Die Krankenkassenprämien hören nicht auf zu steigen. Für viele Bürgerinnen und Bürger ist dies ein Problem. Aus diesem Grund will Grünen-Nationalrätin Manuela Weichelt (55, ZG) nun einen Systemwechsel. In einem Vorstoss fordert sie den Bundesrat auf, die Krankenkassenprämien neu einkommens- und vermögensabhängig zu gestalten. Wer mehr verdient, zahlt also mehr – wer weniger verdient, dementsprechend weniger.
Der Vorschlag wird aber nicht überall begrüsst. «Wer für sein Brot weniger bezahlt, kauft tendenziell mehr ein. Im Gesundheitswesen kann eine Gratismentalität zu Überkonsum führen. Das bezahlt dann die restliche Bevölkerung», sagt FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt (29, ZH).
Das meint die Community
In der Leserschaft spaltet die Forderung die Meinungen. Dass Silberschmidt vor Überkonsum warnt, macht für Leser Jürg Egger keinen Sinn. «Das mit dem Überkonsum ist Quatsch. Wer geht schon freiwillig gern zum Arzt. Also ich sicher nicht. Zudem muss eine Lösung her. Das Verhältnis stimmt immer weniger», schreibt er.
Auch für Leserin Petra Stark ist klar: «Das jetzige System ist zu teuer. Ich bin für eine Einheitskasse. Zudem soll nach Einkommen bezahlt werden. Von mir aus darf es einen Minimal- und einen Maximalbetrag geben.»
Leser Ruedi Zimmermann kann da nur zustimmen. «Ich würde das unterstützen, obwohl ich dann auch etwas mehr bezahlen müsste», kommentiert er.
Vorschlag erntet viel Kritik
In der Community gibt es aber auch einige Leser, die FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt Recht geben. «Der Überkonsum findet täglich Tausende Male statt. Sehr viele gehen wegen jedem Boboli zum Arzt. Wir haben ja schon ein sehr gutes System mit der Prämienverbilligung, von dem viele profitieren. Zudem müsste bei einem Lohnsystem noch geklärt werden, ob jemand Teilzeit arbeitet oder nicht», schreibt User Roland Greter.
Auch Peter Schweizer kritisiert den Vorschlag: «Damit dies funktioniert, müsste der Milliardär schon sehr massiv mehr bezahlen, da er solidarisch für Tausende Geringverdiener bezahlen muss. Sonst hat die betroffene Krankenkasse ein Defizit. Im Grunde würde das Prinzip nur funktionieren, wenn wir eine schweizweite Einheitskasse hätten.»
Leserin Susanne Müller wirft einen eigenen Lösungsvorschlag in die Runde: «Man könnte die Kosten ja auch an den Lebensstil koppeln. Wer ungesund lebt, soll mehr Prämien bezahlen. Habe in den letzten 20 Jahren nur für die Krankenkasse bezahlt, nie aber Leistung bezogen!»