VW Beetle Cabrio im Test
The last Unicorn

Test und Abgesang zugleich: Das VW Beetle Cabrio ist quasi «The last Unicorn» (dt. «Das letzte Einhorn»), also der letzte Überlebende der buckligen Wolfsburger.
Publiziert: 03.05.2017 um 10:57 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:05 Uhr
1/34
VW Beetle Cabriolet 2.0 TSI
Foto: Timothy Pfannkuchen
Robert Tomitzi

Zuerst die schlechte Nachricht: Eben gab VW bekannt, die Produktion des VW Beetle definitiv einzustellen. Einzig das Cabrio darf (vorerst) noch weiterleben. Doch der Tod auf Raten für den runden Volkswagen ist abzusehen. Nur: Muss das wirklich sein? Klar kann der Golf objektiv gesehen alles besser. Er bietet mehr Platz, ist übersichtlicher, verbrauchsgünstiger, ... . Dafür hat der Beetle vor allem in der offenen Ausführung eine Anmutung, die kein schnöder Golf zu bieten hat: Man wird am Steuer eines offenen Beetle ständig angelächelt. Das ist mehr wert als jedes Kofferraumvolumen oder jeder Werterhalt.

Die Produktion der Beetle-Limousine wird eingestellt, das Cabrio ist vorerst noch zu haben.
Foto: Timothy Pfannkuchen

Schnell und gemütlich

Genau deshalb macht auch das offene Flanieren so viel Freude. Man verzeiht dem vierrädrigen Freund sofort, dass man nicht weiss, wo der Rundling vorne anfängt und hinten wieder aufhört (etwa beim Parken). Oder dass man im kleinen Schacht, der sich Kofferraum nennt, nur drei Schuhschachteln unterbringt. Dafür hat man vorne viel Platz und man sitzt tief und vor Wind und Wetter gut geschützt. Trotz des altehrwürdigen Stammbaums und der soliden Wolfsburger Technik fühlt man sich, als wäre man in einem seltenen Exoten unterwegs. Einem, der auch Schmackes unter der Haube hat. Die 220 PS des Zweiliter-Turbos beschleunigen, wenn mans braucht, die nach oben offene Knutschkugel vehement nach vorne. BMW-3er-Piloten gucken erschrocken 'rüber und wollen wissen, welches nette Mädchen es da so eilig hat. Als Beetle-Pilot nimmt man das gelassen zur Kenntnis und verfällt sofort wieder in den Cruiser-Modus.

Vorne bietet der Beetle viel Platz.
Foto: Timothy Pfannkuchen

Rendite oder Sympathiepunkte?

Liebe Entscheider in der Wolfsburger Konzernzentrale: Lasst das Beetle Cabrio nicht auch noch sterben! Auch wenn es nicht die erhoffte Stückzahl oder Rendite bringt. Die Sympathiepunkte fährt sonst kein anderer Wolfsburger ein. Es müsste ja dann wieder ein Golf Cabrio oder gar einen Eos geben. Und wer kann das wirklich wollen?

VW Beetle Cabriolet «R-Line» 2.0 TSI

Antrieb 2.0-l-R4-Turbo, 220 PS, 350 Nm@1500/min, 6-Stufen-Automat, Front
Fahrleistungen 0-100 km/h 6,9 s, Spitze 228 km/h
Masse L/B/H 4,28/1,81/1,49 m, 1504 kg, Laderaum 257-396 l
Verbrauch Werk/Test 6,9/8,8 l/100 km, 161/207 g CO2/km, Energie F
Preis Ab 38'150 Fr. (Basis: 1.2 TSI 105 PS, ab 24'250 Fr.)

Antrieb 2.0-l-R4-Turbo, 220 PS, 350 Nm@1500/min, 6-Stufen-Automat, Front
Fahrleistungen 0-100 km/h 6,9 s, Spitze 228 km/h
Masse L/B/H 4,28/1,81/1,49 m, 1504 kg, Laderaum 257-396 l
Verbrauch Werk/Test 6,9/8,8 l/100 km, 161/207 g CO2/km, Energie F
Preis Ab 38'150 Fr. (Basis: 1.2 TSI 105 PS, ab 24'250 Fr.)

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?