Ulo Gertsch ist Erfinder
«Insgesamt wurden rund 150 internationale Patente erteilt»

Blick-Leser Ulo Gertsch dürfte einer der produktivsten Erfinder der Schweiz sein. Heute kann er auf über 150 angemeldete Patente zurückblicken – und mit 84 Jahren sprüht er noch immer vor Tatendrang.
Publiziert: 14.12.2024 um 11:56 Uhr
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Eine bedeutende Innovation von Ulo Gertsch im Bereich der CO2-Eindämmung war das erste abgasfrei betriebene Wasserstoff-Pistenfahrzeug, das 2004 erfolgreich auf Schnee vorgeführt wurde.
Foto: Zvg

Auf einen Blick

  • Leser Ulo Gertsch entwickelte Skibindungen und revolutionierte die Schneesportbranche
  • Rund 150 internationale Patente angemeldet, darunter abgasfreies Wasserstoff-Pistenfahrzeug
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Schon als Kind habe ich es geliebt, zu basteln und zu tüfteln. Besonders prägend war das Sportgeschäft meiner Eltern, in dem ich die gesamte Entwicklung des Schneesports miterleben konnte. Mit der Zeit habe ich immer mehr gesehen, wo es Missstände gibt. So entstand die Idee für meine erste Erfindung: eine spezielle Skibindung – die erste echte Sicherheitsbindung für Skifahrer. Die Innovation war mein Durchbruch und der Beginn meiner eigenen Firma.

In Spitzenzeiten verkaufte ich über 100'000 Paar Gertsch-Skibindungen weltweit, hauptsächlich produziert von Fritschi Reichenbach. Ich galt als Pionier im Bereich der Skiunfallverhütung. Ein Warentest-Sieg weckte das Interesse eines US-Konzerns, an den ich schliesslich meine Firma verkaufte, mit der Bedingung, weiterhin bei Fritschi zu produzieren. Eines Tages wurde aber in den USA beschlossen, den Verkauf einzustellen. Ich begann erneut auf eigene Rechnung, entwickelte neue Patente im Skitouren-Bereich und übertrug diese an die Fritschi AG, die sie anschliessend unter ihrem Namen produzierte und vertrieb.

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In unserer Serie «Wir sind Blick» stellen wir dir jeden Samstag eine spannende Persönlichkeit aus der Blick-Community vor. Wir sind überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser eine interessante Geschichte zu erzählen hat.

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Nach meinem Erfolg mit den Plattenbindungen zog ich mich aus diesem Bereich zurück und verwirklichte mich in verschiedenen Branchen. Ich entwickelte Patente und verkaufte einige, etwa an Firmen wie Salomon. Insgesamt wurden rund 150 internationale Patente erteilt – von Schneesportgeräten und Sicherheitsbindungssystemen über innovative Skischuh-Verschluss-Technologien bis hin zu Wasserfahrzeugen für Gehbehinderte. Auch Geräte für die notfallmässige Beatmung von Verletzten und Akutkranken, Therapie- und Fitnessgeräte sowie Leichtfahrzeuge gehören zu meinen Entwicklungen. Das erste abgasfrei betriebene Wasserstoff-Pistenfahrzeug war rückblickend wohl die wichtigste Innovation.

Trotz vieler Erfindungen war es oft ein harter Weg, mit meinen Ideen finanziell erfolgreich zu werden. Doch immer wieder kam ich auf die Beine, denn aufgeben war nie eine Option. Das Bedürfnis, Neues zu schaffen, blieb immer bestehen. Selbst mit 84 Jahren meldete ich letztes Jahr drei neue Patente an. Weil es sich um echte Weltneuheiten handelt, die nachhaltig und gesundheitsfördernd sind, bin ich zuversichtlich, die Mittel für die Umsetzung zur Marktreife zu finden.


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