Zu langsam fahren
Wer auf der Autobahn ohne Grund lahmt, bis Laster überholen, ist zumindest im dichteren Verkehr rücksichtslos: Sowas ist Gift für den Verkehrsfluss. Bitte mitschwimmen! Auch im Stau: Wer vor sich eine Riesenlücke lässt, verlängert den Stau an dessen Ende um genau die Länge eben dieser Lücke. Und auf dem Beschleunigungsstreifen bitte wirklich flott auf Autobahntempo beschleunigen.
Zu schnell fahren
Wer schneller fährt als erlaubt, gefährdet je nach Tempo andere, aber schadet in jedem Falle sich selbst: Busse riskieren, um eine Minute gespart zu haben? In dichtem Verkehr führt das Schnellfahren plus Drängeln und dauerndem Spurwechseln zudem noch dazu, dass Bremsungen, Stockungen und gar Unfälle ausgelöst werden – ohne dass man Zeit gewonnen hätte. Aber: Schnellere dürfen vorbei und nicht blockiert werden – und wer vorbeiwill, darf das (bei genug Abstand) per Lichthupe ankündigen.
Keine Rettungsgasse bilden
Während dies beispielsweise in Deutschland dank hoher Bussen (ab 200 Euro) jüngst klappt, wird die Rettungsgasse (mehr hier) in der Schweiz noch meist ignoriert – obwohl seit 2021 Pflicht (Busse 100 Fr.). Zur Erinnerung: Die Gasse ist nicht erst zu bilden, wenn Blaulicht kommt. Sondern sobald es stockt oder steht. Also links nach links an den Rand, in der Mitte und rechts nach rechts (Standspur freilassen). An Unfallstellen bitte nicht gaffen oder sogar filmen.
Zu wenig Abstand halten
Wer sich an die Halber-Tacho- oder Zwei-Sekunden-Regel hält, wird bestraft – durch Einscherende. Die vergessen oft: Der Blinker schafft kein Recht auf Lücke (mehr hier). Zwei Sekunden Abstand sind ideal, bei etwa unter 1,8 Sekunden wird gebüsst, eine Sekunde ist bereits ein Risiko – und unter 0,6 Sekunden wird es richtig teuer. Apropos Spurwechsel: Man muss davor, nicht erst beim Wechsel blinken (mehr hier). Auch beim Wiedereinscheren – und auch da gilt: Abstand. Erst nach rechts, wenn man im Innenspiegel die Front des Überholten sieht.
Andere aushungern
Wenn es der Verkehr erlaubt und man andere auf Langsamere auflaufen sieht, sollte man auch mal Gelegenheit zum Ausscheren geben (statt «zuzumachen»). Das gilt auch bei Lastwagen! Müssen die nicht erst bremsen und dann wieder Tempo gewinnen, sind sie zügiger vorbei – was allen hilft. Tipp: Leicht nach rechts rücken, so wird vorne deutlicher, dass man ausscheren lässt (bei LKW evtl. Lichthupe). Aber: Es gibt kein Recht auf Lücke oder auf Elefantenrennen.
Reissverschluss blocken
Obwohl der Reissverschluss ja seit 1. Januar 2021 Pflicht statt Empfehlung ist, wird noch immer viel zu früh eingefädelt und so der Verkehrsfluss gestört – oder Einscherende werden geblockt. Zur Erinnerung: Im dichten Verkehr erst an der Engstelle im Wechsel links-rechts-links einscheren. Wer blockiert, zahlt 100 Franken. Wer trotzdem reindrückt, mehr. Alle Details zum Thema gibt es hier.
Rechtsfahrgebot ignorieren
Mitunter kann man zuschauen, wie ein einzelner Mittelspur-Blockierer einen Auto-Pfropf hinter sich sammelt. Der pflanzt sich fort – und plötzlich ist er da, der Stau aus dem Nichts. Nein, nur weil man in sieben Kilometern eh in die Mitte müsste, darf man nicht schon jetzt dort fahren. An wem rechts stetig Autos vorbeiziehen (mehr zum Rechtsvorbeifahren gibt es hier), der sollte sich bitte mal fragen, warum er eigentlich auf der mittleren oder linken Spur unterwegs ist.