Die Chipkrise hat die Autobranche fest im Griff – und scheint sich immer weiter zu verschärfen. Noch Mitte September gingen Branchenanalysten davon aus, dass in diesem Jahr rund 7,7 Millionen Personenwagen nicht gefertigt werden können, weil Halbleiterbauteile für Elektronik und Steuergeräte fehlen. Inzwischen soll der Produktionsausfall bereits bei rund elf Millionen Fahrzeugen liegen.
Das merkt auch Europa: Opel beispielsweise schliesst sein Werk im deutschen Eisenach bis mindestens Ende 2021. Und Ford pausiert im Werk in Köln-Niehl (D) zunächst bis Ende Oktober. Den Herstellern gehen damit Hunderte von Milliarden US-Dollar an Umsatz durch die Lappen – und Kunden müssen höhere Preise nicht nur bei Neuwagen, sondern auch bei wegen Neuwagenmangel derzeit stark gefragten Occasionen hinnehmen.
Keine Probleme bei Tesla?
Eine Marke scheint derzeit aber gut lachen zu haben: Während der grösste Teil der Branche leidet, hat Tesla einen neuen Auslieferungsrekord geschafft: Im dritten Quartal 2021 lieferte der US-Elektropionier mit 241'000 gut 64 Prozent mehr Autos aus als im Vorjahreszeitraum. Und das, obwohl auch das Unternehmen von Elon Musk (50) auf Probleme durch den Chipmangel verwies.
Allein die Massenmodelle haben schon für den Rekord gesorgt: Insgesamt 232'025 Exemplare des Model 3 und des gerade frisch in Europa lancierte Model Y wurden an Kunden übergeben. Die nach einer Modellüberarbeitung erst im zweiten Quartal wieder angelaufenen Model S und X wurden nur 9275 Mal ausgeliefert.
Insgesamt liegt Tesla für den Zeitraum Januar bis einschliesslich September 2021 bei 632'521 Auslieferungen. Das ist fast eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahreszeitraum.