtlinge weniger attraktiv werden. Mit dem Völkerrecht ist das allerdings nicht vereinbar.