Es ist eigentlich ein ungeschriebenes Gesetz: Kommt ein neues Modell auf den Markt, hat es mehr Power als der Vorgänger. Bei einem besonders sportlichen Modell wie dem Audi RS3 sollte das erst recht gelten – vor allem, wenn die Konkurrenz (BMW M2 und Mercedes-AMG A45 S) stärker ist.
Daher überrascht es, dass Audi bei der dritten Auflage des RS3 auf eine Leistungsspritze verzichtet. Der Fünfzylinder-Turbobenziner, ein Alleinstellungsmerkmal in der Klasse, bleibt mit 400 PS (294 kW) und 500 Nm gleich stark wie im Vorgänger. Und somit auch schwächer als die kompakte Nobel-Konkurrenz von BMW und Mercedes.
Fahrspass in neuen Dimensionen
Aber dennoch lässt der neue RS3 seine direkten Widersacher im Rückspiegel kleiner werden. Mit nur 3,8 Sekunden sprintet er schneller auf Tempo 100 und schafft mit 290 km/h auch den höchsten Topspeed in seiner Klasse. Neben diesen nackten Fakten will das neue Topmodell der A3-Baureihe vor allem beim Fahrspass überzeugen und diesen vollmundig in neue Dimensionen heben.
Dafür hat Audi den Allradantrieb komplett überarbeitet. Der erstmals verbaute Torque-Splitter ersetzt das Hinterachsdifferenzial und das bisherige Lamellenkupplungspaket. Stattdessen kommt je eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung an der jeweiligen Antriebswelle zum Einsatz. So wird das passende Drehmoment an der Hinterachse optimal verteilt, um maximalen Vortrieb zu realisieren.
Der Torque Splitter erhöht bei sportlicher Fahrweise das Antriebsmoment auf das jeweils kurvenäussere Hinterrad, was die Neigung zum Untersteuern reduziert. Wer will, kann je nach Fahrmodus damit sogar Drifts hinlegen. Ob das stimmt, muss dann eine Testfahrt zeigen – empfiehlt sich im Alltag aber sowieso nicht.
Fünfzylinder und 4x4 werden von einem Sieben-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe verbunden. Wer über die Wippen selber schaltet, sieht in den digitalen Instrumenten und dem Headup-Display an einem speziell inszenierten Schaltblitz, wenn es Zeit ist, den nächsten Gang einzulegen.
Im Herbst als Sportback und Limousine
Passend zu den Fahrleistungen die Optik: Die Schürzen, Schweller und Lufteinlässe sowie die ausgestellten Kotflügel wirken alles andere als zurückhaltend. Der Fünfzylinder bietet schon einen einmaligen Klang und wird nun erstmals mit einer voll variablen Klappensteuerung noch besser orchestriert. Innen gibts bestens konturierte Sportsitze aus Leder mit Wabensteppung und zahlreichen Motorsportapplikationen.
Im Herbst kommt der neue Audi RS3 als Sportback und Limousine in die Schweiz. Die Preise starten bei 76'700 Franken. Die Limousine kostet 1250 Franken Aufpreis.