Die sechs Besuchertage am Pariser Autosalon werden zum Härtetest für den chinesischen Elektro-SUV BYD Atto 3. Mit einem rotierenden Bildschirm und elastischen Gummizügen in den Türen bietet er Kindern eine Menge Spiel und Spass – das dürften wohl nicht alle Gummibänder überleben.
Doch wenn das Auto dem Nachwuchs gefällt, könnte dies den Kaufentscheid der Eltern zugunsten des Chinesen beeinflussen. Gerade bei den beliebten Kompakt-SUVs ist die Auswahl so gross, dass es schwierig ist, aus der Masse herauszustechen. Das gelingt dem 4,46 Meter langen Atto 3 nicht mit seinem gefälligen Aussehen, sondern mit vielen Gadgets im unkonventionellen Innenraum.
Schubhebel und Gitarren-Saiten
Unser Blick im blau gehaltenen Cockpit fällt zuerst auf den grossen, drehbaren Touchscreen. Im Hochformat sind die oberen Informationen besonders gut abzulesen, ohne dass wir von der Strasse wegschauen müssen. Etwas klein sind die digitalen Instrumente oberhalb der Lenksäule. Der Gangwahlhebel ist wie der Schubhebel in einem Flugzeug geformt, davor finden sich grosse, runde Lüftungsdüsen.
In den Türablagen fixieren rote Gummibänder Gegenstände. Sie können wie Gitarren-Saiten gezupft werden und klingen auch so. Wie lange da der Familienfrieden auf der Ferienfahrt erhalten bleibt? Die Qualität bei Materialauswahl und Verarbeitung stimmt jedenfalls. Nur im Fussraum findet sich Hartplastik. Das Platzangebot geht für die Klasse in Ordnung. Im Fond sitzen drei Kinder bequem, für drei Erwachsene wird es aber eng. Der Kofferraum bietet mit 440 bis 1338 Liter ebenfalls genügend Platz.
Der chinesische E-Antrieb
Als erstes Modell steht der Atto 3 auf BYDs e-Platfrom 3.0. Sie integriert alle wichtigen Komponenten des Antriebsstrangs laut BYD noch besser und effizienter, was für einen Systemwirkungsgrad von 89 Prozent sorgt. Dazu trägt auch eine serienmässige Wärmepumpe bei, mit der E-Autos bei tiefen Temperaturen weniger Reichweite verlieren.
Antrieb Elektromotor 204 PS (150 kW), 310 Nm@1/min, Batterie 77 Kilowattstunden (kWh) Kapazität, Reichweite WLTP 420 km, 1-Gang-Getriebe, Frontantrieb.
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 7,3 s, Spitze 130 km/h.
Masse L/B/H 4,46/1,88/1,62 m, Leergewicht 1750 kg, Laderaum 440 bis 1338 l.
Verbrauch Werk k.A. kWh/100 km, 0 g/km CO2 lokal, Energieklasse A.
Preise noch offen.
Antrieb Elektromotor 204 PS (150 kW), 310 Nm@1/min, Batterie 77 Kilowattstunden (kWh) Kapazität, Reichweite WLTP 420 km, 1-Gang-Getriebe, Frontantrieb.
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 7,3 s, Spitze 130 km/h.
Masse L/B/H 4,46/1,88/1,62 m, Leergewicht 1750 kg, Laderaum 440 bis 1338 l.
Verbrauch Werk k.A. kWh/100 km, 0 g/km CO2 lokal, Energieklasse A.
Preise noch offen.
Im Atto 3 arbeitet ein Elektromotor an der Frontachse mit 204 PS (150 kW) und 310 Nm maximalem Drehmoment. Die Batterie hat eine Kapazität von 60,5 Kilowattstunden, womit der SUV nach WLTP 420 Kilometer schafft – in der Praxis mit viel Autobahn-Anteil dürften es unter 350 Kilometer sein. Am Schnelllader zieht er mit 88 kW Strom – auch das kein Topwert. Dafür ist die Batterie in 29 Minuten wieder zu 80 Prozent geladen.
So fährt sich der Chinese
Auf einem still gelegten Flughafen können wir eine kurze Proberunde drehen. Unser erster Eindruck: Der Atto 3 ist ein solider Elektro-SUV mit unauffälligem Fahrverhalten. Er verzichtet auf den gewohnten E-Punch beim Beschleunigen. So müssen wir nicht behutsam aufs Gaspedal drücken, damit die Familie kein Schleudertrauma bekommt, denn das System ruft auch bei beherztem Tritt aufs Gas nicht gleich die volle Leistung ab. Der SUV sprintet in 7,3 Sekunden auf Tempo 100. Die Spitze liegt bei 130 km/h.
Das Gesamtpaket stimmt beim BYD Atto 3 und könnte für Familien mit eher kleinem Budget attraktiv werden. Entscheidend für den Erfolg der Chinesen wird der Preis sein. Dieser steht zwar noch nicht fest, da die Marke voraussichtlich erst im Laufe des Jahres 2023 in der Schweiz starten wird. Blick rechnet aber mit einem Start-Preis von um die 40'000 Franken.