Polestar 2 wird überarbeitet
Mehr Power und Reichweite für Tesla-Konkurrent

Polestar präsentiert die aufgefrischten Modelle fürs Jahr 2024. Dabei wechselt die schwedische Marke beim kompakten 2er die Motoren aus und packt eine grössere Batterie mit mehr Reichweite unters Blech. Damit fahren die Schweden nun selbst E-Auto-Pionier Tesla davon.
Publiziert: 09.09.2023 um 13:30 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2023 um 13:48 Uhr
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Der Polestar 2 hat ein kleine, aber feine Auffrischung erhalten.
Foto: Lorenzo Fulvi
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Bevor der schwedische Autobauer nächstes Jahr das SUV-Coupé Polestar 4 auf den Markt bringt und die Serienversion des Polestar 5 vorstellt, bekommt nun zuerst der kompakte 2er ein umfangreiches Update. Optisch ändert sich lediglich die Front, die fortan auf einen Grill verzichtet und geschlossen ist und zudem einen optimierten Radar für die Assistenzsysteme verbaut hat. Die grossen Änderungen im Polestar 2 gibt es aber antriebsseitig.

Neue Komponenten

So bekommen die neuen Modelle grössere Akkus mit bis zu 655 Kilometern Reichweite, die sich mit bis zu 205 Kilowatt DC-Ladeleistung aufladen lassen. Dies erreichen die Schweden unter anderem dank erhöhter Kapazität der Batterien, die bei den Long-Range-Modellen von 78 auf 82 Kilowattstunden steigt. Gleichzeitig sinkt die Wartezeit an der Ladesäule: Von 10 auf 80 Prozent dauerts jetzt nur noch 28 Minuten.

Auf der anderen Seite wird die Leistung der E-Motoren erhöht: So kommen die Modelle mit grossem Akku auf neu 299 PS (220 kW) statt zuvor 231 PS (170 kW) bei der Version mit Heckantrieb sowie 421 PS (310 kW) statt zuvor 408 PS (300 kW) beim Allradler. Die Single-Motor-Version gibt die Kraft ausserdem neu über die Hinter- statt die Vorderräder auf die Strasse.

Ein Boot zum Abheben

Die Batterie- und Ladetechnik des Polestar 2 Standard Range hat der schwedische Elektro-Bootbauer Candela in sein neuestes Tragflügel-Boot C-8 gepackt. Im C-8 dürfen wir zwar nicht selbst ans Steuer, aber bei einer kurzen Spritztour auf dem Vierwaldstättersee heben wir förmlich ab: Bei höheren Geschwindigkeiten hebt sich der Rumpf aus dem Wasser und das Boot «fliegt» auf seinen Tragflügeln über den See. Die extreme Ruhe kommt dabei nicht nur vom Elektroantrieb: Nick- und Wankbewegungen werden durch diverse Sensoren ausgeglichen.

Genialer Effekt: Dadurch, dass die C-8 quasi über der Wasseroberfläche schwebt, ist der Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Motorbooten um bis zu 80 Prozent geringer! Die Candela C-8 erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 22 Knoten (41 km/h) und kommt dank der 69-kWh-Batterie im Unterboden bis zu 57 Seemeilen (106 km) weit. Die Polestar-Edition des Tragflügelboots C-8 lässt sich auch optisch vom schwedischen Autobauer beeinflussen, wird aber von Candela vertrieben und ausgeliefert. Los gehts allerdings erst im Sommer 2024. Bis dahin haben potenzielle Kunden Zeit zum Sparen: Die Preise des C-8 beginnen bei rund 400’000 Franken.

Die Candela C-8 Polestar Edition hat nicht nur die Batterie- und Ladetechnik des schwedischen Autobauers, sondern passt auch farblich zur Automarke.
POLESTAR

Die Batterie- und Ladetechnik des Polestar 2 Standard Range hat der schwedische Elektro-Bootbauer Candela in sein neuestes Tragflügel-Boot C-8 gepackt. Im C-8 dürfen wir zwar nicht selbst ans Steuer, aber bei einer kurzen Spritztour auf dem Vierwaldstättersee heben wir förmlich ab: Bei höheren Geschwindigkeiten hebt sich der Rumpf aus dem Wasser und das Boot «fliegt» auf seinen Tragflügeln über den See. Die extreme Ruhe kommt dabei nicht nur vom Elektroantrieb: Nick- und Wankbewegungen werden durch diverse Sensoren ausgeglichen.

Genialer Effekt: Dadurch, dass die C-8 quasi über der Wasseroberfläche schwebt, ist der Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Motorbooten um bis zu 80 Prozent geringer! Die Candela C-8 erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 22 Knoten (41 km/h) und kommt dank der 69-kWh-Batterie im Unterboden bis zu 57 Seemeilen (106 km) weit. Die Polestar-Edition des Tragflügelboots C-8 lässt sich auch optisch vom schwedischen Autobauer beeinflussen, wird aber von Candela vertrieben und ausgeliefert. Los gehts allerdings erst im Sommer 2024. Bis dahin haben potenzielle Kunden Zeit zum Sparen: Die Preise des C-8 beginnen bei rund 400’000 Franken.

Polestar beschleunigt rasant

Wir setzen uns hinters Steuer des Allradlers: potenziell das interessanteste Modell für Schweizer Kundinnen und Kunden. Unser Testwagen bringt es dank optionalem Performance-Paket auf eine Spitzenleistung von satten 476 PS (350 kW). Die knapp 70 PS mehr im Vergleich zum Vorgänger mit Allradantrieb sind bemerkenswert: Das enorme Drehmoment von 740 Nm presst uns förmlich in die Sitze – nach nur 4,2 Sekunden ist der Schwede bei der 100-km/h-Marke angelangt.

Auf kurvigen Strassen macht der Polestar weiterhin richtig Laune: präzise Lenkung, wunderbare Strassenlage, beim Performance-Paket ein eher hart abgestimmtes Fahrwerk. Für den Alltag kann dies zu viel des Guten sein – über Bodenwellen oder schlechte Strassen spürt man die Schläge im Fahrzeuginnern. Schade deshalb, dass die Elektro-Limousine immer noch keine unterschiedlichen Fahrmodi besitzt. Das wäre unserer Meinung nach gerade in der Performance-Ausführung wichtig, um ihn je nach Gusto komfortabler oder sportlicher einzustellen.

Android-Funktionen

Kaum Neues gibts im Innenraum: Er bleibt so aufgeräumt wie bisher und der 11,2-Zoll-Zentralbildschirm läuft weiterhin in Zusammenarbeit mit Android. Somit bleiben Funktionen wie «Hey Google» und die Spotify-App nach wie vor bestehen. Den optimierten Radar merkt man kaum, der Schwede bremst mit adaptivem Tempomat wie gehabt genug früh ab, der Spurhalteassistent funktioniert tadellos und wirkt nie nervös.

Der aufgefrischte Polestar 2 ist in der günstigsten Ausführung mit kleiner Batterie und Heckantrieb ab 48’900 Franken erhältlich. Das Topmodell Long Range Dual Motor mit Performance-Paket geht ab 65’400 Franken los. Bestellen kann man die aufgefrischte Elektrolimousine ab sofort.

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