Galaxy A8 im Test
Samsungs Mittelklasse ist zu luxuriös

Das Samsung Galaxy A8 soll Toptechnik erschwinglich machen. Allerdings ist das Mittelklasse-Gerät mit 500 Franken eindeutig zu teuer.
Publiziert: 01.02.2018 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:05 Uhr
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Das Samsung Galaxy A8 kostet rund 500 Franken im Handel.
Foto: Lorenz Keller

Eigentlich ist der Ansatz lobenswert. Das Galaxy A8 soll Features der Samsung-Topsmartphones für alle erschwinglich machen. Allerdings kostet das Gerät bei den meisten Händlern 530 Franken. Ende Januar lag der günstigste Preis in der Schweiz bei 499 Franken. Das Topmodell, das S8 von Samsung, gibts momentan aber bereits für 590 bis 630 Franken zu kaufen. Und das mit 64 GB Speicher, das sind doppelt so viel wie beim A8.

Auch der Vergleich zur externen Konkurrenz sieht nicht besonders gut aus. Ein brandneues Topgerät wie das OnePlus 5T ist nur rund 60 Franken teurer, das Nokia 8 gleich teuer. Das Huawei Mate 10 Lite ist über 100 Franken billiger. Auch das LG G6, ein Topgerät aus dem letzten Jahr, gibts ebenfalls für 100 Franken weniger.

Preislich hat das A8 einen schweren Stand, auch wenn es durchaus Gründe gibt, die für das neue Samsung-Smartphone sprechen. So hat das Gerät einen schicken 5,6-Zoll-AMOLED-Screen im 18:9-Format. Der ist scharf, leuchtend und angenehm hell, allerdings nicht wirklich randlos. Das Gehäuse wirkt aber sehr edel und ist ausgezeichnet verarbeitet.

Der Fingerabdruckscanner ist unter der Kamera platziert und perfekt erreichbar.
Foto: Lorenz Keller

Oberklasse-Features sind der Always-on-Bildschirm und die Gesichtserkennung, die so gut läuft wie beim Note 8. Dazu wurde der Fingerabdruck-Scanner anders platziert – unter der Kamera, wo er mit dem Finger problemlos aus der Grundposition beim Halten erreichbar ist.

Das Highlight des Samsung Galaxy A8 ist die Selfie-Cam

Die 16-Megapixel-Kamera mit f/1.7-Blende macht ausgezeichnete Bilder, auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Sicher ein Hauptargument für das A8, auch wenn man auf eine zweite Linse verzichten muss. Herausragend ist gar die Selfie-Cam, die ebenfalls mit 16 Megapixeln auflöst und immerhin eine f/1.9-Blende hat.

Überraschenderweise findet man vorne noch eine zweite Linse mit 8 Megapixeln. Die hat zwei Funktionen. Sie ermöglicht Weitwinkel-Selfies, wenn man eine grosse Gruppe fotografieren will oder etwas mehr von der Landschaft rund ums Ego-Porträt. Zusätzlich kann man Selfies mit unscharfem Hintergrund aufnehmen. Das Bokeh lässt sich dabei live einstellen und justieren.

Gut sichtbar vorne: Die Selfie-Kamera hat zwei Linsen.
Foto: Lorenz Keller

Ein weiterer Vorteil ist sicher, dass das A8 gleich zwei SIM-Karten plus eine Speicherkarte bis 256 GB aufnehmen kann. Und das Gehäuse ist wie beim S8 wasserdicht gemäss iP68. Abstriche muss man beim Prozessor machen. Der Exynos 7885 mit 4 GB Arbeitsspeicher ist eben wirklich nur Mittelklasse. Die integrierten 32 GB Speicher sind auch eher wenig.

Immerhin gibts einen modernen USB-C-Stecker mit Schnellladefunktion – und ja, auch immer noch mit einem Kopfhörer-Eingang. Und der 3000 mAh grosse Akku hält locker einen Tag.

Das BLICK-Testfazit: Das Galaxy A8 bietet viel, kostet aber auch dementsprechend. Technisch hat es praktisch keine Vorteile gegenüber dem S8. Wer sich also die 100 Franken Aufpreis leisten kann, dem sei das Samsung-Flaggschiff vom letzten Jahr empfohlen. Gründe für das A8 sind das kompaktere Format, die tolle Selfie-Cam – und der zwar langweiligere, aber besser gegen Kratzer und Stürze geschützte Bildschirm.

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