Das meint die Community zum AKW-Plan
«Das wäre ein herber Rückschritt»

Der Bundesrat plant den Ausstieg aus der Atomenergie rückgängig zu machen und neue Mini-Atomkraftwerke in der Schweiz zu fördern. Der Vorschlag spaltet die Meinungen der Community.
Publiziert: 29.08.2024 um 10:19 Uhr
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So könnten die neuen Mini-AKW aussehen.
Foto: zVg
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In Villigen AG wird aktuell an der Zukunft der Energieversorgung geforscht. Gemeinsam mit dem dänischen Startup Copenhagen Atomics plant das grösste Schweizer Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften den Bau eines kleinen modularen Atomreaktors. Diese neue Generation von Kernkraftwerken soll sicherer, umweltfreundlicher und kostengünstiger sein. Während der Bundesrat den Weg für neue Kernkraftwerke ebnen möchte, sorgt dieses Vorhaben bei der Blick-Community für hitzige Diskussionen.

Für viele bleibt die Atomenergie ein heikles Thema. Blick-Leser Herbert Müller sieht in der Rückkehr zur Atomkraft eine Rückentwicklung: «Das wäre ein herber Rückschritt, zum Glück kann dies in der Schweiz durch ein Referendum verhindert werden.» Martin Ebnoether hinterfragt die Sauberkeit und Sicherheit der neuen Technologie: «Ich les da nur von ‹weniger Abfall›. Also wird es weiterhin radioaktiven Abfall geben und das ist halt weiterhin ein ungelöstes Problem. Niemand will den Kram in seiner Umgebung haben! Da kann das Kraftwerk selber noch so sicher sein, dieses Problem wird weiterhin bestehen.» Dass die Menschen dafür ihre Gesundheit riskieren würden, merkt er ebenfalls an.

Peter Schranz zweifelt an der Wirtschaftlichkeit der Mini-AKW: «Die Produktionskosten des Stroms sind bei Miniatomkraftwerken nicht bekannt, aber sie sind definitiv höher als bei grossen AKW.» Matteo Steen ist der Meinung: «Der Atommüll bleibt. Und somit ist es immer noch nicht passend.»

Sind Kernkraftwerke die Zukunft?

Doch es gibt auch viele, die in der neuen Technologie eine Chance für die Zukunft sehen. Roland Burkhardt verteidigt das Vorhaben: «Absolut kein Rückschritt. Weg in die Unabhängigkeit. Schutz der Natur. Keine scheusslichen Windräder.» Daniel Sütterlin betont die Notwendigkeit einer verlässlichen Stromversorgung: «Eines der grössten Risiken für die Schweiz bleibt die Strommangellage. Gut zu hören, dass weiter an einer verlässlichen und ausreichenden Stromerzeugung geforscht wird. Kleine, modulare Kernkraftwerke sind die Zukunft.»

Patrick Meier argumentiert: «Wenn wir alles elektrifizieren wollen, um vom Öl wegzukommen, brauchen wir auch neue Technologien, um den nötigen Strom zu produzieren.» Andrea Breiter sieht in der Innovation eine Notwendigkeit für die Schweiz: «Endlich! Wir müssen offenbleiben für Innovation. Gerade wir als kleine Schweiz. Bin eine absolute Befürworterin von solch effizienten und CO₂-armen Stromgewinnungsformen.»

Die Diskussion um die Zukunft der Energieversorgung in der Schweiz zeigt, wie tief die Meinungen über die Nutzung neuer Atomtechnologien gespalten sind. Das dänische Start-up-Unternehmen ist dennoch zuversichtlich und schreibt auf Anfrage von Blick: «Wir gehen davon aus, dass wir bis zum Jahr 2030 kommerzielle Kraftwerke liefern werden.»

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