Auf einen Blick
- Ford enthüllt elektrischen Puma Gen-E
- Optisch ähnelt er dem Verbrenner-Modell stark
- Reichweite bis 376 km, 168 PS, 0-100 km/h in 8 Sekunden
Der einstige Kleinwagen-Bestseller Fiesta ist ausgelaufen. Der Dauerbrenner Focus geht 2025 in seine finale Runde. Dazu hält sich das Interesse an den beiden neuen Elektro-SUVs Explorer und Capri bisher in Grenzen – entsprechend gering ist die Auslastung der neu entstandenen Elektro-Produktion in Köln (D). Gute Nachrichten sind aus der Ford-Europazentrale aktuell kaum zu vernehmen. Da kommt zum Ausklang eines schwierigen Autojahres die Enthüllung des elektrischen Puma gerade recht.
Der kleine Crossover ist mittlerweile zwar etwas in die Jahre gekommen, doch insbesondere wegen seines gefälligen Designs unverändert beliebt. Ab Frühjahr 2025 soll er jetzt auch als Elektroversion Gen-E vor allem bei jüngeren Neukunden punkten. Optisch ändern sich im Vergleich zum Verbrenner-Puma nur Details. Vorne gibts eine geschlossene Maske statt einen offenen Kühlergrill und etwas schärfer gezeichnete Matrix-LED-Scheinwerfer, hinten einen grösseren Spoiler und weissen Puma-Schriftzug.
Auch als E ein Lademeister
Innen gibts trotz nur 4,21 Meter Länge nicht nur reichlich Platz für bis zu vier Erwachsene, sondern auch einen weiterhin massig Volumen bietenden Laderaum, der dank seines tiefen Bodens mit 574 bis 1283 Litern glänzt, die hinter der elektrischen Heckklappe leicht be- und entladen werden können. Vorne gibts bequeme Sitze, eine geänderte Mittelkonsole mit zwei 12- beziehungsweise 13-Zoll-Displays, induktives Laden und einen Hauch zu viel Hartplastik, der aber wenigstens nett anzuschauen ist.
Beim Blick unter die Motorhaube kommt statt des bisher obligaten Verbrenners neu ein 43 Liter fassender Frunk zum Vorschein, der etwa als Staufach für die Ladekabel genutzt werden kann. Darunter schlummert leicht versteckt das E-Aggregat, das zum Verkaufsstart im Frühling 2025 allerdings nur in einer einzigen Leistungsstufe zu haben sein wird. Maximal 168 PS (124 kW) und 290 Nm stehen beim Tritt aufs Gas zur Verfügung, womit der knapp 1,6 Tonnen schwere Fronttriebler in 8,0 Sekunden bis Tempo 100 rennt. Die Spitze wird bei 160 km/h elektronisch abgeregelt.
Kleiner Akku, grosse Konkurrenz
Das 43-kWh-Batteriepaket im Unterboden wirkt auf den ersten Blick für ein neues E-Modell sehr mager. Doch dank des äusserst niedrigen Normverbrauchs von 13,1 kWh/100 km soll der Puma Gen-E dennoch bis zu 376 Kilometer zurücklegen können. In höherer Premium-Ausstattung sinds aufgrund der breiteren Pneus dann aber nur noch 347 Kilometer.
Wer Fords neuen Mini-Stromer hauptsächlich in der Stadt und im urbanen Umland bewegt, dürfte mit der relativ geringen Reichweite gut klarkommen. Doch verglichen mit der immer stärker werdenden europäischen Volumenkonkurrenz bewegt sich der Puma höchstens im unteren Mittelfeld. Immerhin: Wegen der relativ geringen Kapazität ist das Akkupaket trotz maximaler Ladeleistung von 100 kW in 23 Minuten von 10 auf 80 Prozent gefüllt.
Mit einem Einstiegspreis ab 35'700 Franken wird der Puma Gen-E der bis dato günstigste Stromer im Ford-Angebot. Ob das reicht, um den erhofften Umschwung bei den Elektro-Zulassungszahlen zu schaffen, wird die nahe Zukunft zeigen. Die Konkurrenz wird allerdings nicht weniger – doch das weiss bestimmt auch Ford.