An der Wand ein grosses Regal mit verpackten Lichtern, dazwischen mehrere Arbeitsplätze, und neben dem Sitzungstisch stehen natürlich auch zwei Velos. Im Büro des Start-ups Blinkers in Schlieren ZH herrscht Hochbetrieb, denn erst im November kam das intelligente Velolicht auf den Markt.
Carlos Florido (26) kümmert sich gerade um den Support, CEO Javier Fernández (25) um den Verkauf. Und Verkaufschef Javier Bilbao (24) ist gerade im Ausland unterwegs, um weitere Absatzkanäle zu finden. «Wenn wir die Funktionen persönlich vorführen, dann ist die Chance gross, dass ein Shop es ins Sortiment aufnimmt», erzählt Fernández. Sie hätten bislang 20 bis 30 grosse europäische Städte abgeklappert.
Mit Erfolg: Blinkers ist bereits in zehn Ländern erhältlich, in der Schweiz unter anderem bei M-Way und Veloplus. «Der direkte Kontakt ist uns wichtig, zudem lernen wir dabei viel, auch für zukünftige Projekte», sagt Fernández.
Mit der Fernbedienung schaltet man den Blinker ein
Dann gehts nach draussen, und der Chef persönlich demonstriert die Schweizer Entwicklung. Die Lichter werden in die magnetische Halterung gesteckt. Schnell und unkompliziert – allerdings sind sie nicht gegen Diebstahl gesichert. Man sollte sie also abnehmen, wenn man das Velo länger stehen lässt.
An den Lenker montiert man zusätzlich eine Fernbedienung. Damit schaltet man das helle Licht ein und kann einen Blinker setzen. Der ist wie beim Auto orange, deutlich sichtbar und auffällig. Das Rücklicht hat zwei Zusatzfunktionen: das Bremslicht, das deutlich rot aufleuchtet, sobald man bremst. Gesteuert wird dies über einen Bewegungssensor.
Als Option gibts zusätzlich noch einen Laser. Der projiziert einen grünen Halbkreis hinten rund ums Velo und signalisiert so überholenden Autos und Radfahrern, wie viel Platz sie einem lassen sollten. Der aufladbare Akku soll rund 20 Stunden halten. Erhältlich ist Blinkers in verschiedenen Paketen. Das Rücklicht einzeln ohne Laser kostet 109 Franken, beide Lichter inklusive Laser 219 Franken.
Die Sicherheit von Velofahrern verbessern
Produziert wird Blinkers übrigens nicht in Asien, sondern in der Schweiz und Spanien. Die ganze Firma ist eigentlich eine Kooperation der zwei Länder. Die beiden Javiers haben an der ETH Zürich studiert, Javier Bilbao hat in dieser Zeit als Velokurier gearbeitet.
«Als Bike-Fans wissen wir, wie gefährlich es in der Stadt für Velofahrer ist», erzählt Javier Fernández. So geht zwar die allgemeine Zahl der Velounfälle zurück, aber nicht in den Metropolen.
«Unser Ziel war darum klar: die Sichtbarkeit von Velofahrern zu erhöhen», sagt Fernández. Rund 14 Monate hat das Team von der Idee bis zum fertigen Produkt gebraucht. «Wir haben sehr davon profitiert, dass die ETH Start-ups fördert.» Nun soll die Produktion ausgeweitet werden – und dann neue Ideen umgesetzt werden. Zum Beispiel die Lichter mit einer App koppeln und mit dem Internet der Dinge vernetzen.