Elektroautos laden unterschiedlich schnell
Wer sind die Turbos an der Ladesäule?

Mit einem Benziner oder Diesel ist der Tankvorgang nach ein paar Minuten erledigt. Anders bei Elektroautos, da kann sich das Nachladen je nach Ladeleistung ordentlich in die Länge ziehen.
Publiziert: 25.12.2022 um 05:17 Uhr
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Aktualisiert: 26.12.2022 um 11:21 Uhr
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Ein Benzin- oder Dieselauto betanken funktioniert spielend einfach und ist innert Minuten abgeschlossen.
Foto: STEFAN HOHLOCH FOTOGRAF STUTTG
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Über zwei Dinge müssen sich Fahrerinnen und Fahrer von Benzin- und Dieselautos im Alltag beim Sprittanken keine Gedanken machen: über die Durchflussmenge der Zapfanlage (steht klein auf jeder Zapfsäule angeschrieben) und über den Treibstoffzulauf am eigenen Auto. In der Regel stecken wir beim Verbrennerauto den Zapfrüssel in den Tankstutzen. Und nach drei bis vier Minuten ist selbst eine Luxuslimousine wie eine Mercedes S-Klasse mit ihrem 80 Liter grossen Tank vollgetankt – die Fahrt kann weitergehen.

Beim Elektroauto sieht das Ganze etwas anders aus. Hier entscheidet sich die Fahrerin oder der Fahrer bereits bei der Wahl der Ladesäule dafür, wie schnell diese das eigene Elektroauto mit Energie versorgen kann. Ab einer Ladeleistung von 50 Kilowatt (kW) Gleichstrom wird von einer Schnellladesäule gesprochen – obwohl das Ladetempo bei 50 kW noch überschaubar bleibt. Schneller gehen insbesondere an Autobahnen zum schnellen Zwischenladen sogenannte Hypercharger zu Werk. Sie locken mit Ladeleistungen von 150 bis 350 Kilowatt – und laden den Akku deutlich flotter.

Übersicht: Ladeleistung der populärsten E-Autos

DIE LADETURBOS (über 200 kW)

Modell, Max. Ladeleistung
Audi E-Tron GT, 270 kW
Porsche Taycan, 270 kW
Tesla Model 3, 170 bis 250 kW
Tesla Model Y, 170 bis 250 kW
Tesla Model S, max. 250 kW
Genesis GV60, 240 kW
Hyundai Ioniq 5, 240 kW
Hyundai Ioniq 6, 240 kW
Kia EV6, 240 kW


DIE LADEMEISTER (150 bis 200 kW)

Modell Max. Ladeleistung
BMW i4, 200 kW
BMW iX, 200 kW
Mercedes EQS, EQS SUV, 200 kW
BMW i7, 195 kW
Mercedes EQE, EQE SUV, 170 kW
VW ID. Buzz, 170 kW
Audi Q8 E-Tron, 170 kW
Audi Q4 E-Tron, 135 bis 170 kW
Cupra Born, 135 bis 170 kW
Skoda Enyaq, 135 bis 170 kW
VW ID.3, 135 bis 170 kW
VW ID.4/ID.5, 135 bis 170 kW
BMW iX3, 150 kW
Ford Mustang Mach-E, 150 kW
Polestar 2, 150 kW
Subaru Solterra, 150 kW
Toyota bZ4x, 150 kW


DIE NORMALOS (100 bis 150 kW)

Modell Max. Ladeleistung
MG4 Electric, 135 kW
Nissan Arya, 130 kW
Renault Megane E-Tech, 130 kW
Mercedes EQA, 100 kW
Mercedes EQB, 100 kW
Mercedes EQC, 100 kW
Opel Corsa-e, 100 kW
Opel Mokka-e, 100 kW
Peugeot e-208, 100 kW
Peugeot e-308, 100 kW


DIE LADEZWERGE (unter 100 kW)

Modell Max. Ladeleistung
MG R Electric, 92 kW
MG5 Electric, 90 kW
Abarth 500e, 80 kW
Fiat 500e, 80 kW
Kia Soul EV, 80 kW
Hyundai Kona Electric, 70 kW
BMW i3, 50 kW
Mini Cooper SE, 50 kW
Renault Zoe, 50 kW
Dacia Spring, 30 kW
Smart Fortwo EQ, 22 kW

DIE LADETURBOS (über 200 kW)

Modell, Max. Ladeleistung
Audi E-Tron GT, 270 kW
Porsche Taycan, 270 kW
Tesla Model 3, 170 bis 250 kW
Tesla Model Y, 170 bis 250 kW
Tesla Model S, max. 250 kW
Genesis GV60, 240 kW
Hyundai Ioniq 5, 240 kW
Hyundai Ioniq 6, 240 kW
Kia EV6, 240 kW


DIE LADEMEISTER (150 bis 200 kW)

Modell Max. Ladeleistung
BMW i4, 200 kW
BMW iX, 200 kW
Mercedes EQS, EQS SUV, 200 kW
BMW i7, 195 kW
Mercedes EQE, EQE SUV, 170 kW
VW ID. Buzz, 170 kW
Audi Q8 E-Tron, 170 kW
Audi Q4 E-Tron, 135 bis 170 kW
Cupra Born, 135 bis 170 kW
Skoda Enyaq, 135 bis 170 kW
VW ID.3, 135 bis 170 kW
VW ID.4/ID.5, 135 bis 170 kW
BMW iX3, 150 kW
Ford Mustang Mach-E, 150 kW
Polestar 2, 150 kW
Subaru Solterra, 150 kW
Toyota bZ4x, 150 kW


DIE NORMALOS (100 bis 150 kW)

Modell Max. Ladeleistung
MG4 Electric, 135 kW
Nissan Arya, 130 kW
Renault Megane E-Tech, 130 kW
Mercedes EQA, 100 kW
Mercedes EQB, 100 kW
Mercedes EQC, 100 kW
Opel Corsa-e, 100 kW
Opel Mokka-e, 100 kW
Peugeot e-208, 100 kW
Peugeot e-308, 100 kW


DIE LADEZWERGE (unter 100 kW)

Modell Max. Ladeleistung
MG R Electric, 92 kW
MG5 Electric, 90 kW
Abarth 500e, 80 kW
Fiat 500e, 80 kW
Kia Soul EV, 80 kW
Hyundai Kona Electric, 70 kW
BMW i3, 50 kW
Mini Cooper SE, 50 kW
Renault Zoe, 50 kW
Dacia Spring, 30 kW
Smart Fortwo EQ, 22 kW

Doch anders als beim Auto mit Benzin- oder Dieselmotor, wo die Zapfsäule Regie führt, wird beim Elektroauto das Tempo des Nachtankens vor allem durch das Fahrzeug selbst gesteuert. Denn was bringt eine schnelle 300-kW-Ladesäule, wenn zum Beispiel das populäre Elektromodell Fiat 500e nur mit maximal 80 Kilowatt Strom «tanken» kann?

Bis 270 Kilowatt Ladeleistung

Viele neuere Elektromodelle können mit einer Leistung von maximal 150 Kilowatt laden. Die Schnellsten an der E-Ladesäule schaffen dagegen Ladeleistungen über 200 Kilowatt. Das sind vor allem Modelle von Audi und Porsche sowie Hyundai und Kia mit ihrer 800-Volt-Ladetechnik. Der Audi E-Tron GT und der Porsche Taycan laden gar mit einer Maximalleistung von 270 Kilowatt.

Wir bieten hier eine Übersicht der populärsten Elektromodelle und ihre maximalen Ladegeschwindigkeiten – basierend auf Herstellerangaben und Testladungen. Dies sind freilich ungefähre Maximalwerte, die sich zudem von den Herstellern laufend mit Updates «over the air» erhöhen lassen. So etwa kürzlich geschehen bei allen Modellen, die auf dem modularen Elektrobaukasten des Volkswagen-Konzerns basieren. So betrug die Ladeleistung beispielsweise beim VW ID. 3 oder Skoda Enyaq bei der Erstlancierung noch bescheidene 125 Kilowatt. Inzwischen wurde diese aber fürs gleiche Fahrzeug dank Services und Software-Updates auf bis zu 170 Kilowatt gesteigert. Schneller Laden dank neuer Software noch nach dem Autokauf: noch ein Unterschied zum Tanken beim Verbrenner.

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