Auf einen Blick
- Ford Kuga erhält Modellpflege nach vier Jahren
- Kuga führt Schweizer Verkaufscharts von Ford aktuell an
- Testfahrt zeigt gute Traktion und sparsamen Verbrauch
Für Fords Europa-Ableger sah es zuletzt nicht sonderlich gut aus: Absatzrückgang, Entlassungen, ausgedünnte Modellpalette und die Verspätung des vollelektrischen Explorers um über ein halbes Jahr bremsten die Marke aus. Nebst den vielen und gut verkauften Nutzfahrzeugen hielten einzig die SUVs Puma, Mustang Mach-E und Kuga die Marke in Europa über Wasser.
Es mussten also neue Modelle her, bis der Explorer und der demnächst erscheinende neue elektrische Capri auf den Markt kommen (Mehr über Fords Zukunft erfährst du hier). Deshalb poliert Ford nun den Kuga nach vier Jahren Laufzeit auf. So gibts Retuschen an Front und Heck und eine neue LED-Leuchteinheit. Seit Marktdebüt 2008 konnte der Kuga alleine in Europa über eine Million Mal verkauft werden. Mit 1382 Verkäufen im 2024 bis Ende August führt der Kuga die Schweizer Verkaufscharts von Ford an.
Vor der Fahrt
Unser Testwagen wird von einem 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner angetrieben, der seine Leistung per stufenlosem CVT-Getriebe auf alle vier Räder überträgt. Zudem sitzt an der Vorderachse noch eine E-Maschine, die von einer kleinen Batterie mit 1,1 Kilowattstunden (kWh) Kapazität gespeist wird. Zu dritt gehts für uns im Bestseller ins österreichische Tirol, nach Seefeld. Für zwei Koffer reicht der Kofferraum mit 412 Litern. Mit umgeklappten Rücksitzen würde das Volumen auf satte 1534 Liter wachsen – nicht schlecht für den kompakten SUV.
Auf der Strasse
Auf der rund 300 Kilometer langen Strecke gibts einen Mix aus Autobahn, Landstrasse und einen kleinen Anteil Stadtverkehr. Letzteren schafft der recht straff abgestimmte Kuga grösstenteils elektrisch. Bei flotter Beschleunigung schaltet sich der Benziner ruckelfrei, aber präsent dazu. Zwar kommt der Kompakt-SUV aus dem Stand dank E-Motor flott weg, bei höheren Geschwindigkeiten hat er aber mehr Mühe zu beschleunigen: Von null auf Tempo 100 dauert es 8,3 Sekunden, die Spitze liegt bei 196 km/h. Dank Allradsystem mangelt es dem Kuga dafür selbst auf kurvigen Strassen und bei sportlicher Fahrweise nicht an Traktion.
Das war gut
Die für ein SUV kompakten Masse (4,65 Meter Länge, 1,88 Meter Breite) machen Herumkurven und Parkieren in der Stadt problemlos. Zur Lenkradheizung gibts sowohl auf den vorderen als auch auf den hinteren beiden Plätzen Sitzheizung. Zudem erfreut uns der Verbrauch: Trotz 2,5 Litern Hubraum und hohem Autobahnanteil konnte rund ein Drittel der Strecke elektrisch abgespult werden – schliesslich steht man nicht ständig auf dem Gaspedal, sondern lässt das Auto auch mal rollen. So pendelte sich der Verbrauch nach der Rückfahrt bei 5,9 l/100 km ein – nur 0,2 Liter über der Werksangabe. Das lässt sich für den beladenen Kuga sehen!
Antrieb 2,5-Liter-R4-Benziner, 183 PS (134 kW), 200 Nm, Eingang-CVT-Getriebe, Allradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 8,3 s, Spitze 196 km/h
Masse L/B/H 4,65/1,88/1,68 m, Leergewicht 1765 kg
Umwelt Verbrauch Werk/Test/ 5,7/5,9 l/100 km, 146 g/km CO₂, Energieeffizienz D
Preis ab 39’800 Franken, Testwagen ab 53’550 Franken, Testwagen mit Optionen 56’350 Franken
Antrieb 2,5-Liter-R4-Benziner, 183 PS (134 kW), 200 Nm, Eingang-CVT-Getriebe, Allradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 8,3 s, Spitze 196 km/h
Masse L/B/H 4,65/1,88/1,68 m, Leergewicht 1765 kg
Umwelt Verbrauch Werk/Test/ 5,7/5,9 l/100 km, 146 g/km CO₂, Energieeffizienz D
Preis ab 39’800 Franken, Testwagen ab 53’550 Franken, Testwagen mit Optionen 56’350 Franken
Das war schlecht
Wie bei allen Neuwagen nervt uns auch hier der Geschwindigkeitswarner. Aber anders als in vielen Konkurrenzmodellen lässt sich der Piepser hier nur sehr mühsam ausschalten. Fünfmal müssen wir bei jedem Neustart auf den zentralen Bildschirm tippen, um den Warner abzustellen. Ausserdem stört uns das in den Anzeigen sehr überladene Kombiinstrument. Das Infotainment dürfte etwas schneller auf Berührungen reagieren.
Das bleibt
Fürs komfortable Reisen eignet sich der Ford Kuga durch und durch. Auch wenn Infotainment und Warner-Gepiepse manchmal nerven: Der souveräne Verbrauch ist ein echter Pluspunkt. Wer noch nicht auf ein Steckerfahrzeug umsteigen will, für den wäre der Ford Kuga eine echte Alternative. Der Kuga startet mit Sechsgang-Handschaltung und 1,5-Liter-Motor bei 39’800 Franken, unseren Hybrid-Testwagen gibts ab 53’550 Franken, mit Optionen kommt er auf 56’350 Franken. Aber dafür gibts auch eine Menge Auto.