Zweiräder an der IAA: BMW-Studie i Vision Amby
Das erste E-Bike für Tempo 60

BMW drückt bei den E-Bikes aufs Tempo. Die Velo-Studie i Vision Amby schafft 60 km/h und kann sich per Geofencing selbst auf die geltende Höchstgeschwindigkeit anpassen. Allerdings gibts noch einen Haken dabei.
Publiziert: 09.09.2021 um 11:32 Uhr
1/13
Das erste E-Bike für Tempo 60: Das «erste High-Speed-Pedelec» sei das i Vision Amby, sagt BMW.
Andreas Faust

BMW macht jetzt in E-Bikes. Ernsthaft? «Natürlich sind Autos unser Hauptgeschäft. Aber wir greifen gesellschaftliche Trends auf und machen uns dazu Gedanken. Mikromobilität per E-Scooter oder E-Bike gewinnt an Bedeutung», sagt Paul de Courtois, Chef von BMW Schweiz.

Deshalb eine E-Bike-Studie von BMW an der Internationalen Automobilaustellung IAA in München. Die trägt in diesem Jahr den Zusatz Mobility – weil sich auch die Branchenriesen mal mit Mobilität abseits vom Auto präsentieren sollen. Ohne Tempo gehts bei BMW aber nicht: Das «erste High-Speed-Pedelec» sei das i Vision Amby – bis zu 60 km/h liegen drin.

GPS wird zum Tempobegrenzer

Damit soll das Velo für die Quartierstrasse genauso wie für den Aussenring um die Stadt taugen. Amby steht für «adaptive mobility»: Elektronisch lässt sich das Velo auf drei Geschwindigkeitsstufen begrenzen – 25, 45 und 60 km/h. Und zwar auch von aussen, per sogenanntem Geofencing.

Dabei wird per GPS-Position des Velos die Höchstgeschwindigkeit angepasst; je nach Umgebung: Auf 25 km/h auf dem Radweg, 45 km/h auf Innenstadtstrassen und 60 km/h ausserorts. Und in Fussgängerzonen mit Fahrverbot? «Dort könnte man den E-Antrieb ganz abschalten und dann sind schieben oder selber treten auf eigene Verantwortung angesagt», sagt Kai Langer, Chefdesigner der BMW-Elektro-Submarke i. Auch Kinder könnten natürlich die möglichen 60 Sachen nicht ausnutzen.

Treten muss man übrigens immer, sonst gibts keine Elektrounterstützung. Und das maximale Tempo lässt sich auch manuell per App auf dem Smartphone festlegen. Der Rahmen des i Vision Amby schaut nach Rennvelo aus, die 27,5-Zoll-Pneus eher nach Feldweg. Das Hinterrad wird von einer Einarmschwinge getragen, wie beim Töff. Pfiffig: Per LED wird der Fahrmodus in der Sattelstütze angezeigt – wohl als Erinnerung an andere Verkehrsteilnehmer, wie flott dieses Bike sein kann.

300 Kilometer Reichweite beim Bummeln

Über die Motorleistung schweigt BMW sich aus, aber der Akku bietet zwei Kilowattstunden Kapazität. Genug für über 300 Kilometer Reichweite beim Bummeln auf dem Radweg. Mit Tempo 60 verknappt sie sich natürlich massiv auf rund 75 Kilometer. Nachgeladen wird extraschnell in drei Stunden. Das Bike bringt 30 Kilogramm auf die Waage.

Nur einen Haken gibts noch: Derzeit sind E-Bikes nur bis maximal 45 km/h zugelassen. Aber BMW will bei den Gesetzgebern mit der Studie einen Impuls setzen, um das zu überdenken.

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?