Deutschland streicht 50-Euro-Bagatellgrenze – das sagen Blick-Leser
«Ihr macht unsere Wirtschaft kaputt»

Deutschland macht den Einkaufstourismus attraktiver: Digitaler Ausfuhrschein und Wegfall der 50-Euro-Bagatellgrenze sind geplant. Schweizer können künftig bei jedem Einkauf die Mehrwertsteuer zurückfordern. Was die einen freut, sorgt bei anderen für Diskussionsstoff.
Publiziert: 02.12.2024 um 11:15 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2024 um 11:33 Uhr
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Die Schweiz halbiert die sogenannte Wertfreigrenze von 300 auf 150 Franken. Das sorgte bei der Leserschaft für viel Diskussion.
Foto: Keystone

Ab Januar wird die Schraube angezogen: Waren zum privaten Gebrauch von Reisenden dürfen nur noch bis zu einem Gesamtwert von 150 Franken pro Person und Tag steuerfrei eingeführt werden. Bisher war dieser Freibetrag bei 300 Franken.

Doch Deutschland kontert den Bundesratsentscheid – und macht den Einkaufstourismus ennet der Grenze weiterhin attraktiv. Wie? Stau am Zoll, nerviges Abstempeln von Belegen? Das soll bald Geschichte sein – dank des digitalen Ausfuhrscheins. Und: Die sogenannte Bagatellgrenze von 50 Euro wird fallen. Schweizer Einkaufstouristen sollen in Zukunft die deutsche Mehrwertsteuer bei jedem Einkauf, also auch bei unter 50 Euro pro Laden, erstatten lassen können.

Das meint die Community

Dass dieser Entscheid für einige Freudensprünge sorgt, zeigt ein Blick in die Kommentarspalte. «Super! Wir kaufen schon jetzt mehr als die Hälfte über der Grenze ein. Die ganze Familie freuts», schreibt Albert Baumgartner. Und auch Stefan Drenda ist erfreut. «Finde ich gut, denn ich kaufe nur noch in Deutschland oder Frankreich ein. Die Schweizer Händler und ihre Preise sind nicht fair und total überzogen. Auch ist die Auswahl und der Service im Ausland wesentlich besser als bei uns», kommentiert er.

Warum so viele Schweizer weiterhin bei den Nachbarn einkaufen, erklärt Leserin Anita Furrer. «Finanziell lohnt es sich», schreibt sie. Und auch Venera Luginbuehl fährt weiterhin über die Grenze. «Ich kaufe jede Woche einmal für 110 bis 150 Euro ein», schreibt sie. Und sie würde sogar weiterhin in Deutschland einkaufen, wenn es keine Rückerstattung der Mehrwertsteuer gäbe, allein schon wegen des Diesels.

Schweizer Detailhändler sollen reagieren

Doch nicht alle scheinen sich über die guten Nachrichten für Einkaufstouristen zu freuen. So auch Ursula Epting. «Ihr macht unsere Wirtschaft kaputt. Je mehr in der Schweiz eingekauft wird, umso günstiger wird es. Man kann auch in der Schweiz mit einem kleinen Budget sehr gut leben, man muss nur wissen, wie», meint sie.

Und auch Rino Hoegger findet, es soll eine andere Lösung her. «Die Schweizer Detailhändler sollen nicht jammern, sondern mal politischen Druck machen!» Dem kann Urban Auer nur zustimmen: «Die Schweizer Politiker sollen etwas gegen die chinesischen Onlinehändler unternehmen, und nicht Sanktionen gegen die Deutschen einführen.»

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