Colt, Lancer und Pajero – wer sich in den 90er-Jahren für Autos interessierte, wird sich an diese drei Modelle von Mitsubishi erinnern. Ersterer war einer der coolsten Kompaktwagen, den Sportversionen des Lancer namens Evolution trauert eine Fangemeinde bis heute hinterher – und der Pajero fuhr im Gelände gleichauf mit Toyotas Land Cruiser oder Land Rovers Defender. Allen drei gemeinsam: Es gibt sie längst nicht mehr.
Ausgedünnte Modellpalette, Absatzkrise, ein Abgasskandal in Japan, nach dem sich die Marke der Allianz von Renault und Nissan anschliessen musste und deren Probleme erbte: Die letzten Jahre waren nicht leicht für Mitsubishi. Vor drei Jahren schien gar der Rückzug aus Europa besiegelt. Doch die Zentrale liess sich erweichen, lancierte mit dem Eclipse Cross einen neuen Plug-in-Hybriden und landete einen Überraschungserfolg zum Beispiel in Deutschland. Bei uns avancierte der kleine Space Star zum Bestseller, schlicht eines der günstigsten Autos auf dem Markt. «Ohne die Lieferprobleme hätten wir im letzten Jahr 800 Stück mehr verkaufen können», sagt Schweiz-Chef Bruno Campino.
Zwei neue Modelle dank Renault
Dieses Jahr verdoppelt die Marke nun ihre Palette – dank Kooperationspartner Renault. Im Herbst kommt ein neuer Mitsubishi Colt auf Basis von Renaults Clio, und schon ab April rollt ein neuer ASX zu uns. Der gleicht bis aufs Logo Renaults Captur wie aus dem Gesicht geschnitten. Die Preise für den kompakten SUV starten bei 24'990 Franken; die Motoren reichen von einem 91-PS-Benziner (67 kW) über zwei Mildhybride (157 PS, 116 kW oder 140 PS, 103 kW), einen Hybrid (140 PS, 103 kW) bis zum Plug-in-Hybriden mit 160 PS (117 kW).
Und wie gehts weiter? Bis 2030 wollen Renault, Nissan und Mitsubishi 35 Stromer an den Start rollen, sagt Mitsubishis Europa-CEO Frank Krol – einige davon werden auch das Logo seiner Marke tragen. Mehr zur Zukunft werde man aber erst im April sagen können. Rund 23 Milliarden Franken gebe die Allianz bis 2028 aber definitiv für die Elektrifizierung aus. Bei den Verkaufszahlen rechne man mit rund 1,13 Millionen Autos global. Das wäre das Niveau vor der Pandemie.