Auf Kia Niro und Hyundai Ioniq basiert die heutige Elektro-Kompetenz der beiden südkoreanischen Automarken. Die Schwester-Modelle wurden 2016 nur mit elektrifizierten Antrieben angeboten: als Hybrid, Plug-in-Hybrid und rein batterieelektrisch.
Es waren die ersten Schritte des Hyundai-Kia-Konzerns in die Elektromobilität und sie ermöglichten vielen Autofahrerinnen und Autofahrern einen schrittweisen Einstieg in die Elektromobilität. Jetzt trennen sich die Wege von Ioniq und Niro: Hyundai machte seinen einstigen Elektrifizierungs-Pionier zur reinen Elektro-Submarke. Kia dagegen lässt den Niro nochmals eine Stütze für Elektro-Umsteiger sein.
Nochmals mit drei Antrieben
Im dritten Quartal startet in der Schweiz die zweite Auflage des kompakten Crossover. Dabei setzt Kia entgegen dem Trend zu reinen Stromern nicht nur auf die Elektro-Version. Es bleibt bei den drei Wegen in die Elektromobilität, mit denen sich jede und jeder individuell ans elektrische Fahren herantasten kann.
Einstiegsmodell ist weiterhin ein Vollhybrid mit 141 PS (104 kW), der kurze Strecken in langsamem Tempo elektrisch fahren kann. Darüber rangiert ein Plug-in-Hybrid zum Nachladen an der Steckdose mit 183 PS (135 kW) und einer elektrischen Reichweite von 65 Kilometern nach WLTP. Das sind 40 PS und 16 Kilometer mehr als beim Vorgänger.
Topmodell wird die 204 PS (150 kW) und 255 Nm starke Elektroversion sein. Auch sie bekommt wie der Plug-in eine grössere Batterie. Deren 64,8 Kilowattstunden Kapazität (kWh) reicht nach WLTP-Testzyklus für 460 Kilometer Reichweite. Wie beim Vorgänger wird es aber weiterhin kein 4x4 für den Niro geben, sondern nur Frontantrieb.
Kann Strom teilen
Beim E-Niro lässt sich der Akku am Schnelllader in 43 Minuten wieder zu 80 Prozent laden. Andere Stromer liegen hier bei rund 30 Minuten, weil sie mit 100 bis 150 kW laden statt der maximalen 72 kW, die der neue Niro schafft. Dafür kann der Elektro-Niro wie der grössere Bruder EV6 auch Strom abgeben, beispielsweise für einen Staubsauger oder das E-Bike.
Geräumiger SUV
Optisch hat der neue Niro nichts mehr mit seinem eher biederen Vorgänger gemein. Die neue und freche Front nimmt die SUV-Formsprache von Kia auf und erinnert etwas an den Sportage. Auch das Heck wird wuchtiger. Im Cockpit bietet der neue Niro digitale Instrumente und einen Touchscreen fürs Infotainment. Dazu soll er Insassen ein grosszügiges Platzangebot bieten.
Das Ladevolumen variiert je nach Version. Bei aufgestellten Sitzen bietet der Stromer mit 475 Liter am meisten Fassungsvermögen. Bei umgeklappten Sitzen liegt er mit 1392 Liter hinter dem Hybrid. Dieser fasst 451 bis 1442 Liter. Das kleinste Ladevolumen bietet mit 348 bis 1342 Liter der Plug-in-Hybrid. Die Preise für den neuen Kia Niro starten bei 33'250 Franken.