Wer das 75. Lebensjahr erreicht, muss alle zwei Jahre zur Fahreignungsabklärung. Wie viele Senioren dabei durchfallen, ist unklar. Allerdings deuten die Zahlen darauf hin, dass die Hälfte der über 75-Jährigen ihren Führerschein wegen Krankheit oder Gebrechen verliert.
So auch Sporttrainer Michael Geissbühler (77). Er musste das Billett abgeben, weil er während eines Tests wenige Sekunden eingenickt ist. Was er unfair findet, sorgt in der Blick-Community für geteilte Meinungen. Die einen finden das Testvorgehen kritisch, die anderen befürworten die scharfen Linien. «Senioren sind – zusammen mit Neulenkern – erwiesenermassen eine Gefahr auf der Strasse!», heisst es unter anderem in der Kommentarspalte.
Und sogar in der Welt der Promis sorgt das Autofahren im hohen Alter für Gesprächsstoff. Während Schauspielerin Heidi Maria Glössner (81) und Showstar Monika Kaelin (70) sich weiterhin hinters Steuer setzen, verzichtet Doris Gisler (97), Grande Dame der Schweizer Werbung, aufs Fahren.
Darum habt ihr euer Billett abgegeben
Und wie sieht es eigentlich unter den Leserinnen und Lesern aus? Wir haben die Community gefragt, ob sie sich noch sicher ins Auto setzt.
Leser Karl Anton Weibel hat ebenfalls vor kurzem seinen Führerschein abgegeben. «Ich habe ihn wegen meiner Schlafapnoe abgegeben und finde das völlig in Ordnung», schreibt der Leser. Der Schutz der anderen Verkehrsteilnehmer gehe ihm vor. Und den Weg zu den Enkelkindern könne er weiterhin meistern – mit Kreativität! «Es gibt kein Menschenrecht darauf, bis ins hohe Alter mit einer so gefährlichen Maschine wie dem Auto in der Weltgeschichte herumfahren zu dürfen», doppelt er nach.
Und auch René Schär verzichtet auf das Leben hinter dem Steuer. Er hat seinen Führerschein freiwillig mit 79 Jahren abgegeben. Seitdem ist er mit seinen GA im ÖV unterwegs – und total glücklich. «Keine Parkplatzprobleme, keine Geschwindigkeitsbusse und Zeit habe ich genug, ich bin ja pensioniert», schwärmt er.
Teilweise freiwillig hat auch Emil Bättig sein Billett abgegeben. Er wollte die angeordneten Tests nicht machen. Doch der Freiheit vom Fahren trauert er nicht nach, ganz im Gegenteil: «Ich sitze meistens auf dem rechten Hintersitz und kann mir die Natur viel besser anschauen. Zudem sehe ich die vielen Fehler, welche Fahrer machen ...»