Auf einen Blick
Wer Geld sparen und gut versichert sein will, sollte bei der Autoversicherung auf der Hut sein. Leicht ist am überversichert, verpasst wichtige Termine oder bleibt aus Bequemlichkeit einer Versicherung treu, statt jährlich über die Bücher zu gehen, Prämien zu vergleichen und sich dann für eine möglicherweise günstigere Versicherung zu entscheiden. Hier kommen die häufigsten Fehler, die einiges an Geld kosten können.
Der Versicherung treu bleiben
Jahrelang waren die Prämien der Autoversicherungen im Sinkflug. Aber seit letztem Jahr zeigt die Kurve aufwärts: Von 2023 auf 2024 stiegen sie je nach Versicherung zwischen fünf und zehn Prozent. Auch für 2025 erwarten Branchenexperten Aufschläge. Grund: Die steigenden Preise für Ersatzteile, die zumeist aus dem inflationsgeplagten Ausland kommen. Genaue Zahlen für 2025 sind noch nicht bekannt, dürften aber bald veröffentlicht werden. Dann wirds Zeit zum Vergleich, wo der Anstieg gering ausfällt und die günstigsten Prämien aufgerufen werden. Will man profitieren, muss man dann den Anbieter wechseln.
Kündigungstermin verpassen
Wer den Versicherer wechselt, muss erst den bestehenden Vertrag kündigen. Das ist aber nicht jederzeit möglich. Gängigster Zeitpunkt ist der Vertragsablauf, meistens mit drei Monaten Kündigungsfrist aufs Jahresende. Einige Versicherer bieten kürzere Fristen. Kündigen kann man jedoch auch verfrüht – bei Halter- oder Fahrzeugwechsel, Prämienerhöhung oder nach einem Schadensfall. Bei Letzterem hat man nach Kenntnis der Kostenübernahme 14 Tage dazu Zeit.
Mehrjährige Verträge
Für Mehrjahresverträge gewähren Versicherer in der Regel einen kleinen Rabatt. Dennoch rechnet es sich oft nicht, weil man vom Versicherungswechsel in der Regel mehr profitiert als vom Rabatt.
Geld sparen beim Auto
Unnötige Zusatzversicherungen
Viele Zusatzbausteine zur Versicherung sind überflüssig, weil dies oft schon über eine andere Versicherung abgedeckt ist – oft, ohne dass uns das bewusst wäre. So etwa bei der Insassenunfallversicherung: Wer in der Schweiz mindestens acht Stunden pro Woche arbeitet, ist über den Arbeitgeber unfallversichert, deshalb braucht man oft gar keine zusätzliche Deckung für die Passagiere. Wer in der Hausratversicherung den «einfachen Diebstahl auswärts» versichert hat, kann auf eine separate Versicherung für im Auto mitgeführte Sachen verzichten. Und wer einen jüngeren Neuwagen fährt oder eine TCS-Mitgliedschaft hat, kann in der Regel auf separate Assistance-Deckung der Autoversicherung verzichten.
Totalschaden-Leistung ignorieren
Zu oft vergleicht man beim Abschluss der Autoversicherung nur die Prämien, nicht aber die Leistungen im Ernstfall. Bei Totalschaden zahlt nicht jeder Versicherer denselben Betrag! Die Unterschiede betragen teils bis zu 25 Prozent, wie eine Studie von Comparis zeigte.
Vollkasko ohne Ende
Eine Vollkasko deckt selbst verursachte Schäden am eigenen Fahrzeug. Das Auto verliert aber vor allem in den ersten Jahren schnell an Wert. Die hohe Prämie für Vollkasko lohnt sich im Vergleich zum Fahrzeugwert ab einem gewissen Fahrzeugalter nicht mehr. Wann Wechsel auf Teilkasko angezeigt ist, hängt von Bedürfnissen und Auto ab. Wer ein teures Auto fährt, wartet mit dem Wechsel lieber länger. Wer öfters Kollisionen hat oder viel fährt, sollte ebenfalls länger warten – besonders dann, wenn man nicht genügend Geld hätte, eine Reparatur selbst zu bezahlen.
Verträge nicht lesen
Die Allgemeinen Vertragsbedingungen (AVB) ziehen sich oft über viele Seiten. Nein, das will niemand vor Vertragsabschluss lesen – sollte man aber, denn das kann sich lohnen. Am wichtigsten: Das Bonusstufen-System (wie stark Prämie bei Schaden steigt) ist von Versicherer zu Versicherer verschieden. Pannenhilfe (Assistance) ist mal dabei, mal nicht – siehe 4. Und auch beim Parkierschaden gibt es von Autoversicherer zu Autoversicherer teils sehr grosse Unterschiede.