Die Kantone und der Bund schlagen praktisch jedes Jahr Profite aus den Steuereinnahmen. Nach der Budgetierung wird oft mit einem Defizit gerechnet, das selten bis nie eintrifft. Oftmals verrechnen sich die Kantone um Summen in Milliardenhöhe. Der Kanton Genf verschätzte sich beispielsweise um 2,3 Milliarden. Geld, welches den Steuerzahlern zustehen würde. Avenir Suisse fordert nun eine Lösung für das Problem. Konkret wurden Rückvergütungen für die Bevölkerung vorgeschlagen.
Die Blick-Community ist klar für die vorgeschlagene Lösung von Avenir Suisse. Ein Voting mit rund 1400 Stimmen zeigt, dass 84 Prozent der Leser für die Rückvergütungen sind. Nur elf Prozent sind von dem Vorschlag nicht überzeugt und fünf Prozent haben sich noch keine Meinung dazu gebildet. Das Voting zeigt, dass viele Leser für die Lösung sind. In der Kommentarspalte findet man jedoch auch viele Kritiker.
«Überschüsse müssen zurückgezahlt werden»
Blick-Leser Peter Meister verfasst seinen Kommentar kurz, aber klar: «Eine Rückzahlung sollte eigentlich selbstverständlich sein.» Blick-Leser Markus Fässler ist entsetzt. Er fragt sich: «Haben die jetzt komplett den Verstand verloren?» Er erinnert sich an die Heiz- und Nebenkosten zurück und ist klarer Meinung. «Überschüsse müssen zurückgezahlt werden. Rückzahlungen bereiten keine Sorgen. Nachzahlungen schon.»
Auch Leser Beat Studer macht sich Gedanken zur Lösung von Avenir Suisse. Er ist der Meinung, dass die Rückvergütungen sinnvoll sind, jedoch gebe es noch Unklarheiten, die dabei auftreten. «Ein solches System würde viel kosten und der Nutzen wäre gering. Der einzige Nutzen: Es würden mehr Beamten nutzlos eingestellt.»
«Kreativ, aber leider kaum umsetzbar»
Ernst Rietmann aus der Community findet den Vorschlag kreativ, aber leider kaum umsetzbar. Er meint, dass der Aufwand für die Rückerstattungen zu gross sei, um schlussendlich nicht kontraproduktiv zu handeln. «Da geht dann der Verteilkampf schon los. Dann müssen Hunderttausende Steuerdossiers geprüft und bearbeitet werden, die Konti müssen angefragt und Geld überwiesen werden.»
Blick-Leser Hans Rohner schlägt eine einfachere Lösung vor, ohne dass die Steuern gesenkt werden müssen. «Wenn es sich zeigt, dass die Steuern im Vorjahr zu hoch waren, wird der zu viel bezahlte Betrag an den Steuern des laufenden Jahres abgezogen.»
Auch Antonio Ceresa findet die Lösung der Avenir Suisse problematisch. Er würde das überschüssige Geld bei den Schulden einsetzen. «Der Kanton Genf hat Schulden in der Höhe von 12 Milliarden in den Büchern, die sollen auch irgendwann mal abbezahlt werden können und mit dem gesparten Zins lässt sich auch ganz gut leben.» Dazu fügt es noch hinzu: «Insofern die sollen nur weiter falsch budgetieren, so bleibt in der Zukunft mehr Spielraum für Unvorhergesehenes und Grossinvestitionen.»