Nissan passt auf unsere Familien auf
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Nissan Qashqai schon gefahren:Nissan passt auf unsere Familien auf

Neuer Qashqai im ersten Test
Das kann Nissans Bestseller

Mit dem Qashqai gehörte Nissan vor 14 Jahren zu den Mitbegründern der heute so beliebten SUV. Seither gibts deutlich mehr Konkurrenz. Können die Japaner ihre Vorreiterrolle mit der dritten Auflage verteidigen?
Publiziert: 17.06.2021 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2021 um 11:11 Uhr
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Der Nissan Qashqai bleibt ein Familien-SUV durch und durch.
Foto: Nissan
Martin A. Bartholdi

Die Hoffnung auf eine grüne Welle wird durch warnendes Piepen jäh unterbrochen. Hinter dem Lieferwagen konnte ich die auf rot gesprungene Ampel nicht sehen. Klar, habe ich beim Aufleuchten der Bremslichter vor mir gebremst. Aber der Kollisionswarner war schneller.

Die Sicherheits- und Assistenzssteme funktionieren also einwandfrei im neuen Nissan Qashqai. Er ist einer der Vorreiter der immer noch boomenden SUV und startet im Sommer in die dritte Runde. Seinem Ruf als Familienauto bleibt er weiterhin gerecht. Neben dem Kollisionswarner passen auch Radartempomat sowie Notbrems-, Spurhalte-, Totwinkel- und Fernlichtassistent serienmässig auf unsere Familie auf. Weitere Assistenten wie Matrix-LED-Scheinwerfer, digitale Instrumente und Head-up-Display gibts in den teureren Versionen.

Mehr Platz für die Familie

Dabei bleibt er geräumig und flexibel. Die Abmessungen ändern sich kaum: 35 Millimeter länger (4,43 m), 32 breiter (1,84 m) und 25 höher (1,62 m) wurde die Karosserie. «Damit soll er sich weiterhin leicht parkieren lassen – vor allem in der Stadt», sagt der Qashqai-Chefingenieur und neue Entwicklungs-Vizepräsident in Europa, David Moss. Im Fond gibts mehr Platz für Knie, Kopf und Schultern. Dazu sind die Rücksitze besser zugänglich, weil sich die hinteren Türen fast bis zu einem Winkel von 90 Grad öffnen lassen. Das Ladevolumen wächst um stolze 50 auf neu 480 Liter, bei umgeklappten Rücksitzen packt er 1447 Liter.

Den neuen Qashqai gibts vorerst nur mit Dreizylinder-Benzinmotoren und Mildhybrid. Im Sommer startet er mit 140 PS (103 kW) und Handschaltung oder 158 PS (116 kW) und Automatik; beide vorerst mit Frontantrieb. Die Automatik-Version folgt etwas später mit 4x4. Nächstes Jahr legt Nissan dann noch den 187 PS (140 kW) starken E-Power (siehe Box) nach.

So elektrifiziert Nissan

«Wir wollen uns abheben!», sagt Qashqai-Marketingleiter Nicolas Tschann. Deshalb setzt Nissan nicht wie die Konkurrenz auf Plug-in-Hybrid-Antriebe, sondern bringt seinen Bestseller quasi als Elektroauto ohne Stecker. Für den Antrieb sorgt ein 187 PS (140 kW) starker Elektromotor. Den Strom dafür produziert ein Dreizylinder-Benziner über einen kleinen Generator. E-Power nennen die Japaner diese Technologie. «Das ist günstiger und leichter als ein Plug-in-Hybrid – vor allem, wenn die staatliche Förderung ausläuft», sagt Tschann. Wobei es diese Förderung in der Schweiz nicht gibt, weshalb E-Power hier schon günstiger als ein Plug-in-Hybrid sein könnte. Allerdings gibts noch keine Preise für diese Qashqai-Version. Klar ist aber, dass der nächstes Jahr kommende neue X-Trail auch als E-Power erhältlich sein wird.

«Wir wollen uns abheben!», sagt Qashqai-Marketingleiter Nicolas Tschann. Deshalb setzt Nissan nicht wie die Konkurrenz auf Plug-in-Hybrid-Antriebe, sondern bringt seinen Bestseller quasi als Elektroauto ohne Stecker. Für den Antrieb sorgt ein 187 PS (140 kW) starker Elektromotor. Den Strom dafür produziert ein Dreizylinder-Benziner über einen kleinen Generator. E-Power nennen die Japaner diese Technologie. «Das ist günstiger und leichter als ein Plug-in-Hybrid – vor allem, wenn die staatliche Förderung ausläuft», sagt Tschann. Wobei es diese Förderung in der Schweiz nicht gibt, weshalb E-Power hier schon günstiger als ein Plug-in-Hybrid sein könnte. Allerdings gibts noch keine Preise für diese Qashqai-Version. Klar ist aber, dass der nächstes Jahr kommende neue X-Trail auch als E-Power erhältlich sein wird.

Ohne ruckeln durch den Stau

Das komplett neu entwickelte stufenlose CVT-Getriebe hinterliess bei der ersten Testfahrt rund um Wien einen guten Eindruck. Es reagiert jetzt viel direkter beim Beschleunigen ohne das unangenehme Heulen anderer CVT-Automaten. Im städtischen Stop-and-Go-Verkehr bleibts beim nahtlosen Vorankommen ohne ruckeln. Überhaupt: Je geschmeidiger der Gasfuss, desto geschmeidiger das Getriebe.

«Die Qashqai-Kunden sind keine aggressiven Fahrer», sagt Europas Marketingleiter für den Qashqai, Nicolas Tschann. «Sie sind mit ihrem Crossover vor allem in der Stadt und der Agglomeration unterwegs und da ist der CVT-Automat sparsamer.» Nach der Testrunde zeigt das Display sieben Liter an, der Werksverbrauch liegt mit 6,7 Litern im Rahmen der Konkurrenz um Hyundai Tucson, Peugeot 3008 oder VW Tiguan.

Geschaffen für die Stadt

Die Handschaltung empfiehlt sich eher für diejenigen, die nicht oft in die Stadt müssen. Unter 2000 Touren fehlt die Power und so muss man oft schalten, wobei die Schaltwege eher weit sind. Abgesehen davon ist der neue Qashqai wieder ein gelungener Familien-SUV. Mit dem komfortablen Fahrwerk und der leichtgängigen Lenkung dürfte er an die Erfolge seiner Vorgänger anknüpfen.

Die Preise starten bei 28'500 Franken. Die schon besser ausgestattete Automatik-Version kostet ab 34'800 Franken und 4x4 wirds künftig ab 39'750 Franken geben. Nissan erwartet, dass sich zwei Drittel der Schweizer Kunden dafür entscheiden werden.

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