Künstler Andi Widmer (64)
«An einem Bild habe ich 80 Stunden gearbeitet»

In «Wir sind Blick» stellen wir dir jede Woche spannende Personen aus der Leserschaft vor. Dieses Mal ist Leser Andi Widmer an der Reihe. Einst war er Tapezierer, später Polizist, und heute begeistert er sein Umfeld als Künstler mit abstrakter Kunst.
Publiziert: 21.09.2024 um 12:03 Uhr
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Andi Widmer veranstaltet regelmässig beeindruckende Ausstellungen.
Foto: Zvg

Auf einen Blick

  • Kunst war schon immer die Leidenschaft von Andi Widmer
  • 38,5 Jahre bei der Polizei Zürich, jetzt Künstler in Schaffhausen
  • Sein Fokus liegt auf abstrakter Kunst
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sarah RiberzaniCommunity Editor

Den Leuten Energie zu vermitteln, mit bunten Bildern, war schon immer mein Bestreben. Bereits in der Schule malte ich gerne und oft. Mal war es ein Affenbildnis mit Neocolor, mal ein Sonnenuntergang mit Farbstiften. Aufgrund meines Talents wurde mir nach der Grundschule die Kunstgewerbeschule empfohlen, dies, weil ich beim Zeichnen die Maximalnote erhielt. Doch damals war es finanziell nicht möglich, wegen der einfachen Verhältnisse in unserer Grossfamilie mit elf Kindern auf dem Land. Verdiene Geld und schaue danach weiter, hiess es aus dem Elternhaus. Daher erlernte ich stattdessen Maler-Tapezierer. Auch dort stand im dritten Lehrjahr beim Fach Gestalten/Malen die Maximalnote im Zeugnis.

Wir sind Blick

In unserer Serie «Wir sind Blick» stellen wir dir jeden Samstag eine spannende Persönlichkeit aus der Blick-Community vor. Wir sind überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser eine interessante Geschichte zu erzählen hat.

Hast auch du eine spezielle Geschichte, ein besonderes Talent, eine einzigartige Sammlung oder sonst etwas Spannendes, das du mit der Community teilen willst? Dann melde dich via Mail an community@blick.ch!

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In der Zeit nach der Malerlehre war ich sehr aktiv im Vereinsleben. So war ich zwei Jahre im Männerchor Gommiswald und viele Jahre Präsident der katholischen Jungmannschaft. Ich arbeitete noch ein paar Jahre als Kundenmaler, bevor ich in Zürich die Polizeischule besuchte. Vom Land in die Grossstadt, eine krasse Veränderung! Anfangs fühlte ich mich fremd, wie ein Tourist. Mit den Jahren freundete ich mich mit der Stadt stetig mehr an. 38,5 Jahre arbeitete ich bis zu meiner Pensionierung dort, zuerst im uniformierten, danach im zivilen Spezialdienst, der auf politische Zusammenkünfte spezialisiert war.

Nebenbei war aber die Kunst immer ein Hobby. Seit 1991 stelle ich regelmässig aus. Früher malte ich Landschaften oder imitierte bekannte Künstler. Es folgten Besuche von Feng-Shui- und Malkursen. Danach fand ich meinen eigenen Stil und es entstanden die typischen «Widiart»-Bilder mit Verknüpfungen, fliessenden Farben, eingebetteten runden Formen und freigesetzten Energiewirbeln. Ich male immer noch viel – an einem Bild habe ich sogar 80 Stunden gearbeitet. Inzwischen habe ich ein Atelier in Schaffhausen. Mein Ziel ist es, die Menschen mit meinen Bildern zu inspirieren. Meine Kunst definiere ich so: «Wir sehen Formen und sind Körper, wir bewegen uns im Strudel des Systems, wir sind vernetzt und gleichsam Materie im Universum.»

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