Das ist der neue Familien-SUV von VW
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Allradler mit 299 PS:Das ist der neue Familien-SUV von VW

Dauertest-Auftakt: VW ID.4 GTX
Wie viel Reisewagen steckt im Sport-Stromer?

Viel Platz, viel Power, viel Reichweite: Das verspricht VWs elektrischer Familien-SUV ID.4 als neue Allrad-Version GTX. Zum Dauertest-Auftakt musste sich der schicke Stromer direkt auf der deutschen Autobahn beweisen – es sollte ein holpriger Start werden.
Publiziert: 01.02.2022 um 04:33 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2022 um 12:52 Uhr
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Zum Auftakt des einjährigen Dauertests musste sich VWs elektrischer Familien-SUV ID.4 als neue Allrad-Version GTX direkt auf der deutschen Autobahn beweisen.
Foto: Andreas Engel
Andreas Engel

Ich gebe zu: Ich bin Elektrofan. Und auch Volkswagen ist mir nicht unsympathisch – Dieselskandal-Wirren hin, Grosskonzern-Image her. Das liegt wohl an meiner Herkunft: Goslar (D) am Nordharz. Knapp 75 Kilometer von VWs Hauptsitz Wolfsburg entfernt. Dahin bin ich an Weihnachten unterwegs – mit VWs Elektro-Familien-SUV ID.4 als brandneuer GTX mit 4x4 und 299 PS. Den hat uns Importeur Amag quasi als verfrühtes Geschenk kurz vor dem Fest zum einjährigen Dauertest in die Redaktionsgarage gestellt.

Zuerst entspannt, dann angespannt

Die Fahrt von Zürich in meine knapp 700 Kilometer entfernte Heimat habe ich vor zwei Jahren erstmals elektrisch absolviert. Im Hyundai Kona Electric fühlte ich mich damals wie ein Seefahrer auf Entdeckungsreise. Ankunft: ungewiss. Trotz penibel geplanter Route mit Ladestopps zitterte ich bis zum Schluss, ob der Akku hält. Diesmal starte ich entspannt: Die Ladeinfrastruktur wird immer besser, das Füllen der Akkus an DC-Schnellladern immer schneller. Laut VW kann mit maximal 125 kW gezapft werden. Die 77-kWh-Batterie im ID.4 GTX reicht laut Display bei winterlichen 0 Grad für rund 400 Kilometer. Maximal liegen 480 Kilometer drin.

Beim Verladen meines Reisegepäcks freue ich mich über das üppige Platzangebot im 4,58 Meter langen Allrad-SUV: Selbst für vierköpfige Familien reichts. Clever: Das flache Staufach unterhalb des eigentlichen Kofferraums, wo die Ladekabel versorgt werden können. Route ins Navi getippt – und schon wird die Vorfreude getrübt: Fast neun Stunden weist das Infotainment für die Strecke aus. Mit einem Verbrenner sinds sonst sieben! Der Grund ist schnell eruiert: An den vorgeschlagenen Ladestopps will der ID.4 den Akku bis 100 Prozent füllen – für Langstrecken sollte aber nur bis 80 Prozent geladen werden, weil danach die Ladeleistung massiv sinkt. Manuell korrigiere ich – nur noch knapp acht Stunden, passt.

Viel Verkehr, lange Stopps

Schnell ist die Grenze passiert. Normalerweise würde ich jetzt auf der A81 den Stempel runterdrücken – auch im ID.4 GTX lägen 180 km/h Spitze drin. Doch ich weiss: Je höher das Tempo, desto schneller kommt der Ladestopp. Also: Brav Tempomat, 130 km/h – dennoch schrumpft die Akkuanzeige kurz hinter Stuttgart schon auf unter 20 Prozent. Nach 250 Kilometern heissts nachladen! Mit sechs Prozent Rest-Akku rette ich mich zur Raststätte. Viele Schnelllader sind schon belegt – wenn E-Autos weiter boomen, wirds hier bald eng.

VW ID.4 GTX im Dauertest

Antrieb Elektrisch, zwei E-Motoren, 299 PS (220 kW), 162+310 Nm, 1-Stufen-Automat, Allradantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h in 6,2 s, Spitze 180 km/h, Batterie 77 kWh, max. Ladeleistung AC/DC 11/125 kW, Reichweite WLTP/Test 340–480/300–400 km
Masse L/B/H 4,58/1,85/1,62 m, Gewicht 2380 kg, Laderaum 543–1575 l
Umwelt Verbrauch WLTP 23,2 kWh/100 km, Test 24,1 kWh/100 km = 0/0 g/km CO₂, Energie A.
Preise ID.4 GTX ab 64'000 Franken, Testwagen plus Optionen (u.a. 21-Zoll-Felgen, Panoramadach, Sportsitze, Matrix-LED, AR-Head-up-Display, 12-Zoll-Infotainment, teilautonomes Fahren, Sportfahrwerk, Zweifarb-Lack) 71'880 Fr., ID.4-Basis (Heckantrieb, 174 PS) ab 52'400 Fr.

Antrieb Elektrisch, zwei E-Motoren, 299 PS (220 kW), 162+310 Nm, 1-Stufen-Automat, Allradantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h in 6,2 s, Spitze 180 km/h, Batterie 77 kWh, max. Ladeleistung AC/DC 11/125 kW, Reichweite WLTP/Test 340–480/300–400 km
Masse L/B/H 4,58/1,85/1,62 m, Gewicht 2380 kg, Laderaum 543–1575 l
Umwelt Verbrauch WLTP 23,2 kWh/100 km, Test 24,1 kWh/100 km = 0/0 g/km CO₂, Energie A.
Preise ID.4 GTX ab 64'000 Franken, Testwagen plus Optionen (u.a. 21-Zoll-Felgen, Panoramadach, Sportsitze, Matrix-LED, AR-Head-up-Display, 12-Zoll-Infotainment, teilautonomes Fahren, Sportfahrwerk, Zweifarb-Lack) 71'880 Fr., ID.4-Basis (Heckantrieb, 174 PS) ab 52'400 Fr.

Das Laden an sich klappt problemlos: Wie versprochen zapft der GTX mit 125 kW. Dennoch muss ich 38 Minuten warten, bis 80 Prozent erreicht sind. Auch danach gehts eher schleppend vorwärts, was am enormen Vorweihnachtsverkehr, aber auch an einem weiteren 30-Minuten-Ladestopp bei Fulda liegt. Letztlich treffe ich nach achteinhalb Stunden und Ladekosten von rund 90 Franken (!) endlich in der Heimat ein.

Noch Luft nach oben

Es war ein harter Start für den ID.4 GTX gleich zu Beginn des SonntagsBlick-Dauertests: Doch er zeigt, dass die Hersteller bei E-Autos noch zulegen müssen – bei Akkugrösse, Ladezeiten und Effizienz. Ich freue mich dennoch auf die nächsten zwölf Monate in VWs sportlichem Familien-SUV. Denn mit seiner schicken Optik und dem hervorragend abgestimmten Fahrwerk hat er das Zeug zum echten Stromer-Ass. Wie viel Sportlerherz im GTX wirklich steckt, darüber mehr im nächsten Zwischenbericht.


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