Erste Fahrt im neuen Suzuki Swift
Bleibt der Kleine ein grosser Spassmacher?

Markante Veränderungen bei Suzuki: Die kleinen Modelle Jimny, Ignis und Swift Sport sowie der Swace verschwinden Ende Jahr aus dem Angebot. Dafür startet ab Mai der neue Swift – und nächstes Jahr das erste rein elektrische Modell.
Publiziert: 28.03.2024 um 08:10 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2024 um 13:51 Uhr
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Die einen, wie der neue Suzuki Swift, ...
Foto: www.weigl.biz
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Zuerst die schlechten Nachrichten: Der in der Schweiz beliebte Kleinwagen Suzuki Ignis wird per Ende Jahr ersatzlos aus dem Modellangebot gestrichen. Das gleiche Schicksal trifft zudem die Modelle Jimny und Jimny Cross, Swift Sport und den Toyota-Zwilling Swace. Hauptgrund für die massive Ausdünnung des Modellangebots in der Schweiz sind gemäss dem Suzuki-Importeur die neuen verschärften und auch bei uns gültigen EU-Sicherheitsvorschriften.

Doch Suzuki hat auch Positives zu vermelden. So startet im Frühling 2025 endlich das erste rein elektrisch angetriebene Modell. Ein viertüriger 4,30 Meter langer Elektro-SUV, der im letzten Herbst auf der Japan Mobility Show in Tokio als Concept eVX gezeigt wurde, optisch genauso in Serie gehen und sich zwischen die aktuellen Suzuki-Modelle Vitara und SX4 S-Cross einordnen wird.

Doch schon viel eher, nämlich ab Mai, startet der komplett neue Suzuki Swift. Mit einem «atemberaubenden Design», wie uns der verantwortliche Designer Cristiano Zanot aus dem Suzuki-Designcenter in Turin (I) weismachen will. Den Atem raubt es uns zwar nicht, aber es ist durchaus gefällig und eine sanfte, gelungene Weiterentwicklung des aktuellen, seit 2017 angebotenen Modells. Die LED-Scheinwerfer mit den L-förmigen Tagfahrleuchten gehen elegant nach hinten in die Kotflügel über. Das durchgehende Schwarz der Säulen lässt das Dach optisch frei schweben und hinten gibts serienmässig einen kecken Dachspoiler.

Nervende Piepserei

Innen bemüht sich Suzuki, die Bedienelemente auf den Fahrenden auszurichten. Die meisten Anzeigen sind analog, das aktuell gefahrene Tempo wird aber zusätzlich auch digital gross und deutlich ablesbar abgebildet. Genauso wie die über eine Verkehrszeichenerkennung eingelesene zulässige Höchstgeschwindigkeit. Doch deren lautes Warngepiepse (eine der neuen EU-Sicherheitsvorschriften), wenn man nur schon einen Kilometer pro Stunde über dem erlaubten Tempo liegt, nervt. Zumal ein weiteres Warngeräusch erklingt, sobald eine neue Geschwindigkeitsvorgabe gilt.

Während unserer Testfahrt fragten wir den anwesenden, verantwortlichen Chefingenieur Masao Kabori, ob man diese lästige Piepserei nicht abschalten kann? Kann man, allerdings mussten wir dazu tief in die verschiedenen Menü-Ebenen des hochauflösenden 9-Zoll-Touchscreens eintauchen – und beim nächsten Restart war alles wieder wie zuvor. Warum kein Schalter, um die Tempoüberwachung wie bei einigen Konkurrenzmodellen direkt zu deaktivieren, fragen wir Kabori. Er lächelt und antwortet höflich: «Wir werden darüber nachdenken.»

Viele neue Assistenten

Der neue Swift punktet – natürlich auch wegen der neuen Safety Regulation der EU – mit vielen neuen Assistenzsystemen. So gibts neben dem serienmässigen Navi und Handy-Einbindung eine Rückfahrkamera sowie einen adaptiven Tempomaten mit Abstandshalter, der jetzt das Fahrzeug näher zum Vordermann aufschliessen lässt, einen flinker und zuverlässiger reagierenden Spurhalter mit Lenkeingriff, ein Müdigkeitswarner, Querverkehrserkennung sowie ein Ausparkassistent. Platz gibts zumindest für die vorne Sitzenden genug. Dahinter wirds im 3,86 Meter kurzen Kleinwagen klassenbedingt enger. Ebenso im Kofferraum, der 265 bis maximal 589 Litern schluckt.

Neuer Dreizylinder

Unter der Haube arbeitet neu ein Drei- statt Vierzylinder-Benziner mit 82 PS (61 kW). Das reicht für den Alltagsgebrauch (0–100 km/h in 12,5 s, 165 km/h Spitze). Und weil der neue Swift keine Tonne wiegt, fühlt man sich fast nie untermotorisiert. Besonders auf kurvigen Strässchen kommt im kleinen Swift sogar richtig Fahrspass auf – trotz bescheidener Leistungsdaten. Unterstützt wird der Benziner von einem 12-Volt-Mildhybrid-System – aktiv beim Starten und Beschleunigen. Schade: Ein Swift mit reinem Elektroantrieb sei kein Thema, lässt Masao Kabori auf unsere entsprechende Frage durchblicken. Aber möglich, dass vielleicht in zwei Jahren ein Swift Sport nachgereicht wird.

Zum Verkaufsstart im Mai gibts den neuen Swift mit Frontantrieb und manuellem Fünfganggetriebe schon ab 19’990 Franken; mit stufenloser CVT-Automatik ab 24’490 Franken. Und wichtig für unser Land: Er kommt auch wieder mit 4x4 und manueller Schaltung – ab 25’490 Franken. Mit diesen spitz kalkulierten Preisen hofft Suzuki Schweiz, in den nächsten Jahren wieder rund 2500 Swift pro Jahr verkaufen zu können. Eine Grössenordnung, in der man sich zuletzt vor der Pandemie 2019 bewegte. Was die Marken-Verantwortlichen zudem optimistisch stimmt, ist das Hersteller-Versprechen, bis 2030 fünf neue rein elektrische Modelle zu entwickeln.

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