Neue Generation des Familienvans: BMW 2er Active Tourer
Achtung, Windel, los!

Das Segment der Familienvans siecht dahin? Nicht bei BMW: Weil der erste 2er Active Tourer so viele Neukunden gebracht hat, kommt nun die zweite Generation – mit einer Überraschung bei den Antrieben.
Publiziert: 19.10.2021 um 11:29 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2021 um 08:49 Uhr
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Achtung, Windel, los! Kaum ein Segment hat so unter dem Siegeszug der SUVs zu leiden wie die Familienvans.
Foto: Fabian Kirchbauer Photography
Stefan Grundhoff

Kaum ein Segment hat so unter dem Siegeszug der SUVs zu leiden wie die Familienvans. «Pampersbomber» nennt sie mancher – weil sie genug Platz für Kind und Kegel samt Windeltasche bieten. Bloss können das inzwischen auch viele SUVs zu ähnlichen Preisen, weshalb es mit den Verkaufszahlen im Segment zuletzt recht bergab ging.

BMW sieht das nur halb so. Denn während der grosse Siebenplätzer 2er Grand Tourer eingestellt wird, bekommt der kleinere 2er Active Tourer im Februar 2022 einen Nachfolger. Warum? Auch wenn es viele BMW-Fans nicht hören wollen: Der erste Fronttriebler der Marke war mit mehr als 420'000 verkauften Exemplaren ein echtes Erfolgsmodell. Denn er brachte Kunden zur Marke, die bisher mit den Bayern nicht viel am Hut hatten.

Mehr Assistenten, neues Cockpit

Der neue sieht allerdings deutlich besser aus, auch wenn seine Dimensionen unmerklich gewachsen sind und die Länge weiterhin unter der 4,50-Meter-Grenze bleibt. Innen gibts bequeme Sitze vorne; der Fahrer wird von einem Curved Display umwölbt. Auch die Mittelkonsole erinnert an den BMW iX, mit dem sich der 2er Active Tourer auch den Stand der Assistenzsysteme teilt. Unverändert bleibt Level drei – Fahren ohne Hände am Steuer nur auf der Autobahn – aussen vor. Doch bei den Fahrerassistenzsystemen wurde kräftig nachgebessert, denn hier haperte es beim Vorgänger beim mässigen Abstandstempomaten und dem fehlenden Totwinkelwarner.

BMW 2er Active Tourer

Antrieb Turbobenziner 136 bis 218 PS (100 kW bis 150 kW), Turbodiesel 150 PS (110 kW), Plug-in-Hybride erst ab Sommer 2022, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Frontantrieb.
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 7,0 bis 8,8 s, Spitze 214 bis 241 km/h.
Masse L/B/H 4,39/1,82/1,56 m, Leergewicht 1545 bis 1620 kg, Laderaum 470 bis 1455 l.
Umwelt 4,8 bis 6,2 l/100 km, 125 bis 140 g/km CO2.
Preise ab 42'400 Fr..

Antrieb Turbobenziner 136 bis 218 PS (100 kW bis 150 kW), Turbodiesel 150 PS (110 kW), Plug-in-Hybride erst ab Sommer 2022, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Frontantrieb.
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 7,0 bis 8,8 s, Spitze 214 bis 241 km/h.
Masse L/B/H 4,39/1,82/1,56 m, Leergewicht 1545 bis 1620 kg, Laderaum 470 bis 1455 l.
Umwelt 4,8 bis 6,2 l/100 km, 125 bis 140 g/km CO2.
Preise ab 42'400 Fr..

Besser denn je sitzen nun auch Grossgewachsene im Fond. Die Sitzposition ist tiefer, die Schulterfreiheit grösser und die Füsse finden besser unter den Vordersitzen Platz. Je nach Version lässt sich die Rückenlehne in der Neigung verstellen; die drei Einzelelemente können um 13 Zentimeter in der Länge verschoben werden. Durch die im Verhältnis 40:20:40 teil- und umklappbaren Fondsitzlehnen steht je nach Modell ein Stauvolumen von 415 bis 1455 Litern zur Verfügung. Schade nur, dass es im Fond nur USB-Anschlüsse, aber keine eigentlich selbstverständliche Sitzheizung oder eine getrennte Klimaregelung gibt. Immerhin ist die elektrische Heckklappe Serie. Die siebensitzige Version entfällt allerdings.

Topmodell mit 326 PS

BMW verabschiedet sich bei seinem Familienvan sukzessive von den sparsamen und drehmomentstarken Dieselmotoren und ersetzt diese durch Plug-in-Hybride. Ausgedient haben auch die schwächlichen 214er- und 216er-Versionen, ebenso manuelle Getriebe. Alle Modelle sind mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe unterwegs. Einziger Diesel bleibt der 150 PS starke 218d; der Basisbenziner kommt mit Dreizylinder und 136 PS. Vier Zylinder erhalten beim Marktstart die Benziner mit 156 und 204 PS, die beide mit einem 48-Volt-Bordnetz ausgestattet sind. Ein Elektromotor mit zusätzlichen 19 PS schiebt mit an und gewinnt beim Bremsen Energie zurück – die Systemleistung klettert so auf 170 bzw. 218 PS.

Die Preise zum Marktstart im Februar 2022 starten beim Einstiegsbenziner 218i ab 42'400 Franken. Erst im Sommer 2022 folgen dann die zwei Plug-In-Hybrid-Versionen: Das Topmodell ist mit dem bekannten Zweiliter-Turbobenziner ausgestattet, der per Elektromodul an der Hinterachse zum Allradler wird und über eine Motorleistung von stattlichen 326 PS verfügt. Möglicherweise der stärkste Serien-Van aller Zeiten – sicher aber auch einer der teuersten.

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