Auf einen Blick
- Renault Rafale: elegantes SUV-Coupé mit viel Komfort und Platz
- Bemerkenswert harmonischer und sparsamer Vollhybridantrieb
- Preis ab gut 44’000 Franken
Bei Renault und der aktuellen SUV-Neuheitenflut den Überblick zu behalten, ist nicht nur für Laien schwer. Wir wollen deshalb kurz einordnen. Der aktuell kleinste der Renault-SUV-Welle ist der vollelektrische Kompakt-SUV Megane (4,20 m). Danach kommen der brandneue Symbioz (Länge: 4,41 m) und der zweite Stromer Scenic (4,42 m). Dann folgen die etwas grösseren SUV Austral (4,51 m) und SUV-Coupé Arkana (4,57 m). Und schliesslich der grosse und zum SUV mutierte Espace (4,72 m) sowie dessen elegante Coupé-Variante Rafale (4,71 m).
Vor der Fahrt
Ein vergleichbares, elegantes SUV-Coupé wie den Rafale gibts sonst nur noch von deutschen Premium-Anbietern wie Audi (Q5 Sportback), BMW (X4) oder Mercedes (GLC Coupé). Nach dem Arkana bietet Renault mit dem Rafale jetzt schon ein zweites SUV-Coupé im günstigeren Preissegment an. Und Hut ab vor den Franzosen: Der Rafale wirkt optisch schick und elegant – besonders im exklusiven blauen Esprit-Alpine-Trimm mit dunklem Dach – und irgendwie viel leichtfüssiger als die Premium-Konkurrenz.
Auf der Strasse
Bemerkenswert, wie Renault inzwischen das Zusammenspiel aus kleinem Verbrenner mit Elektromotor an der Vorderachse und elektrischem Generator sowie Viergang-Automatik mit 15 verschiedenen Betriebsmodi und Übersetzungsmöglichkeiten hinbekommen hat. Was sich hier relativ kompliziert liest, fährt sich auf der Strasse äusserst geschmeidig und harmonisch. Das war früher nicht immer so. Dazu kommt die Allradlenkung, die das SUV-Coupé deutlich handlicher anfühlen lässt, als es die Fahrzeug-Dimensionen vermuten lassen.
Das war gut
Vorweg: Bei Renault gibts einen Knopf, mit dem man zweimal gedrückt die seit Sommer von der EU aufdoktrinierte Warnpiepserei eindämmen kann. Bei vielen anderen Neuwagen muss man sich dafür erst durch unzählige Untermenüs kämpfen – wenn überhaupt. Das Cockpit gefällt mit sorgfältiger Verarbeitung und netten Effekten wie den hinterleuchteten Alpine-Symbolen in den Rückenlehnen der Vordersitze. Das Infotainment funktioniert dank Google tadellos und der gebotene Fahrkomfort ist sicherlich höher als die Fahrdynamik.
Antrieb: 1,2-l-R3-Benziner (131 PS/96 kW) + E-Motor (69 PS/51 kW), Systemleistung 200 PS (147 kW), 2,0-kWh-Akku, Multimode-4-Gang-Automatik, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h 8,9 s, Spitze 174 km/h
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,71/1,87/1,61, Gewicht 1796 kg, Kofferraum 627 bis 1910 Liter
Umwelt: Verbrauch WLTP/Test 5,0/5,5 l/100 km, 113/124 g CO₂/km, Energie B
Preis: Basis ab 44'300 Franken, Esprit Alpine E-Tech Full Hybrid 200 ab 47'900 Franken, Testfahrzeug mit Optionen 55'600 Franken
Antrieb: 1,2-l-R3-Benziner (131 PS/96 kW) + E-Motor (69 PS/51 kW), Systemleistung 200 PS (147 kW), 2,0-kWh-Akku, Multimode-4-Gang-Automatik, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h 8,9 s, Spitze 174 km/h
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,71/1,87/1,61, Gewicht 1796 kg, Kofferraum 627 bis 1910 Liter
Umwelt: Verbrauch WLTP/Test 5,0/5,5 l/100 km, 113/124 g CO₂/km, Energie B
Preis: Basis ab 44'300 Franken, Esprit Alpine E-Tech Full Hybrid 200 ab 47'900 Franken, Testfahrzeug mit Optionen 55'600 Franken
Das war weniger gut
Die Ladekante beim Kofferraum ist etwas gar hoch ausgefallen. Und beim Umklappen der Rücksitze bleibt eine unpraktische Stufe stehen. Zudem sind gleich drei Lenksäulenhebel rechts (Gangschaltung, Scheibenwischer, Radio-Bediensatellit) des Guten zu viel. Einige Male erwischten wir beim Rangieren statt des Ganghebels in der Hitze des Gefechts den Scheibenwischer.
Das bleibt
Bislang erschloss sich uns der Sinn eines SUV-Coupés nicht wirklich. Renault gelingt jetzt mit dem Rafale das Kunststück, einen eleganten Espace zu schaffen, ohne dass man dabei gross Abstriche machen muss. Trotz abfallender Dachlinie sitzt man im Rafale auch hinten kaum schlechter, weil tiefer – und selbst der Kofferraum ist nur 100 Liter kleiner als beim Espace. Für den Basispreis ab gut 44’000 Franken bietet Renault beim Rafale jedenfalls sehr viel Auto fürs Geld. Und wenn schon bald die Plug-in-Hybrid-Allradvariante mit 300 PS folgt, werden auch die vielleicht da und dort aufkeimenden Wünsche nach etwas mehr Leistung oder 4x4 erfüllt.