Darum gehts
- Suzuki präsentiert ersten Elektro-SUV e-Vitara mit Allradantrieb und 428 km Reichweite
- Zusammenarbeit mit Toyota und Batterien von BYD für den Premierenstromer
- Zwei Akkugrössen: 49 oder 61 kWh, Leistung bis zu 184 PS
Über das mit Zäunen und Toren von der Öffentlichkeit abgeriegelte Gelände des Segula-Testcenters unweit von Frankfurt (D) weht an diesem Montagmorgen ein eisiger Wind. Das Frühlingserwachen auf dem riesigen Areal mit seinen rund 60 Kilometern Teststrecke folgt erst später mit den steigenden Temperaturen. Die Suzuki-Verantwortlichen spüren sie trotzdem schon früh: die Frühlingsgefühle. Denn das Fahrzeug, das wir und eine Handvoll weiterer Journalisten heute testen dürfen, lässt Suzuki aus dem Elektro-Winterschlaf erwachen. Während die meisten grossen Autobauer längst eine Vielzahl an Stromern in den Showrooms haben, hielten sich die Japaner mit einem Elektromodell bisher vornehm zurück. Der neue e-Vitara, bisher nur als Studie EVX vorgestellt, ändert das bald.
Wie wichtig das Modell für den 4x4-Spezialisten ist, zeigt der Aufmarsch der japanischen Delegation, die die Prototyp-Testfahrten begleitet. Bevor die Produktion des 4,28 Meter langen Elektro-SUVs im Mai im indischen Guajarat anläuft, möchten Chefingenieur Sumio Ono und sein Team letzte Feedbacks von der Fachpresse abholen, um beim einen oder anderen Detail noch nachjustieren zu können. Der eigentliche Marktstart des e-Vitara soll in Europa dann im September erfolgen.
Batterien nur Mittelmass
Da ein eher kleiner Hersteller wie Suzuki die Umstellung von Verbrenner- auf E-Antrieb kaum alleine stemmen kann, haben die Japaner einmal mehr Toyota als Partner mit ins Boot geholt, der das Modell unter dem Namen Urban Cruiser ebenfalls ab Herbst anbietet. Die Batterien für den Premierenstromer stammen vom chinesischen E-Auto-Riesen BYD – unlängst mit viel Tamtam auch in der Schweiz gestartet. Umso mehr verwundert, was Technikchef Ono in kleiner Runde ankündigt: Je nach Version kommen im e-Vitara zwei unterschiedliche Akkugrössen mit 49 oder 61 Kilowattstunden Kapazität zum Einsatz, die Reichweiten zwischen 346 und 428 Kilometer versprechen. Bei einem E-Auto Jahrgang 2025 zumindest nicht weltbewegend.
Zwar soll die Reichweite dank serienmässiger Wärmepumpe selbst im Winter kaum abnehmen – bei 0 Grad um nur 9 Prozent, verspricht Suzuki. Doch wenn dann geladen werden muss, ist Geduld gefragt: Am DC-Schnelllader dauert es mit maximal 90 kW geschlagene 45 Minuten, bis die Akkupakete wieder zu 80 Prozent gefüllt sind. Für Langstrecken ist der e-Vitara deshalb nur bedingt einsetzbar. Möglich, aus unserer Sicht aber auch nötig, dass Suzuki bis im Herbst beim Onboardlader nachbessert – das teure Bauteil ermöglicht höhere Ladegeschwindigkeiten. An der heimischen AC-Wallbox wird immerhin mit 11 kW Strom gezapft und die leere 61-kWh-Batterie in bestenfalls sechs Stunden zu 100 Prozent gefüllt.
Auch Allradler erhältlich
Nicht nur die Batteriegrössen, auch die Antriebe unterscheiden sich beim e-Vitara von Version zu Version. Mit kleinem Akku leistet der E-Motor an der Vorderachse 144 PS (106 kW), mit grösserem Akku steigt die Leistung auf 174 PS (128 kW). Bei der ausserdem erhältlichen Version mit Allradantrieb kommt ein zusätzlicher E-Motor mit 65 PS (48 kW) an der Hinterachse zum Einsatz, der die Systemleistung auf 184 PS (135 kW) und 307 Nm Drehmoment hebt. Wir starten im Fronttriebler mit 61-kWh-Batterie auf dem grossflächig abgesteckten Handlingparcours.
Aus dem Stand hat die E-Maschine mit ihren 193 Nm spürbar Mühe, den rund 1,8 Tonnen schweren Stromer standesgemäss anzuschieben – der Sprint bis 100 km/h dauert 8,7 Sekunden, die Spitze liegt bei allen Versionen bei 150 km/h. Einmal in Fahrt, hinterlässt der e-Vitara einen guten Eindruck: Beim Fahrwerk stimmt der Mix aus Präzision und Komfort, bei der teils etwas schwammigen Lenkung wollen die Ingenieure noch nachbessern. Die Fahrmodi Eco, Normal und Sport unterscheiden sich nur geringfügig, ebenso die umständlich übers Infotainment-Menü einstellbaren Rekuperationsstufen – One-Pedal-Driving bis zum Stillstand ist im e-Vitara nicht möglich.
Antrieb 1 oder 2 Elektromotoren, 144–184 PS (106–135 kW), 193–307 Nm, 1-Stufen-Automat, Front- oder Allradantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h in 7,4–9,6 s, Spitze 150 km/h, Batterie 49 oder 61 kWh, max. Ladeleistung AC/DC 11/90 kW, Reichweite WLTP 345–428 km
Masse L/B/H 4,28/1,80/1,64 m, Gewicht 1800–1900 kg, Laderaum k.A.
Umwelt Verbrauch WLTP 14,8–16,5 kWh/100 km = 0/0 g/km CO₂, Energie k.A.
Preis noch nicht bekannt
Antrieb 1 oder 2 Elektromotoren, 144–184 PS (106–135 kW), 193–307 Nm, 1-Stufen-Automat, Front- oder Allradantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h in 7,4–9,6 s, Spitze 150 km/h, Batterie 49 oder 61 kWh, max. Ladeleistung AC/DC 11/90 kW, Reichweite WLTP 345–428 km
Masse L/B/H 4,28/1,80/1,64 m, Gewicht 1800–1900 kg, Laderaum k.A.
Umwelt Verbrauch WLTP 14,8–16,5 kWh/100 km = 0/0 g/km CO₂, Energie k.A.
Preis noch nicht bekannt
Wir wechseln ins Allrad-Topmodell, das in der Schweiz wohl den Grossteil der Verkäufe ausmachen dürfte. Besonders aus dem Stand und aus engen Kehren heraus tritt der e-Vitara 4WD deutlich flotter an, trotz 100 Kilo mehr Gewicht. Bei konstanter Geradeausfahrt wird stets mehr Kraft auf die Vorderräder verteilt, beim starken Beschleunigen liefert die hintere E-Maschine mehr Unterstützung. Im speziell für rutschigen Untergrund ausgelegten Trail-Modus kann sich das Verhältnis bis zu 100 Prozent auf eine Achse verschieben.
Modernes Cockpit
Während die Geräuschdämmung im Innenraum etwas zu wünschen übrig lässt, glänzt der e-Vitara mit neuem Infotainmentsystem, das in Zukunft bei allen neuen Suzukis zum Einsatz kommen dürfte. Neben den Digital-Instrumenten thront ein 10,1-Zoll-Touchscreen oberhalb der Mittelkonsole, der per Drag and Drop ganz simpel personalisiert werden kann. Erstmals bietet Suzuki im e-Vitara sogar eine eigene App an, in der etwa das Klima bedient oder die Ladezeit geplant werden kann. Platz gibts selbst auf der verschiebbaren Rückbank für grosse Passagiere genug, nur die eingeschränkte Kopffreiheit aufgrund der hohen Sitzposition wirkt etwas beengend.
Über Erfolg und Misserfolg des e-Vitara wird letztlich aber der Preis entscheiden. Mit Blick auf die Konkurrenz im immer härter umkämpften Kompakt-Segment wie Ford Puma Gen-E, Kia EV3, Smart#1 oder Skoda Elroq scheinen zwischen 35'000 und 40'000 Franken realistisch. Die definitiven Preise sollen im Mai bekannt gegeben werden.
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