Um ihre Läden möglichst lange und oft offenzuhalten, haben Coop und Migros einen kleinen Trick gefunden: Sie setzen auf Familienbetriebe. Diese sind in der Schweiz explizit vom Arbeitsgesetz ausgenommen und dadurch von sämtlichen Vorschriften bezüglich Arbeitszeit und Ruhetagen befreit.
Aktuelles Beispiel dafür ist der Coop Pronto am Tessinerplatz in der Stadt Zürich. Dieser war jahrelang nur unter der Woche geöffnet. Nun werden Kundinnen und Kunden aber auch an Sonn- und Feiertagen willkommen geheissen. Coop hat eine Familie gefunden, die den Betrieb übernommen hat.
Das meint die Community
Was meint die Leserschaft zu diesem Trick? Ein Blick in die Kommentarspalte zeigt: Einige schätzen die Einkaufsmöglichkeiten am Wochenende – andere verurteilen diese stark. Einer, der nichts gegen einen Sonntagseinkauf hat, ist Stephan Wipfli. «Wäre keine Nachfrage da, gäbe es keine Geschäfte, die offen sind», schreibt er. Fan ist auch Dora Matter: «Ich finde es sehr gut so. War selber in der Not und habe nötige Lebensmittel eingekauft», erzählt sie.
Dem kann Marcel Lader nur zustimmen. «Alle sind irgendwann mal froh, wenn man auch ausserhalb der üblichen Geschäftszeiten einkaufen kann», findet er.
Roger Heinzenberg kritisiert ausserdem die Politik rund um die Öffnungszeiten. «Ich finde, das Gesetz für die Öffnungszeiten soll endlich der heutigen Zeit und Gesellschaft angepasst werden», schreibt er. Und doppelt gleich nach: «Es gibt eine grosse Gruppe von Leuten, die gerne jederzeit die Möglichkeit haben möchten, einkaufen zu können – eben auch am Sonntag. Warum sich die Gewerkschaften dagegen wehren, ist mir unklar. Es wird ja niemand gezwungen, am Sonntag zu arbeiten.» Ausserdem findet er es gut, dass Arbeitsstellen geschaffen werden für Menschen, die nur sonntags arbeiten können.
«Früher musste auch niemand hungern»
Der Blick in die Kommentarspalte zeigt auch, dass nicht alle von einem offenen Sonntag begeistert sind. «Diese Shops sollten von allen Kunden gemieden werden. Unglaublich, was man alles macht, die Shops sind eh zu teuer», schreibt Leser Roger Frei.
Dem kann Armin Bühler nur zustimmen: «Früher hatten die Läden am Samstagnachmittag und am Sonntag geschlossen und alle haben überlebt, es musste deshalb niemand hungern. Alles eine Sache der Organisation», kommentiert der Leser.