Neuer Mitsubishi ASX schon gefahren
Original oder Fälschung?

Endlich wieder eine Neuheit bei Mitsubishi – auch wenn sie uns irgendwie bekannt vorkommt. Warum der neue ASX auf Basis des Renault Captur trotzdem das richtige Modell zur richtigen Zeit ist.
Publiziert: 01.02.2023 um 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2023 um 21:30 Uhr
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Mit dem neuen ASX lanciert Mitsubishi endlich mal wieder ein komplett neues Auto.
Foto: Zvg
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Andreas FaustLeitung Auto & Mobilität

Mitsubishis Durststrecke ist vorbei: im Herbst startet ein neuer Colt und schon im April kommt die Neuauflage des Kompakt-SUVs ASX. Dessen Vorgänger war zwölf Jahre im Programm – eine Ewigkeit in der Autobranche, die in Modellzyklen von fünf bis acht Jahren denkt. Allzu viel musste Mitsubishi indes nicht investieren. Denn der neue ASX ist der schon bekannte Renault Captur. Seit 2016 kooperieren beide Marken in einer gemeinsamen Allianz mit Nissan, tauschen Technik aus – und in diesem Fall gleich ein komplettes Modell.

Bei manchen solcher Auto-Zwillinge – wie Subaru BRZ und Toyota GR86 zum Beispiel – treiben die Marken viel Aufwand, um für Unterscheidbarkeit zu sorgen. Im Fall des ASX beschränkt er sich auf Logos und Schriftzüge. Gäbe es nicht den Markennamen auf dem Heckdeckel, den Schriftzug an der Flanke und das Logo mit den drei Diamanten in der Front, wo sonst Renaults Raute prangt: Man sähe keinen Unterschied. Auch nicht im Interieur. Logotausch im Lenkrad, aber selbst Graphik und Bedienoberfläche des Infotainments sind zum Verwechseln gleich. Allein die Rückfahrkamera auf dem Heckdeckel wirkt recht allein ohne das Renault-Logo, dass sie sonst umgäbe.

Viele Antriebsversionen

Also zwei Marken, ein Auto und Ende der Geschichte? Eben nicht, wenn man ins Datenblatt schaut. Denn Mitsubishi bietet bei fünf Leistungsstufen gegenüber Renault glatt eine mehr an. Die Vielfalt verwirrt geradezu: Je nach Antrieb gibts mehr oder weniger Platz im Kofferraum, die schwächeren haben oft die besseren Fahrleistungen und die schwersten verbrauchen am wenigsten. Topmodell ist ein Plug-in-Hybrid (PHEV) zum Nachladen an der Steckdose mit 160 PS (117 kW) Systemleistung aus einem 1,6-Liter-Benziner und zwei E-Maschinen. Seine Batterie bietet 10,5 Kilowattstunden (kWh) Kapazität und 62 Kilometer rein elektrischer Reichweite. Zum Spurtwunder macht die höchste Leistung ihn allerdings nicht. Und fürs Sparwunder bei einem theoretischen Fabelverbrauch von 1,3 l/100 km sollte man ihn laden, wo immer eine Steckdose zu sehen ist.

Mitsubishi ASX

Benziner: 1.0-R3, 91 PS (67 kW), 160 Nm, 6-Gang-Getriebe, Gewicht ca. 1427 kg, 0–100 km/h in 14,0 s, Spitze k.A. WLTP 5,7 l/100 km = 130 g/km CO₂, Laderaum 422–1275 Liter.

Mildhybrid: 1.3-R4-Benziner, 140 PS (103 kW) oder 158 PS (115 kW), 260 oder 270 Nm, 6-Gang-Getriebe oder 7-Gang-Doppelkupplung, Gewicht ca. 1462 kg. 0–100 km/h in 9,2 oder 10,3 s, Spitze 196 km/h. WLTP 5,8 oder 5,9 l/100 km = 131–133 g/km CO₂, Laderaum 422–1275 Liter.

Hybrid: 1,6-R4-Benziner + E-Motor, Systemleistung 143 PS (105 kW), 149 Nm, 2+4-Automat, Gewicht 1536 kg. 0–100 km/h in 9,9 s, Spitze 170 km/h. WLTP 4,8 l/100 km = 108 g/km CO₂, Laderaum 305–1149 Liter.

Plug-in-Hybrid: 1,6-R4-Benziner + E-Motor, 160 PS (117 kW), 205 Nm, 2+4-Automat, Gewicht 1697 kg. 0–100 km/h in 10,1 s, Spitze 173 km/h. WLTP 1,4 l/100 km = 31 g/km CO₂, Laderaum 265–1118 Liter.

Alle: Frontantrieb, L/B/H 4,23/1,80/1,58 m, Preise ab 24'990 Franken

Benziner: 1.0-R3, 91 PS (67 kW), 160 Nm, 6-Gang-Getriebe, Gewicht ca. 1427 kg, 0–100 km/h in 14,0 s, Spitze k.A. WLTP 5,7 l/100 km = 130 g/km CO₂, Laderaum 422–1275 Liter.

Mildhybrid: 1.3-R4-Benziner, 140 PS (103 kW) oder 158 PS (115 kW), 260 oder 270 Nm, 6-Gang-Getriebe oder 7-Gang-Doppelkupplung, Gewicht ca. 1462 kg. 0–100 km/h in 9,2 oder 10,3 s, Spitze 196 km/h. WLTP 5,8 oder 5,9 l/100 km = 131–133 g/km CO₂, Laderaum 422–1275 Liter.

Hybrid: 1,6-R4-Benziner + E-Motor, Systemleistung 143 PS (105 kW), 149 Nm, 2+4-Automat, Gewicht 1536 kg. 0–100 km/h in 9,9 s, Spitze 170 km/h. WLTP 4,8 l/100 km = 108 g/km CO₂, Laderaum 305–1149 Liter.

Plug-in-Hybrid: 1,6-R4-Benziner + E-Motor, 160 PS (117 kW), 205 Nm, 2+4-Automat, Gewicht 1697 kg. 0–100 km/h in 10,1 s, Spitze 173 km/h. WLTP 1,4 l/100 km = 31 g/km CO₂, Laderaum 265–1118 Liter.

Alle: Frontantrieb, L/B/H 4,23/1,80/1,58 m, Preise ab 24'990 Franken

Darunter rangieren ein Hybrid mit 140 PS (105 kW) Systemleistung und gleich zwei Mildhybride mit 1,3-Liter-Turbobenziner und zusätzlichem Elektromotor zum Unterstützen und Rückgewinnen von Energie beim Bremsen: Manuell geschaltet gibts 140 PS (103 kW), mit Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe 158 PS (115 kW). Überraschend: Schon der schwächere liefert ein Viertel mehr Drehmoment als der Plug-in-Hybrid, wirkt leichtfüssiger dank 250 Kilogramm weniger Gewicht und quicklebendig. Basisversion ist ein Einliter-Turbobenziner mit drei Zylindern und 91 PS, den Renaults Tochter Dacia auch im Programm hat.

Eher komfortabel abgestimmt

Trotz SUV-Karosserie bleibts beim reinen Frontantrieb, alle Versionen federn komfortabel und dämpfen eher weich. Die Platzverhältnisse sind vorne bekannt gut und hinten lässt sich die Sitzbank zugunsten von Beinfreiheit oder Kofferraum längs um 22 Zentimeter verschieben. Wer viel Wert auf Ladevolumen legt, sollte genau hinschauen: Je nach Antrieb nehmen die Fahrbatterien dort Platz weg – die Basisversion bietet am meisten. Ausstattungsmässig gibts nichts, was es nicht auch in einem Renault gäbe. Nur die Basisversion muss mit kleinem Infotainment-Screen und ohne Navi auskommen – dann hilft Google Maps vom Smartphone.

Und was bringt der geklonte neue ASX nun Mitsubishi? Viel! Denn wer längst seinen bisherigen Mitsubishi ersetzen wollte, aber in der riesigen Lücke zwischen dem Kleinwagen Space-Star und dem grossen Eclipse Cross nichts fand, wäre beim ASX richtig. Und die Bandbreite zwischen kleinem 90-PS-Benziner und 160-PS-Plug-in-Hybrid deckt viele Kundenprofile ab. Wenn der Preis stimmt: Der Basis-ASX startet ab 24'990 Franken; die PHEV-Topversion kommt ab 43'990 Franken.

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