Manchmal steht man erst mal kopfschüttelnd vor einem Testwagen: Was bitte soll das denn bloss? Dann entpuppt sich das subjektiv irgendwie absurde Auto aber als objektiv richtig gut gemacht.
Genau so ergeht es uns beim Test des SUV-Cabrios VW T-Roc Cabrio.
Das ist neu
Die bisher einzigen SUV-Seriencabrios floppten: Nach nur drei Jahren kam das Aus für das Nissan Murano CrossCabriolet (2011), nur zwei Jahre überstand das Range Rover Evoque Convertible (2016). Sonst gab es nur «echte» Geländewagen offen und ein paar Exoten. Verblüffend, dass sich ausgerechnet die konservative Marke VW daran versucht. Der T-Roc ist als höherer Golf ein Hit. Aber will man als Spasscabrio eins, das mit Festdach beim Nachbarn steht?
Antrieb 1,5-Liter-R4-Turbo-Benziner, 150 PS (110 kW), 250 Nm@1500-3500/min, 7-Gang-Doppelkupplungs-Automat, Frontantrieb.
Fahrleistungen 0–100 km/h 9,5 s, Spitze 205 km/h.
Masse Länge/Breite/Höhe 4,27/1,58/1,81 m, Gewicht 1524 kg, Laderaum 280 l.
Umwelt Verbrauch WLTP/Test 7,2/7,1 l/100 km, 165/163 g/km CO2, Energie C.
Preise ab 45'350 Franken, Testauto inkl. Optionen (Ledersitze, Keyless, 19-Zoll-Alus, Fahrmodi, Assistenz u.a.) 54'785 Franken, Basis (1.0 TSI «Advance», 115 PS/6-Gang) ab 34'850 Franken.
Antrieb 1,5-Liter-R4-Turbo-Benziner, 150 PS (110 kW), 250 Nm@1500-3500/min, 7-Gang-Doppelkupplungs-Automat, Frontantrieb.
Fahrleistungen 0–100 km/h 9,5 s, Spitze 205 km/h.
Masse Länge/Breite/Höhe 4,27/1,58/1,81 m, Gewicht 1524 kg, Laderaum 280 l.
Umwelt Verbrauch WLTP/Test 7,2/7,1 l/100 km, 165/163 g/km CO2, Energie C.
Preise ab 45'350 Franken, Testauto inkl. Optionen (Ledersitze, Keyless, 19-Zoll-Alus, Fahrmodi, Assistenz u.a.) 54'785 Franken, Basis (1.0 TSI «Advance», 115 PS/6-Gang) ab 34'850 Franken.
Das gefällt uns gut
Das Verdeck ist schnell (elektrisch neun Sekunden bis Tempo 30) offen und gut gefüttert. Die Aussicht ist noch besser als sonst, der Einblick schlechter: Man fühlt sich dank recht tiefer Sitzposition im höheren Auto nicht gar so ausgestellt.
Vorne geniessen wir Frischluft und Digitalzeitalter – Digi-Instrumente, glasklarer Touchscreen – und freuen uns über das sonst VW-typisch nüchterne Interieur, weil farbiges Dekor es aufhübscht und die Verarbeitung sehr gut ist. Kostenspar-Hartplastik ist heute auch bei VW mit an Bord, aber ansprechend gemacht.
Das gefällt uns weniger
Design ist Geschmacksache und Cabrios sind ohnehin schwierig. Aber ein SUV-Cabrio muss der Designer-Alptraum sein: Stoffverdeck unterbringen, aber bitte keinen höheren «Hintern», weil ein SUV eh hoch ist. Ausgerechnet in der Cabrio-Paradedisziplin offen sieht das wie abgesägt aus. Andererseits aber haben die Designer das Bestmögliche daraus gemacht: Geschlossen sieht es stimmig aus.
Man darf den T-Roc nicht als Vierplätzer missverstehen. Man kann hinten sitzen, für Cabrio-Verhältnisse sogar gut: die Lehne nicht zu steil, Knieraum noch ganz okay. Aber schon der Durchstieg ist knapp, geschlossen der Fond düster, offen arg stürmisch. Zu viert ginge der kleine Gepäckraum eh zu schnell zur Neige.
So fährt er sich
Der T-Roc lenkt willig, kurvt gut und gerne und federt angenehm. Obendrein gibts die optionalen Fahrmodi. Alles ausgewogen. Allerdings spürt man, dass SUVs halt einen recht hohen Schwerpunkt haben: Es hilft nichts, ein T-Roc Cabrio ist halt kein Mazda MX-5. Was der VW aber exzellent kann, ist Cruisen.
Der 1,5-Liter-Turbo hat 150 PS (110 kW) und geht flott, locker und schnell zur Sache: keine Wahnsinnsrakete, aber wirklich mehr als genug. Beim Anfahren harmoniert der Benziner nicht immer mit dem Doppelkupplungs-Automat. Aber das Gesamtpaket passt. Testverbrauch bei meist offener Fahrt: 7,1 l/100 km. Seltsam: Offen erscheint im Display mal der «Eco-Tip: Fenster schliessen».
BLICK-Fazit
Das Testauto kostet mit Extras stolze 54'785 Franken, die Serienausstattung des T-Roc Cabrio ist gut. Apropos Ausstattung: SUV plus Verdeck ergibt trotz recht grosser Heckscheibe null Übersicht nach hinten. Gut also, sind die Parksensoren Serie. Die Rückfahrkamera freilich lässt sich VW dann doch extra bezahlen.
Aber Cabrios sind keine Budgetmobile, am Preis wirds nicht scheitern. Wellness bietet der T-Roc auch. Die Sinnfrage? Cabrios machen nie Sinn. Bleibt die Frage nach dem Style. In Zeiten, in denen sich nur SUVs gut verkaufen, ist es wohl ein Versuch, die sterbende Gattung bürgerlicher Cabrios zu retten – seit dem Ende des Beetle hat VW selbst ja keins mehr. Mal abwarten, was die Kunden sagen.