Schweizer Erfindung
«Kevin»-Gadget schützt vor Einbrechern

Der virtuelle Mitbewohner, der Einbrecher abschreckt, hat an der Tech-Messe CES begeistert. Nun kann man das Schweizer Gadget vorbestellen – ab 149 Franken.
Publiziert: 30.01.2018 um 15:34 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:30 Uhr
Virtueller Mitbewohner schützt vor Einbrechern
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Smarte Box mit Schatten- und Soundeffekten:Virtueller Mitbewohner schützt vor Einbrechern
Lorenz Keller

Das Konzept ist eigentlich nicht neu: Wirken Wohnungen oder Häuser bewohnt, wird weniger eingebrochen. Aber statt mit antiquierten Zeitschaltuhren Licht, TV-Simulatoren oder Hundegebell-Lautsprecher zu imitieren, nutzt «Kevin» modernste Technik.

Die Box des Schweizer Start-ups Mitipi hat LEDs und einen Lautsprecher integriert. Mit Sound, Licht und Schattenspielen wird nun ein virtueller Mitbewohner erschaffen. Der macht nicht einfach irgendwelchen Lärm, sondern hat einen ganzen Tagesablauf. Er steht auf, duscht, isst etwas, putzt die Wohnung, räumt um, spielt Musik oder schaut Fernsehen.

«Kevin» ist ein virtueller Mitbewohner, der mit Ton und Sound Einbrecher abschrecken soll.
Foto: zVg

Was genau passiert, steuert eine App. Hier kann man verschiedene Parameter einstellen, etwa, ob es einen Hund in der Wohnung haben soll. Kevin, wie das Gadget in Anlehnung an den Film «Kevin – allein zu Haus» heisst, ist nicht permanent ans WLAN angehängt und kann auch ganz ohne Internet betrieben werden. Dafür ist ein Standard-Tagesablauf auf der Box eingestellt, die man mit einem Knopfdruck starten kann.

Wer sein Smartphone nutzt, kann auch einstellen, dass sich Kevin automatisch einschaltet, sobald man die Wohnung verlässt. Wir konnten das Gadget bereits im Demo-Modus anschauen. Vor allem die Tonkulisse ist beeindruckend. Der Kung-Fu-Film tönt so so spannend, dass man gleich mitschauen möchte.

Ideal ist das Schweizer Gadget vor allem, wenn man es so platzieren kann, dass man die Geräusche auch hört – etwa durch ältere Türen. Oder wenn man durch ein Fenster auch die Lichteffekte sieht. Man kann übrigens auch mehrere Kevin-Gadgets miteinander synchronisieren.

Das Mitipi-Team (ganz links CEO Julian Stylianou) an der CES in Las Vegas.
Foto: zVg

BBC und «The Verge» haben übers Schweizer Start-up berichtet

Das Konzept kommt an. An der Techmesse CES in Las Vegas Anfang Januar haben die Schweizer Kevin der Öffentlichkeit vorgestellt. Und die Reaktionen waren sehr positiv. TV-Sender wie BBC haben über das Schweizer Gadget berichtet, auch die grossen US-Techportale CNET und «The Verge» haben durchaus positive Artikel geschrieben. «Wir habe zudem mehrere konkrete Abnehmer gewonnen und Kontakte zu Investoren geknüpft», sagt Julian Stylianou (31), CEO von Mitipi.

Die BBC-Moderatorin stellt das Schweizer Gadget (auf dem Sideboard) in der Sendung «Click» vor.
Foto: zVg

Die grosse Bewährungsprobe steht dem Schweizer Start-up aber noch bevor. Denn heute startet auf Kickstarter der grosse Vorverkauf (Links dazu hier). «Wir wollen 50'000 Franken einnehmen und damit die erste Serie von Geräten herstellen», sagt Stylianou. Das Crowdfunding ist für die Schweizer Markttest und Vorverkauf zugleich. Wer jetzt bestellt, bekommt Kevin für ab 149 Franken. Im Handel wird das Gadget dann 300 bis 400 Franken kosten. Die ersten Boxen sollen Ende Jahr zu den Käufern gelangen.

Ist die Kickstarter-Kampagne erfolgreich, hat Mitipi schon ein neues Ziel. Die Expansion in die USA, einen der grössten Märkte für Technik. «Vielleicht haben wir ja schon nächstes Jahr ein Büro im Silicon Valley», sagt Stylianou lachend.

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