Das herausragende Feature des Nokia 2 ist sicher der Akku. 4100 mAh gross ist dieser – mehr Power als in den meisten Smartphones. Das führt natürlich zu langen Laufzeiten. Wir mussten im Test frühestens nach zwei Tagen nachladen. Normalnutzer dürften drei Tage schaffen. Das ist rekordverdächtig.
Dass das Android-Gerät relativ dick ist, nimmt man angesichts solcher Zahlen gerne in Kauf. Das Design ist sonst ziemlich unspektakulär. Die Verarbeitung ist – unter Berücksichtigung des tiefen Preises – gut, die Plastikrückseite ist abnehmbar, wirkt aber sehr stabil. Schade, kann man zwar den Deckel abnehmen, die Batterie selber aber nicht austauschen. Hier verbirgt sich nur der Zugang zu den zwei SIM-Kartenslots und dem Steckplatz für die Speicherkarte.
Auf der Vorderseite wird ganz schön viel Platz verschenkt. Das 5-Zoll-Display hat recht dicke Ränder. Vor allem unten ist der Leerraum massiv, da es keine Bedientasten gibt. Die virtuellen Knöpfe werden auf dem Bildschirm eingeblendet. Der löst mit mageren 1280 auf 720 Pixeln auf, ist aber immerhin genug hell. Für die Billig-Klasse geht das in Ordnung.
Gespart hat Nokia auch beim Prozessor und dem Speicher. Der Snapdragon 212 mit 1 GB hat mehr Mühe mit 7.0 Nougat, als einem lieb ist. Und das, obwohl Nokia wie gewohnt praktisch nichts am Betriebssystem angepasst hat, es also eigentlich schlank und rank daherkommt.
Aber beim Blättern durch die Menüs stockt es immer wieder, beim Aufstarten von Apps muss man länger warten als gewohnt. Besonders deutlich wird das bei der Kamera-App. Hier dauert es nicht nur, bis man ein Foto machen kann, sondern auch, wenn man es danach anschauen will.
Das Nokia 2 bekommt laufend Updates
Und was man dann sieht, ist leider auch kein Vergnügen. Die 8-Megapixel-Kamera macht anständige Bilder, wenn das Licht ideal ist. In allen anderen Situationen ist es schwierig, zufriedenstellende Fotos zu machen. Mühsam ist auch der langsame Fokus. Die 5-Megapixel-Selfiecam hat dieselben Probleme.
Immerhin könnte es gut sein, dass das Nokia 2 noch etwas schneller wird. Denn im Gegensatz zu den meisten Billig-Phones bekommt das Nokia laufend und kontinuierlich Updates – die Finnen machen das bei allen Smartphones so. Android 8 Oreo ist ja etwas schlanker, was eine Verbesserung bringen dürfte.
Auch sonst stimmt das Gesamtpaket grundsätzlich. Bei einem Preis von rund 120 Franken muss man Abstriche machen. Allerdings hat das Nokia 2 harte Konkurrenz aus dem eigenen Haus. Das in vielen Bereichen bessere Nokia 3 kostet nur 30 Franken mehr. Schon alleine weil man dafür 16 und nicht nur 8 GB Speicher bekommt, ist es eine lohnenswerte Alternative. Auch das ausgezeichnete Nokia 5 gibts bereits für weniger als 200 Franken.
Das BLICK-Testfazit: Wer auf jeden Franken schauen muss oder will, der findet beim Nokia 2 ein gutes Einsteigergerät. Akkulaufzeit und neues Betriebssystem mit Update-Garantie sind die grossen Stärken. Performance und Kamera die Schwächen.