Neuer Mercedes-AMG E 53 Hybrid
Nur sechs Zylinder, aber 612 PS

Fertig für den V8: In der neuen AMG-Version der Mercedes E-Klasse gibts nur noch sechs Zylinder. Doch ein zusätzliche Elektromotor macht den Mercedes-AMG E 53 Hybrid dennoch zum Überflieger.
Publiziert: 13.03.2024 um 12:44 Uhr
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Mercedes lässt seiner neuen E-Klasse die erste Sportversion folgen: Im April startet der Verlauf des Mercedes-AMG E 53 Hybrid 4Matic.
Foto: Mercedes-Benz AG
Stefan Grundhoff

Manche Anhänger der Mercedes-Sporttochter AMG dürfte das geschmerzt haben: Als der Antrieb der AMG-Version der Mercedes C-Klasse von acht auf vier Zylinder gestutzt wurde, erbebte die Fangemeinde in ihren Grundfesten. Jetzt startet bald auch die AMG-Version der neuen, grösseren E-Klasse, aber der Einschnitt wird nicht ganz so schmerzhaft.

Der neue Mercedes-AMG E 53 Hybrid 4Matic kommt immerhin auf sechs Brennkammern – bei gleichem Leistungsniveau, aber verbesserter Effizienz und weniger CO₂-Emissionen. Statt der vier Liter Hubraum des Achtzylinders sind es immerhin drei Liter Hubraum, die für 449 PS (330 kW) und 560 Nm maximales Drehmoment sorgen. Doch das genügt kaum, um gegen die Konkurrenten Audi RS6 und RS7 oder den kommenden BMW M5 mit Plug-in-Hybrid zu bestehen.

Leistung wie einst der Zwölfzylinder

Deshalb steckt im Getriebetunnel der Neungang-Automatik ein zusätzlicher Elektromotor mit 163 PS (120 kW), der die Gesamtleistung des Antriebs auf 585 PS (430 kW) und ein maximales Drehmoment von 750 Nm pusht – beeindruckend für einen Sechszylinder-Reihenmotor. Beim Race-Start per Launch Control steigt die Leistung gar auf 612 PS (450 kW) – so viel lieferte einst der Mercedes-Zwölfzylinder. So beschleunigen Limousine und Kombi auch dank Allrad in rund vier Sekunden auf Tempo 100 und erreichen 275 oder 280 km/h.

Der Mercedes-AMG E 53 Hybrid 4Matic unterscheidet sich neben Spoilern und Schwellern und ausgestellten Kotflügeln mit breiterer Spurweite vorne auch durch eine geänderte mitlenkende Hinterachse von seinen schwächeren Brüdern. Interessanter als die PS-Bolzerei sind aber Norm- und Realverbräuche und die elektrische Reichweite. Rein elektrisch liegen bis zu 140 km/h drin. Der netto 21,22 Kilowattstunden (kWh) grosse Akku sorgt für elektrische Reichweiten von knapp 100 Kilometern. Der offizielle Normverbrauch liegt je nach Karosserieversion zwischen 0,8 und 1,0 Litern Super auf 100 Kilometern.

Schneller laden

Ärgern kann man andere Autofahrerinnen auch an der Ladesäule, denn neben dem 11-kW-Lader-Wechselstromlader lässt sich auch mit Gleichstrom am Schnelllader mit maximal 60 kW nachtanken. Von 10 auf 80 Prozent Kapazität dauert es jedoch stattliche 20 Minuten. Die Batterie lädt sich jedoch auch während der Fahrt auf. Ausserdem rekuperiert der Mercedes-AMG mit maximal 120 kW per Bremspedal oder die drei am Lenkrad einstellbaren Rekuperationsstufen.

Der Verkauf des Mercedes-AMG E 53 Hybrid 4Matic startet im April – erst dann gibts auch die Schweizer Preise für Limousine und den Kombi namens T-Modell. Wars das? Wohl kaum, wenn der C-Klasse-AMG mit nur vier Zylindern immerhin 680 PS liefert. Da dürfte auch für die E-Klasse noch was Stärkeres folgen.

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