Billett-Entzug bei Senioren – das meint die Blick-Leserschaft dazu
«Senioren und Neulenker sind erwiesenermassen eine Gefahr auf der Strasse»

Ab 75 muss man sich einer Fahreignungsabklärung unterziehen. So verliert die Hälfte der über 75-Jährigen ihren Führerschein. Doch wird bei diesem Test wirklich die Fahrtauglichkeit geprüft? Ein Blick auf die Reaktionen aus der Community.
Publiziert: 17.02.2025 um 14:29 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2025 um 15:43 Uhr
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Ab 75 muss man eine Fahreignungsabklärung machen.
Foto: Shutterstock

Auf einen Blick

  • Fahreignungstest für Senioren ab 75 Jahren obligatorisch
  • Ärzte prüfen medizinische Mindestanforderungen für sicheres Autofahren bei Senioren
  • Die Leserschaft hat Argumente dafür und dagegen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Ambra Moro
Ambra MoroRedaktorin Community

Beim Fahreignungstest klären Hausärzte ab, ob Senioren die medizinischen Mindestanforderungen fürs Autofahren noch erfüllen. Diese sind: ausreichendes Seh- und Hörvermögen, stabiles Herz- und Kreislaufsystem, Beweglichkeit und Reaktionsvermögen.

Der Fahreignungstest kostet um die 100 Franken. Die gesamten Kosten muss man jedoch selbst tragen. Zusätzliche, deutlich höhere Kosten entstehen, wenn weitere Untersuchungen durch Ärzte höherer Qualifikationsstufen nötig sind. So musste Michael Geissbühler (77) zum Beispiel beim multiplen Wachbleibetest viermal 40 Minuten in einem dunklen Raum sitzen – ohne sich zu rühren oder einen Laut von sich zu geben. Michael Geissbühler war um 1000 Franken und den Führerausweis ärmer. Die 1000 Franken Testgebühren musste er aus eigener Tasche bezahlen.

Das meint die Community

Ab wann sollte man sich einer Fahreignungsabklärung unterziehen? Ist das, was Michael Geissbühler passiert ist, fair? Und was sagt die Leserschaft? Leser Hans-Rudolf Freund findet beispielsweise: «Dieser Test passt definitiv nicht zum Autofahren! Licht, Geräusche, aktives Sehen, Denken und Steuern sind damit nicht vergleichbar.» Jürg Wüthrich sieht das gleich: «Wenn man 40 Minuten im Dunkeln sein muss, kenne ich viele Jüngere, die einschlafen würden.» Er gesteht, dass eine Sekunde einzuschlafen vor dem Steuer bestimmt nicht gut sei, doch er fragt sich: «Wie viele Jüngere sind mit ihren Natels mehrere Sekunden abgelenkt?»

Auch Leser Roland Greter muss die Senioren in Schutz nehmen. «Es gibt viele ältere Personen, die das Auto nur noch tagsüber nutzen, um im Dorf einkaufen zu gehen, weil sie keinen ÖV vor der Tür haben», schreibt er. Anne Egli fügt hinzu: «Regelmässige kurze Fahrten zum Einkaufen oder zur Enkelin sind doch was ganz anderes als lange Fahrten auf unbekannten Strassen oder nachts.» Die Leserin informiert zudem, dass ältere Fahrer eine beschränkte Bewilligung für ihren gewohnten Radius erhalten können. Für sie ist klar: «Es gibt nur einen neutralen Test: das praktische Autofahren.»

«Eine Gefahr auf der Strasse!»

Eine Person, die die Fahreignungsabklärung befürwortet, ist Dominik Fuchs. «Absolut richtig diese Tests, sie retten Menschenleben», kommentiert er. Dem kann Donald Heim nur zustimmen: «Der Test ermöglicht einen objektiven Vergleich, und es gibt bestimmt diverse Senioren, die ihn mit Bravour meistern.» Er doppelt gleich nach: «Senioren sind – zusammen mit Neulenkern – erwiesenermassen eine Gefahr auf der Strasse!»

So empfiehlt Rebekka Tanner: «Ich fände es sinnvoll, einen Fahrtest mit einem Experten zu machen – und zwar für alle, in regelmässigen Abständen. Reaktion, Bremsverhalten und Sicherheit.» Und sie wagt, zu behaupten, «dass viele – und besonders Rentner, die kaum mehr gehen können – genau solche Reaktionen nie gelernt haben und bestimmt auch nicht mehr können. Rein körperlich.» Genau dann muss ihrer Meinung nach ein Experte entscheiden, ob die Fahrtauglichkeit noch gegeben ist. Leser Ueli Bauer stimmt ihr zu: «Bitte auch Fahreignungstests für Autoposer und Raser!»

Kurt Oberle rundet das Ganze mit einem Vorschlag ab: «Bei dem weltweit dichtesten Verkehrsnetz wäre für nicht mehr berufstätige Rentner ein Generalabonnement die weniger stressige und erst noch billigere Variante.»

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