Jahr für Jahr steigen die Krankenkassenprämien. Gleichzeitig dürfen sich die Chefs der Kassen über üppige Saläre freuen. Der Politik ist das schon länger ein Ärgernis. Bisherige Anläufe für eine Begrenzung der Löhne von Krankenkassenchefs verliefen aber stets im Sande. Das könnte sich nun ändern.
Zwar soll sich die ständerätliche Gesundheitskommission am Montag gegen einen Lohndeckel von 250'000 Franken für die CEO der Krankenversicherer entschieden haben, berichtet CH Media. Damit dürfte der Ständerat in der bevorstehenden Sommersession seiner Kommission folgen und den fixen Lohndecken von einer Viertelmillion Franken ablehnen.
Bundesrat soll Lohndeckel festlegen
Trotzdem aber könnte es zur gesetzlichen Lohnobergrenze für Krankenkassen-Manager kommen: Wie CH Media weiter berichtet, habe die vorberatende Ständeratskommission einem Vorstoss von SP-Nationalrat Baptiste Hurni (37) zugestimmt, die auch vom Nationalrat bereits angenommen worden ist. Diese will, dass der Bundesrat den Lohndeckel festlegen soll. Mit der Überweisung durch die Kommission sei der Auftrag für eine Gesetzesgrundlage erteilt worden.
Bereits im Nationalrat habe den Ausschlag gegeben, dass die Manager immer mehr verdienen, während die Prämienzahler immer stärker belastend werden. Tatsächlich seien die Löhne in den vergangenen fünf Jahren stark gestiegen – in einem Fall sogar um das Doppelte, rechnet CH Media vor. Das führe nun dazu, dass die Forderung nach einer Begrenzung nicht nur von links-grün unterstützt wird, sondern auch von manchen Bürgerlichen.
Es droht bereits der nächste Prämien-Schock
Für die Krankenkassenchefs kommt die Parlamentsdebatte zu einem heiklen Zeitpunkt: Die Prämien sind schon im vergangenen Jahr im Schnitt über 6 Prozent gestiegen. In diesem Herbst soll es sogar noch dicker kommen: Gemäss Experten drohe ein durchschnittlicher Anstieg der Prämien von bis zu 7,5 Prozent. (dba)