Mustang bleibt beim V8
Ausfahrt in Fords Sonnenanbeter

Ford bringt 2024 die siebte Generation des Mustangs in die Schweiz und bedient einen Markt, der schon ausgestorben schien. Doch wird der neuste Mustang seinem Namen gerecht?
Publiziert: 07.09.2024 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2024 um 13:54 Uhr
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Mustang bringt 2024 die siebte Mustang-Generation auf den Markt.
Foto: Denis Fried

Auf einen Blick

  • Der neue Mustang bleibt seinen Wurzeln treu
  • Der Mustang GT Convertible beeindruckt mit ikonischem Design und V8-Sound
  • Der 5.0-l-Coyote-V8 liefert 446 PS und 540 Nm Drehmoment
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Denis FriedRedaktor Auto & Mobilität

Wer in Fords aktuellem Katalog blättert, entdeckt viele bekannte Modellbezeichnungen. Dabei fällt aber auf, dass die neuen Modelle oft nicht mehr viel Ähnlichkeit mit den legendären Vorgängern haben. Sei es der 2021 eingeführte Mustang Mach-E oder der erst kürzlich vorgestellte Capri, eine klare Verbindung zu ihren Urahnen ist im Design verloren gegangen. Wie viele andere Autohersteller kann auch Ford der Versuchung nicht widerstehen und trimmt immer mehr Fahrzeuge für den riesigen SUV-Markt.

Vor der Fahrt

Doch nicht alle Ford-Modelle gehen diesen Weg. Ein ganz spezielles bleibt zumindest vorerst noch seinen Wurzeln treu und hebt sich vom Rest des Angebots ab: der neue Mustang. Genau 60 Jahre nachdem die ersten Ponys in Detroit vom Band galoppierten, steht jetzt die siebte Generation des Mustangs bei den Schweizer Autohändlern.

Ein Hingucker ist er immer noch, vor allem wenn das Stoffdach unseres 4,80 Meter langen und 1,90 Meter breiten Mustang GT Convertible geöffnet wird. Das Cabrio gabs bereits 1964 mit der ersten Generation und gehört seither standardmässig in den Katalog des Sportlers. Geöffnet ist das Dach schnell, nach manueller Entriegelung reicht ein Knopfdruck und in wenigen Sekunden ist das Verdeck verschwunden.

Auf der Strasse

Dass es sich hier um ein authentisches Ponycar handelt, wird bereits beim Aufstarten des Motors klar. Der Achtzylinder meldet sich beim Kaltstart mit einem ordentlichen, basslastigen Sound, der beim Losfahren nur noch zulegt. Wer den 5.0-l-Coyote-V8 gerne hört, kann per Menü die Auspuffklappen von Normal auf Sport stellen. Lauter gehts dann nur noch mit dem Track-Modus, der lediglich auf Rennstrecken erlaubt ist. Auf Wunsch, und zur Freude der Nachbarn, kann das Pony aber auch leise sein. Dank eingebautem Schalldämpfer und ruhigem Start-Modus ist es problemlos möglich, frühmorgens gemütlich mit dem Mustang durch die Nachbarschaft zu cruisen.

Das war gut

Doch Geräuschdämmung dürfte Mustang-Fans wohl kaum interessieren. Den Rest dafür umso mehr. Denn mit dem neusten Pony werden sie bestens bedient. Vom Coyote-Achtzylinder werden 446 PS (328 kW) an die Hinterräder geliefert. Mit maximal 540 Nm Drehmoment sprintet der 1,8 Tonnen schwere US-Sportler in fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h. Zusammen mit dem optionalen Magne-Ride-Fahrwerk, das die Seitenneigung verringert und den griffigen Brembo-Bremsen macht der offene Mustang richtig viel Spass, wenn er auf kurvigen Landstrassen seine ganze Power unter Beweis stellen kann. Der lautstarke V8 zieht dann auch viele (nicht immer begeisterte) Blicke auf sich. Doch die Kombination des Motorensounds mit dem ikonischen Äusseren ist auch noch 60 Jahre später einmalig. 

Das war schlecht

Nach einem Blick aufs Datenblatt sollte den meisten klar sein, dass man mit dem Fünfliter-Saugermotor nicht spritschonend unterwegs sein wird. Der Testverbrauch bewegt sich denn auch erwartungsgemäss zwischen zehn und zwölf Litern, eine Zylinderabschaltung gibts beim Coyote-Motor nicht. Die meisten Besitzer brauchen ihn daher wohl eher für gelegentliche Ausfahrten als für tägliches Pendeln. Sollte man deshalb direkt zur stärkeren Dark-Horse-Version greifen? Nicht unbedingt, denn das erwartete Leistungsplus hält sich in Grenzen: Die Topversion hat nur gerade sieben PS mehr als die Standardversion. Wir hätten für den Aufpreis eine zünftigere Beigabe erwartet.

Das bleibt

Gut also, dass schon mit der Standardversion mehr als genug Leistung geliefert wird. Auch preislich bewegt sich der Mustang noch in vertretbaren Preisregionen. Das Cabrio mit 10-Gang-Automatik gibts ab 71'800 Franken, den Handschalter gibts für 1000 Franken weniger. Sportwagenfans wirds freuen, dass 2024 noch ein V8-Sauger auf den Markt kommt, denn viele andere Hersteller haben sich bereits von ihren sportlichen Verbrennern verabschiedet. Somit gelingt Ford nochmals ein seltenes Kunststück. Hoffen wir, dass es noch lange anhält.

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