«Wir wollen den Stadtverkehr für alle Menschen einfacher und schneller machen. Mit unserem neuen Fahrtenvermittlungs-Service bieten wir jetzt auch den Zürcherinnen und Zürchern eine attraktive Ergänzung zum ÖV und eine Alternative zum privaten Auto», wirbt Patrick Frei (36), selbst erfolgreicher Start-up-Unternehmer und seit zwei Monaten Schweizer Country Manager beim estnischen Mobilitätsunternehmen Bolt.
Zürich ist die erste Stadt in der Schweiz, in der Bolt neben seinen Miet-E-Scootern ab sofort auch seinen Fahrtendienst anbietet. Bei Erfolg könnte das Angebot nach rund einem Jahr auf weitere Schweizer Städte ausgedehnt werden. Das Bolt-System funktioniert gleich wie jenes von Branchengigant Uber. Die Bolt-App kann auf den gängigen Download-Plattformen wie dem Apple Store oder Google Play gratis heruntergeladen werden. Danach können die Nutzerinnen und Nutzer via Smartphone eine Mitfahrt anfragen, buchen und sich anschliessend in der Stadt Zürich oder aus der Stadt chauffieren lassen.
Günstiger als bei Uber
Im Vergleich zur Konkurrenz wird Bolt seinen Fahrtenvermittlungs-Service für die Nutzenden zu mindestens fünf Prozent günstigeren Preisen anbieten, verspricht der Zürcher Frei. Möglich machen es der schlanke und agile Unternehmensaufbau – und vermutlich die Reserven des estnischen Mutterhauses. Seit elf Jahren agiert Bolt mit seinen verschiedenen Mobilitätsservices weltweit äusserst erfolgreich und hat seinen Gründer längst zum Milliardär gemacht (siehe Box).
Bolt (damals Taxify genannt) wurde 2013 vom damals 19-jährigen Schüler Markus Villig aus Estland gegründet. Er wollte alle Taxis aus Tallinn und Riga auf einer Plattform zusammenfassen. Heute ist der 30-jährige Villig einer der jüngsten Selfmade-Milliardäre (und noch immer ohne Führerschein) und hat Bolt zur globalen Mobilitätsplattform gemacht – mit rund 150 Millionen Kundinnen und Kunden in über 400 Städten Europas, Afrikas und Asiens. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Tallinn will den Übergang vom eigenen Auto zur geteilten Mobilität beschleunigen und bietet bessere Alternativen für jeden Anwendungsfall – zum Beispiel Fahrservice, E-Scooter und Carsharing sowie Essens- und Lebensmittellieferungen.
Bolt (damals Taxify genannt) wurde 2013 vom damals 19-jährigen Schüler Markus Villig aus Estland gegründet. Er wollte alle Taxis aus Tallinn und Riga auf einer Plattform zusammenfassen. Heute ist der 30-jährige Villig einer der jüngsten Selfmade-Milliardäre (und noch immer ohne Führerschein) und hat Bolt zur globalen Mobilitätsplattform gemacht – mit rund 150 Millionen Kundinnen und Kunden in über 400 Städten Europas, Afrikas und Asiens. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Tallinn will den Übergang vom eigenen Auto zur geteilten Mobilität beschleunigen und bietet bessere Alternativen für jeden Anwendungsfall – zum Beispiel Fahrservice, E-Scooter und Carsharing sowie Essens- und Lebensmittellieferungen.
Rechnen soll sich das System auch für die vielen Bolt-Partnerfahrerinnen und -fahrer. Diese werden im Gegensatz zu Uber nicht angestellt und bleiben flexibel und unabhängig. Vorteil: Viele Chauffeure können so ihre toten Zeiten mit Bolt-Fahrten lukrativ überbrücken. Selbst offiziellen Taxi-, Limousinen- oder sonstigen Berufs-Chauffeuren soll dies möglich sein, sofern dies ihr Arbeitgeber erlaubt.
Zum Auftakt des Mitfahrservices in der Stadt Zürich hat Bolt rund 400 bis 600 registrierte Fahrerinnen und Fahrer auf der Plattform am Start. «Und laufend werden es mehr», freut sich Patrick Frei. «Hier kommt uns der Schneeballeffekt entgegen. In der Branche spricht sich schnell herum, dass wir Fahrerinnen und Fahrer für unsere Plattform suchen.» Und – mindestens zu Beginn – lockt Bolt auch mit attraktiven Konditionen für die Partner-Fahrer. Frei: «Zu Beginn werden nur fünf und später 20 Prozent Kommission statt 25 Prozent wie bei der Konkurrenz fällig.» Frei betont auch, dass man sich selbstverständlich ans aktuell geltende Taxigesetz halte, das auch für sämtliche Fahrer gilt.
Autos nicht älter als 12 Jahre
Ein gültiger Führerausweis und ein untadeliger Leumund sind Voraussetzungen, um Partner-Chauffeur bei Bolt zu werden. Zudem sollte das dazu verwendete Fahrzeug nicht älter als zwölf Jahre und in einwandfreiem Zustand sein. Bolt wird drei verschiedene Fahrkategorien anbieten – Standard, Premium (mit Fahrzeugen entsprechender Luxusbrands) und XL (mit geräumigeren Fahrzeugen für grössere Personengruppen). «Mit dem neuen Service ergänzen wir unser bereits bestehendes E-Scooter- und E-Bike-Angebot in Zürich. Während das Mikromobilitätsangebot weiterhin grosse Flexibilität und Zugänglichkeit für Kurzstrecken bietet, deckt das Angebot des neuen Fahrtenvermittlungs-Service längere Strecken ab», so Patrick Frei.
Und wie reagiert man bei Uber auf die neue Konkurrenz in der Stadt Zürich? Dort zeigt man sich gelassen und gar nicht so unerfreut über die Ausweitung des Angebots von Bolt. «Wir begrüssen die Tatsache, dass die Züricherinnen und Zürcher jetzt eine weitere Mobilitätsoption haben, die es ihnen ermöglicht, das eigene Auto zu Hause zu lassen», nimmt eine Uber-Sprecherin Stellung. Und ergänzt: «Wir glauben auch, dass die Fahrerinnen und Fahrer profitieren, wenn sie mehr Optionen haben, wie sie ihre selbstständige Tätigkeit ausüben können.»