Wunderbox nennt das kalifornische Elektro-Start-up Lucid Motors seine Batterietechnologie. Dieses Wunder wurde nun dem ersten Modell, einer Elektro-Limousine namens Air, von höchster Stelle bescheinigt. Unter Aufsicht der US-Umweltschutzbehörde EPA – enthüllte zum Beispiel den VW-Dieselskandal – schaffte der Nobelstromer eine Reichweite von 837 Kilometern mit einer Batterieladung. Wen er damit ärgern will, machte Lucid-Motors-Chef Peter Rawlinson gleich klar: «Mindestens 160 Kilometer mehr als Tesla!»
Lucid Motors bezeichnet den Air als Elektroauto der nächsten Generation: Mit 900 Volt hat er die höchste Systemspannung auf dem Markt und liegt beim Luftwiderstandswert mit 0.21 cw ebenfalls weit vorne unter Elektroautos, die wegen des Batteriepakets im Unterboden immer ein wenig mehr Höhe brauchen. Mit einer Batteriekapazität von 113 Kilowattstunden (kWh) toppt Lucid auch in dieser Disziplin alle anderen Mitbewerber. Und bei der Leistung fährt er mit 1000 PS ebenfalls vorne mit.
Teurer als eine Elektro-S-Klasse
Von Los Angeles nach San Francisco im Elektroauto ohne Nachladen – das werde so möglich, sagte Rawlinson. Weil die EPA deutlich strengere Anforderungen bei der Zertifizierung von Normverbräuchen und damit Reichweiten anlegt, könnte der Air nach europäischen Anforderungen gar auf über 900 Kilometer kommen.
In den USA startet Lucid Motors in Kürze mit den Auslieferungen an Kunden. Eingepreist ist er in der Topversion dort in der Luxusklasse und noch über dem gerade ebenfalls frisch lancierten Mercedes EQS (schafft mit 108-kWh-Batterie im europäischen Messzyklus 780 km), der in diesem Jahr noch in den USA starten soll.
Künftig will Lucid Motors aber auch günstigere Varianten mit weniger Leistung und kleinerer Batterie anbieten. Wann der Air nach Europa kommt, ist noch nicht offiziell – aber es dürfte im kommenden Jahr soweit sein.