«Win on sunday, sell on monday» – dieser Spruch galt noch in den 1950er- und 1960er-Jahren. Heisst: Wenn eine Automarke am Sonntag Motorsport-Siege einfuhr, stürmten die Neuwagenkunden am darauffolgenden Montag die Schauräume. Wer im Rennsport Erfolge feierte, konnte sich oft über steigende Verkaufszahlen freuen.
Und heute? Motorsport ist teuer, immer aufwändiger und sein Nutzen für den Autoabsatz ist längst nicht mehr eindeutig erwiesen. Trotzdem steigt jetzt auch Dacia in den Rennzirkus ein. Die Budget-Marke von Renault will 2025 an der Rallye Dakar starten. Der zweiwöchige Ritt durch die Wüsten Saudi-Arabiens gilt als härteste Rallye der Welt.
Sie sollen die Dakar gewinnen
Zwei Rennsport-Stars sollen die Dacia-Boliden pilotieren: Die Spanierin Cristina Gutiérrez (31) ist studierte Zahnärztin – und bei sieben Dakar-Teilnahmen eine von bislang nur zwei Frauen, die je eine Dakar-Etappe gewonnen haben. Das zweite Cockpit besetzt der neunfache Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb (49). Der Franzose konnte seit 2016 bereits mehrere Dakar-Etappen für sich entscheiden.
Und wie passt teurer Motorsport zu einer Budget-Marke? Für Dacia-CEO Denis Le Vot (58) problemlos: «Unsere Autos sind robust konstruiert, zuverlässig und setzen auf Verbrennungsmotoren mit geringstmöglichen Emissionen», sagt er. Die Dakar von heute sei nicht mehr die von gestern – statt des Wahnsinns-Events für Abenteurer von früher habe sie sich zu einem Technik-Labor für alternative, möglichst emissionsfreie Antriebe entwickelt.
Die Rallye Dakar wurde 1979 erstmals ausgetragen – damals noch als Rallye Paris-Dakar. Sie führte bis 2007 von der französischen in die senegalesische Hauptstadt; im Jahr 1992 gings gar bis ins südafrikanische Kapstadt. Etappenlängen von bis 800 Kilometern, Hitze und die tückischen Sandpisten durch die nordafrikanischen Wüsten machten die Rallye zur Motorsport-Herausforderung. 1982 nahm auch die Schweizer Ski-Legende Bernhard Russi (74) in einem Subaru (Bild) an der Dakar-Rallye teil.
Politische Unruhen und die Sicherheitslage in Ostafrika führten ab 2009 zur Verlegung der Rallye. Sie heisst noch immer Rallye Dakar, führte aber 2009 bis 2018 durch Chile und Argentinien, 2019 durch Peru und seit 2020 durch Saudi-Arabien.
Die Rallye ist seit ihrer Gründung umstritten und forderte bis heute über 70 Todesopfer, darunter Zuschauer, Fahrer und Journalisten. Auch der Gründer der Rallye, Thierry Sabine (1949–1986), kam bei einem Hubschrauberabsturz an der Rallye ums Leben.
Die Rallye Dakar wurde 1979 erstmals ausgetragen – damals noch als Rallye Paris-Dakar. Sie führte bis 2007 von der französischen in die senegalesische Hauptstadt; im Jahr 1992 gings gar bis ins südafrikanische Kapstadt. Etappenlängen von bis 800 Kilometern, Hitze und die tückischen Sandpisten durch die nordafrikanischen Wüsten machten die Rallye zur Motorsport-Herausforderung. 1982 nahm auch die Schweizer Ski-Legende Bernhard Russi (74) in einem Subaru (Bild) an der Dakar-Rallye teil.
Politische Unruhen und die Sicherheitslage in Ostafrika führten ab 2009 zur Verlegung der Rallye. Sie heisst noch immer Rallye Dakar, führte aber 2009 bis 2018 durch Chile und Argentinien, 2019 durch Peru und seit 2020 durch Saudi-Arabien.
Die Rallye ist seit ihrer Gründung umstritten und forderte bis heute über 70 Todesopfer, darunter Zuschauer, Fahrer und Journalisten. Auch der Gründer der Rallye, Thierry Sabine (1949–1986), kam bei einem Hubschrauberabsturz an der Rallye ums Leben.
Synthetischer Sprit für die Ökobilanz
Deshalb setzt Dacia laut Le Vot bei seinen künftigen Rallye-Boliden auf sogenannte E-Fuels. Diese synthetischen Treibstoffe werden beispielsweise aus grünem, per Ökostrom erzeugtem Wasserstoff und CO₂ aus der Umgebungsluft hergestellt. Liefern soll den Sprit der saudische Ölgigant Aramco, mit dem der Renault-Konzern bereits seit März kooperiert.
Leisten könne sich die Marke das Engagement bei der Dakar ebenfalls: In den europäischen Verkaufscharts stehe sie dank des Modells Sandero in der Top Drei. Die durch Inflation, Rohmaterialkosten und Kriegsfolgen gestiegenen Neuwagenpreise hätten Dacia viele Neukunden gebracht und den Absatz getrieben.
Ernst gemeintes Engagement
Kürzlich hatte Renault-CEO Luca de Meo (56) bereits geradezu beiläufig angekündigt, dass Dacia künftig auf E-Fuels setzen soll. Schon aus Preisgründen sollen die günstigen Dacia-Modelle deutlich später als die Modelle der Schwestermarken Renault und Alpine rein elektrisch werden und bis dahin mit CO₂-neutral produziertem synthetischen Sprit ihre Emissionen reduzieren.
Mehr zu den Dakar-Rennwagen und deren Antrieb will Le Vot noch nicht verraten. Aber man nehme das Projekt sehr ernst. Auch Gutiérrez und Loeb – beide wollen sich voll auf Dacia und Offroad-Rennen konzentrieren.